Bayern 1


1

Arachnophobie Spinnenangst komplett aus dem Hirn löschen? Das geht!

Viele Menschen haben Angst vor Spinnen, manche reagieren mit blanker Panik. Sie leiden an einer Arachnophobie. Es ist möglich, diese Angst quasi aus dem Gehirn zu löschen. Am Uniklinikum Würzburg wird das untersucht, weitere Versuchspersonen können noch teilnehmen.

Stand: 23.01.2025

Eine gefangene Hauswinkelspinne unter einem Glas – viele Menschen müssen das ihren Partner oder ihre Partnerin machen lassen, weil ihre Angst vor Spinnen so groß ist | Bild: mauritius images / Leoniek Van der Vliet / Alamy / Alamy Stock Fotos

Sie sehen eine große Hauswinkelspinne in einer Zimmerecke Ihrer Wohnung und reagieren immer gleich: Sie geraten in Panik, der Puls steigt, der Atem wird kürzer, Schweiß bricht aus? Das können Anzeichen für eine Arachnophobie sein, eine ausgeprägte Spinnenangst. Doch die Angst vor Spinnen kann man therapieren.

Transkranielle Magnetstimulation (TMS) gegen Spinnenangst

Am Zentrum für psychische Gesundheit (ZEP) am Universitätsklinikum Würzburg geht man mit der aktuellen Studie "SpiderMem" noch weiter – mit Hilfe der sogenannten Transkraniellen Magnetstimulation (TMS) soll die Spinnenangst ganz aus dem Gehirn von Spinnenphobikern gelöscht werden.
Dafür werden die Versuchspersonen zuerst kurz mit einer echten Spinne konfrontiert und danach mit TMS behandelt: "Die TMS ist eine nicht-invasive und nebenwirkungsarme Form der Hirnstimulation. Dabei wird eine Spule am Kopf angebracht, von der aus gezielt magnetische Impulse durch die Schädeldecke (transkraniell) an bestimmte Hirnareale abgegeben werden, um deren Aktivität zu beeinflussen." Wie dieses Gerät aussieht, können Sie auf dieser Webseite des Uniklinikums Würzburg ansehen.

Prof. Martin Herrmann vom ZEP erklärt im Interview mit BAYERN 1, welchen Effekt diese Behandlung mit TMS hat: "Wir wissen, wenn wir gewisse Gedächtnisinhalte aktivieren, dann muss unser Gehirn diese Inhalte auch wieder neu abspeichern. Wenn das Gehirn dabei gestört wird, wird diese Gedächtnisspur nicht wieder abgespeichert und verschwindet sozusagen."

Spinnenangst behandeln

Wer an diesem Studienprojekt teilnehmen möchte, kann sich beim ZEP in Würzburg melden:
Interessierte wenden sich bitte unverbindlich an das Studienteam "SpiderMem" am Zentrum für Psychische Gesundheit, vorzugsweise per E-Mail an Spider_VR@ukw.de
oder telefonisch unter 0931/201-77430.

Zeitaufwand laut Lisa Cybinski, Psychologin und Studienleiterin: Insgesamt etwa dreieinhalb Stunden ohne MRT bzw. viereinhalb Stunden mit MRT, verteilt auf vier bis sechs Sitzungen innerhalb von drei Wochen und eine weitere Sitzung nach drei Monaten, um den Langzeiterfolg zu beurteilen.

Leiden Sie auch unter großer Angst vor Spinnen? Schreiben Sie es uns doch in die Kommentare.

Wenn Sie die Service-Tipps immer direkt auf Ihr Handy bekommen wollen, abonnieren Sie am besten unseren BAYERN 1 WhatsApp Kanal: https://whatsapp.com/channel/0029VaHO1q96WaKjXpZjS73K


1

Kommentieren