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Braunfäule Tomaten Kann man Tomaten mit Braunfäule noch essen?

Braunfäule bei den Tomaten: Was kann ich als Tomaten-Gärtner gegen die Pilzkrankheit tun und wie kann ich vorbeugen. Sind die Tomaten dann noch geniessbar?

Von: Sabine Dangel

Stand: 29.07.2024

Braunfäule bei Tomaten | Bild: mauritius images / LianeM / Alamy / Alamy Stock Photos

Woher kommt die Tomatenfäule?

Braune Flecken auf den Blättern und längliche schwarz/braune Streifen und Flecken an den Stängeln - der typische Anblick einer Tomatenpflanze, die von der Kraut- und Braunfäule befallen ist. Verursacher ist ein Pilz namens Phytophthora infestans, der sich über infizierte Kartoffelpflanzen verbreitet. Seine Sporen "reisen" per Wind und Wassertropfen etwa ab Mai/Juni durch den Garten und lassen reihenweise Kartoffel- und Tomatenpflanzen zuerst braun werden und dann absterben.  

Tomaten Krankheiten Bilder 

Ob Braun- oder Fruchtfäule: Bei den ersten Anzeichen von braunen Flecken, sollten Sie sofort die Pflanzenteile abknipsen und sicher entsorgen.

Typisch für die Kraut- und Braunfäule sind die braun-schwarzen Flecken auf den Blättern und Stängeln der Tomatenpflanze.

Die Früchte selbst entwickeln harte Flecken, verfärben sich braun und faulen vom Stielansatz her. Ein sehr ähnliches Schadbild zeigt sich bei der sogenannten Frucht- und Stängelfäule, ebenfalls einer Pilzerkrankung (Didymella lycopersici):

Sie beginnt am Stängelansatz, wo sich braune bzw. schwarze Flecken bilden, die in den Stängel einsinken und die Leitungsbahnen der Pflanze zerstören.  

Braun verfärbter "Popo" wegen Kalziummangels - Blütenendfäule.

Bei der Blütenendfäule handelt es sich dagegen nicht um eine Tomaten-Krankheit, sondern um eine Mangelerscheinung (Kalzium) - die daher auch nicht ansteckend ist. Sie tritt meist im Umfeld von Hitzeperioden auf und ist daran zu erkennen, dass sich nicht der Stielansatz der Tomaten braun verfärbt, sondern der Blütenansatz, also der frei schwingende "Popo" der Tomate. Mehr zur Blütenendfäule bei Tomaten hier: Warum werden Tomaten von unten braun? 

Was tun gegen Braunfäule?

Da sich der Pilz leicht über die Luft weiter verbreitet, sollten Sie schnell und penibel handeln: Schon bei den ersten Anzeichen sollten Sie alle befallenen Pflanzenteile sofort abschneiden bzw. wenn sich die Flecken schon am Stängel zeigen, den ganzen Stock abschneiden und direkt entsorgen.  

Braunfäule Tomaten entsorgen?

Befallene Pflanzen(teile) unbedingt im Bio- oder Restmüll entsorgen - nicht auf dem Kompost.

Alle Pflanzenteile, die von der Braunfäule befallen sind, gehören in die Biotonne oder in den Restmüll.

Auf keinen Fall auf den eigenen Kompost - die bei der Verrottung entstehende Hitze dort reicht im Unterschied zu den kommunalen Kompostieranlagen nicht aus, um die Sporen zu vernichten. Und damit würden Sie dem Pilz eine Brutstätte im eigenen Garten schaffen.

Wichtig: Pflanzstäbe, Scheren, Messer und sonstige Arbeitsgeräte danach gründlich reinigen (etwa mit kochendem Wasser, Essig oder Alkohol). 

Wie kann man Braunfäule bei Tomaten verhindern?

Phytophthora braucht wie alle Pilze Feuchtigkeit, um zu gedeihen. Und Kartoffeln als "Zwischenwirt". Daher sollten Sie Tomaten und Kartoffeln möglichst weit voneinander entfernt im Garten pflanzen.

Setzen Sie die Tomatenpflanzen außerdem mit genügend Abstand (je nach Sorte zirka 1 Meter rechnen) zueinander in die Erde - so kann der Wind durch die tau- oder regennassen Blätter streifen und diese gut trocknen.

Stichwort Gießen: Nie über die Blätter gießen, sondern die Pflanze knapp über dem Boden mit einem sanften Strahl bewässern. Gartenexpertin Karin Greiner rät zudem: "Beim Gießen darauf achten, dass keine Erde hochspritzt - so können Sporen auf die Blätter gelangen. Und am besten entfernen Sie die erdnahen Blätter." Dafür ist der Juli und August ein guter Zeitpunkt, wenn die noch grünen Früchte an den Rispen hängen.  

Wichtig: Auf einer von der Braunfäule befallenen Fläche sollten vier Jahre lang weder Tomaten noch Kartoffeln angebaut werden. Und grundsätzlich sollten Kartoffeln und Tomaten nie in aufeinanderfolgenden Jahren auf der gleichen Anbaufläche gepflanzt werden. 

Kann man Tomaten bei Braunfäule noch essen? 

Solange die Tomaten keine harten Stellen oder braune Flecken haben, kann man sie auch essen.

Solange noch keine Anzeichen der Braunfäule sichtbar sind, können Sie die Früchte bedenkenlos essen bzw. verwerten. Aus grünen Tomaten lässt sich etwa ein wunderbares Chutney (Chutney Rezept) herstellen. Oder Sie lassen die Tomaten einfach nachreifen: Dazu am besten die ganze Tomatenrispe abschneiden, zuerst in Zeitungspapier einwickeln und das Ganze in eine Plastiktüte mit Löchern stecken und warm lagern.

Alternativ können Sie die Früchte in einem (vorher gewässerten) Tongefäß nachreifen lassen - wie etwa einem Römertopf oder einer Tajine. Einen Apfel dazulegen beschleunigt den Reifeprozess und die Tomaten werden schneller rot.

Mit welchen Pflanzen sich Tomaten im Beet gut verstehen und mit welchen so gar nicht, lesen Sie hier: Welche Nachbarn mögen Tomaten?

In dieser Folge unseres Nachhaltigkeitspodcasts "Besser leben" (hier in der ARD Audiothek abonnieren) dreht sich alles ums nachhaltige Gärtnern: 

https://www.ardaudiothek.de/episode/besser-leben-der-bayern-1-nachhaltigkeitspodcast/bio-duenger-welcher-bioduenger-ist-gut/bayern-1/12473265/


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