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Apfelallergie Sind alte Apfelsorten besser für Menschen mit Apfelallergie?

Es brennt oder juckt im Mund, wenn Sie einen Apfel essen? Dann könnten Sie zu den Menschen gehören, die unter einer Apfelallergie leiden. Sind alte Apfelsorten die Lösung oder die neuen allergikerfreundlichen Sorten, die es 2026 im Supermarkt geben soll?

Stand: 24.10.2024

Eine Frau hat einige im Garten gepfückte Äpfel in der Hand und bietet sie an. | Bild: mauritius images / Westend61 / Ekaterina Yakunina

Apfel Kreuzallergie

Eine Apfelallergie ist oft eine Kreuzallergie – das heißt, das eigene Immunsystem reagiert auch auf Stoffe allergisch, die meinem ursprünglichen Allergen sehr ähnlich sind. Bei Menschen, die auf Birkenpollen allergisch sind, ist das der Eiweißstoff "Mal d1" in den Äpfeln, der dem Birkenpollen-Allergen "Bet v1" sehr stark ähnelt. "Mal d1" ist vor allem in den neueren Apfelsorten in großem Maße enthalten, die wir im Supermarkt kaufen können – also Golden Delicious, Granny Smith, Braeburn, Gala oder Pink Lady.
Bei vielen modernen Sorten wurde ein Großteil der Polyphenole weggezüchtet, die unter anderem für den säuerlichen Geschmack und das Aroma eines Apfels zuständig sind. Polyphenole können die Allergene im Apfel neutralisieren, so das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE).

Es gibt aber auch Menschen, die reagieren rein auf Äpfel allergisch ohne auf Birkenpollen allergisch zu sein. Ihnen macht der Eiweißstoff "Mal d3" zu schaffen, der auch hitzestabiler ist als "Mal d1". Das äußert sich vor allem in Verdauungsbeschwerden.

Apfelallergie Symptome

Brennen oder Jucken des Mundraums, Anschwellen oder Taubwerden der Zunge oder der Lippen, das sind die häufigsten Symptome einer Apfelallergie, wenn es sich dabei um eine Kreuzallergie handelt. In schweren Fällen kann es bis hin zur Atemnot kommen durch Schwellungen rund um den Kehlkopf.
Bei einer reinen Apfelallergie sind Verdauungsbeschwerden die häufigsten Auswirkungen der Allergie.

Äpfel für Allergiker

In Zukunft – voraussichtlich 2025 oder 2026 – könnten neue Apfelsorten im Supermarkt liegen, die für viele Allergikerinnen und Allergiker besser verträglich sein könnten. Über fünf Jahre haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Hochschule Osnabrück, der Technischen Universität München (TUM) und der Charité-Universitätsmedizin Berlin Apfelsorten gezüchtet – in Zusammenarbeit mit der "Züchtungsinitiative Niederrhein" (ZIN). Die neuen Apfelsorten wurden immer wieder mit allergischen Personen getestet. Zwei besonders bekömmliche Apfelsorten, die derzeit noch ZIN 168 und ZIN 186 heißen, blieben übrig. Sie haben sogar das Siegel der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF) bekommen.

"Trotz der genauen Untersuchungen wird es nie möglich sein, komplett allergenfreie Äpfel zu entwickeln – allergikerfreundliche Äpfel sind aber schon für viele Allergikerinnen und Allergiker erstmals wieder eine Möglichkeit, ohne Folgen in einen Apfel beißen zu können", sagt Prof. Wilfried Schwab, Professor für Biotechnologie der Naturstoffe der TUM, der mit seinem Team die verschiedenen Apfelsorten auf Allergene getestet hat.

Der Deutsche Allergie- und Asthmabund erklärt, dass nicht nur die Apfelsorte entscheidend ist für eine allergische Reaktion: "Der Allergengehalt wird zum Beispiel auch beeinflusst durch Faktoren wie Nährstoffmangel im Boden, die klimatischen Faktoren (war es ein heißes oder kaltes Anbaujahr); hatte der Baum Stress durch den Befall von Pilzen oder Bakterien. Und nicht zuletzt beeinflusst auch die Lagerung des Apfels den Allergengehalt."

Tipps für Apfel-Allergiker

  • Manchmal hilft es, auf allergenärmere Apfelsorten umzusteigen. Das Bundeszentrum für Ernährung empfiehlt die Sorten Alkmene oder Roter Boskoop. Gravensteiner, Berlepsch, Prinz Albrecht von Preußen, Weißer Winterglockenapfel und Goldparmäne werden auch oft genannt. Dass ältere Apfelsorten automatisch immer besser vertragen werden, wie man es oft hört oder liest, stimmt nicht generell. Man muss sich als Allergikerin oder Allergiker Apfelsorten schrittweise ertesten.
  • Weitere alte Apfelsorten finden sich in dieser Liste des BUND Lemgo. Aber Vorsicht: Dass es sich um alte Apfelsorten handelt, heißt nicht, dass sie von jedem und jeder gut vertragen werden.
  • Wenn man eine Sorte entdeckt hat, die man ohne allergische Reaktionen essen kann, gibt es noch das Problem der Beschaffung: Alte oder spezielle Apfelsorten bekommt man oft in Hofläden, Bio-Märkten oder auf dem Wochenmarkt. Wer einen Garten hat, kann überlegen, einen Apfelbaum der unproblematischen Sorte zu pflanzen.
  • Das Apfel-Allergen "Mal d1" ist nicht hitzestabil – Apfelmus, Apfel-Kompott oder Apfelkuchen werden daher oft besser vertragen.
  • Manchmal hilft es, die Äpfel zu schälen.

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In unserem Interview-Podcast, der Blauen Couch, hören Sie Eckart von Hirschhausen im Gespräch mit Thorsten Otto. Beide sprechen darüber, welche fünf Dinge es braucht, um gesund zu bleiben. Den Podcast können Sie in der ARD Audiothek kostenlos downloaden und abonnieren:

https://www.ardaudiothek.de/episode/blaue-couch/eckart-von-hirschhausen-moderator-und-arzt-gesundheit-beginnt-mit-fuenf-dingen/bayern-1/13387839/


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