Björn Ulvaeus bildet mit Benny Andersson eines der erfolgreichsten Komponistenduos weltweit, die beiden haben für ABBA immer nach der perfekten Melodie gesucht. Wenn Björn sie dann mit megahohen Plateauschuhen, hautengem Overall und E-Gitarre auf der Bühne interpretierte, erwartete wohl keiner, dass er sich einmal wie folgt charakterisieren würde: "Ich bin ein durch und durch rationaler Mensch." Tatsächlich hat sich der Gitarrist in seinem Leben viel mit Zahlen und kühlen Berechnungen auseinandergesetzt.

Musiker und Geschäftsmann

1978 - das Traumpaar: Agnetha und Björn

Der 1945 in Göteborg geborene Musiker ist studierter Bauingenieur und schon seit ABBA-Zeiten auch erfahrener Geschäftsmann. Damals stieg er mit Benny in die Plattenfirma Polar ein, und als die Band Millionen verdiente investierten sie zum Steuersparen in allerlei Firmen, unter anderem sogar in die Herstellung von Fahrrädern. Als Björn in den 80er-Jahren für einige Zeit in Großbritannien lebte, betrieb er mit seinem Bruder ein Computerunternehmen. Auch heute ist er noch Unternehmer, der mehrere Produktionsfirmen besitzt. Zum Beispiel hat er - wie auch Benny - den "Mamma Mia!"-Film koproduziert.

Familie wichtiger als Geld

Dennoch scheint Geld für ihn heute nicht mehr wichtig zu sein. "Wie viele Millionen ich auf dem Konto habe, interessiert mich nicht mehr. Das juckt meinen Steuerberater erheblich mehr als mich", sagte Ulvaeus 2009 in einem Zeitungsinterview. Wichtiger sei ihm, ob seine Kinder zum Abendessen rüberkommen. Mit seiner zweiten Ehefrau, der Musikjournalistin Lena Källersjö, hat Björn Ulvaeus zwei Töchter. Aus seiner ersten Ehe mit ABBA-Sängerin Agnetha Fältskog stammen zwei weitere Kinder.

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Die Bühnenoutfits waren immer topmodisch.

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Erinnerungslücken

Björn Ulvaeus spricht offen über Probleme, die er mit seinem Langzeitgedächtnis hat. An viele Ereignisse der Vergangenheit kann er sich nicht mehr erinnern - nicht einmal an den Abend, als ABBA 1974 mit "Waterloo" den Grand Prix gewonnen hat und seine Weltkarriere startete. "Es ist, als sei ich nie dabei gewesen", bedauert der einstige Popstar. Mit Fotos und Filmen versucht er, sich wieder ein Bild von damals zu machen.

Mitglied im Humanistenverband

Seit 2005 engagiert sich Ulvaeus im schwedischen Humanistenverband "Humanisterna". Die Organisation vertritt zentrale Werte wie Freiheit, Gleichheit und Toleranz, setzt sich aber auch für die Trennung von Staat und Kirche ein. Religion soll jedermanns Privatsache sein. Ein Punkt, der Björn Ulvaeus wichtig ist und für den er sich nach dem Terroranschlag vom 11. September 2001 auch öffentlich einsetzt. Denn seiner Ansicht nach birgt es Gefahren, wenn Religion sich mit Politik vermengt. Ulvaeus steht dazu, nicht religiös zu sein. Er ist nun mal ein Rationalist.