Erste Hilfe Herzdruckmassage und Co. - so gehts
Ist der Erste-Hilfe-Kurs gefühlt schon ewig her? Hier können Sie Ihr Wissen über stabile Seitenlage, Herzdruckmassage, Schock und Druckverband auffrischen.
Haben Sie schon vieles aus dem Erste-Hilfe-Kurs vergessen? Das ist nicht ganz so schlimm, denn in den allermeisten Fällen ist es schlimmer, in Notfallsituationen gar nichts zu tun.
Als erstes sollten Sie sich immer selbst in Sicherheit bringen. Bei einem Unfall auf der Autobahn zum Beispiel: Sofort das eigene Auto sicher abstellen und Warnweste anziehen. Dann setzen Sie einen Notruf ab.
Notruf
Notrufnummer: 112
Die 112 gilt in ganz Europa. Teilen Sie der Notrufzentralle alle wichtigen Informationen mit. Keine Angst: Die Mitarbeiterin oder der Mitarbeiter der Rettungsleitstelle fragt Sie alle notwendigen Informationen Schritt für Schritt ab. Legen Sie erst auf, wenn die Rettungsleitstelle alle Fragen mit Ihnen geklärt hat.
Atem kontrollieren
Ist die Patientin oder der Patent bei Bewusstsein? Gut. Sprechen Sie beruhigend mit ihr oder ihm, reden Sie ihr oder ihm gut zu und sagen Sie, dass Sie bereits einen Notruf abgesetzt haben und dass Hilfe unterwegs ist.
Bei kühleren Temperaturen holen Sie die Rettungsdecke aus Ihrem Auto-Verbandskasten und halten die Verletzte oder den Verletzten damit warm. Ist das Opfer nicht ansprechbar, kontrollieren Sie den Atem. "Zur Atemkontrolle muss zunächst der Hals des Verletzten überstreckt sowie der Mund leicht geöffnet werden", so das Bayerische Rote Kreuz.
- Atemwege freimachen: Kinn des Verletzten anheben, Hals strecken und Kopf leicht nach hinten beugen
- Senkt und hebt sich der Brutkorb?
- Hören Sie Atemgeräusche?
- Ist ein Luftstrom an eigenen Handrücken oder Wange zu fühlen?
Wenn der oder die Verletzte atmet, ist das ein gutes Zeichen. Wenn Sie keine normale Atmung feststellen können, ist bei einer bewusstlosen Person von einem Kreislaufstillstand auszugehen. Dann müssen Sie umgehend mit der Herzdruckmassage beginnen.
Herzdruckmassage
Ist der Patient bewusstlos und atmet nicht, dann sofort mit einer Herzdruckmassage beginnen. In dieser Situation können Sie nichts falsch machen, außer sie tun nichts.Das wäre ein schwerer Fehler, denn die ersten fünf Minuten nach einem Herzstillstand sind entscheidend, ob das Opfer eine Chance hat, zu überleben.
Ist ein Defibrillator vor Ort, nutzen Sie ihn. Hier zeigen wir Ihnen, wie Sie den Defibrillator richtig anwenden. Wenn nicht, sollten Sie folgendes tun:
- Knien Sie sich neben den Verletzten oder die Verletzte
- Ballen der übereinanderliegenden Hände auf das untere Drittel des Brustkobs drücken
- Drücken Sie mit viel Kraft den Brustkorb bis zu fünf Zentimeter tief
- Arme sind dabei gestreckt
- Frequenz: etwa 100 bis 120 mal pro Minute.
- Machen Sie mit der Herzdruckmassage weiter, bis der Rettungssanitäter oder der Notarzt kommt.
- Wechseln Sie sich, wenn möglich, mit anderen ab, denn eine Herzdruckmassage kann sehr anstrengend sein
Diese Songs helfen, den richtigen Rhythmus zu finden - zum Beispiel "Stayin' Alive" von den Bee Gees - der Refrain gibt das richtige Tempo vor: "Ah, ah, ah, stayin' alive."
Hier geht es zu einer 60minütigen Auffrischung in Sachen Herzdruckmassage: Notfall-Update.de
Bei Kindern und Säuglingen ist ein behutsameres Vorgehen wichtig, so das Deutsche Rote Kreuz: Wiederbelebung bei Kindern und Säuglingen.
Mund-zu-Mund-Beatmung
Im Erste-Hilfe-Kurs lernen Sie, dass Sie nach 30 Mal Herzdruckmassage den Verletzten oder die Verletzte zweimal Mund zu Mund beatmen sollten. Doch das müssen Sie nicht, da sind sich Experten und Expertinnen einig. Wenn Sie beatmen wollen, gehen Sie so vor:
- Hals überstrecken
- Eine Hand liegt auf der Stirn, die andere Hand öffnet den Mund des Patienten
- Daumen und Zeigefinger der auf der Stirn liegenden Hand verschließen die Nase
- Eigenen Mund weit öffnen
- Nach eigenem Rhythmus vorsichtig in den Mund des Patienten atmen
Stabile Seitenlage
Ist der Verletzte nicht bei Bewusstsein, atmet aber, drehen Sie ihn in die stabile Seitenlage. Das Deutsche Rote Kreuz empfiehlt Folgendes:
- Patient auf den Rücken drehen, Füße gestreckt
- Knien Sie sich seitlich neben den Patienten
- Nahen Arm angewinkelt nach oben legen, Handfläche nach oben
- Fernen Arm quer über die Brust zur Schulter ziehen, Hand mit Handrücken an Backe legen, nicht loslassen
- Fernes Bein anwinkeln, Fuß steht auf dem Fußboden
- Drehen Sie den Patienten mit leichtem Druck am angewinkeltem Knie zu sich
- Patient liegt nun seitlich
- Wichtig: Kopf ist überstreckt
Stark blutende Wunden - Druckverband
Hat der Verletzte stark blutende Wunden, sollten Sie einen Druckverband anlegen.
- Ziehen Sie, wenn möglich, Handschuhe an (aus dem Verbandskasten)
- Sterile Wundauflage auf die Wunde legen
- Mit einer Mullbinde befestigen
- Druckpolster darauf legen, zum Beispiel ein noch geschlossenes Verbandspäckchen
- darüber mit der Binde mit leichtem Druck befestigen
Beine hoch bei Schock
Ist die Verletzte oder der Verletzte bei Bewusstsein, schwitzt oder zittert jedoch sehr stark und hat blasse Haut, könnte sie oder er einen Schock haben. Was tun?
- Wärmen Sie sie oder ihn mit einer Rettungsdecke
- Beine hoch lagern oder selbst hoch halten
- Sprechen Sie mit der Verletzten oder dem Verletzten und versichern Sie ihm immer wieder, dass bald Hilfe kommt. Das Deutsche Rote Kreuz rät, das Unfallopfer mit Sätzen wie "Ich bleiben bei Ihnen, bis der Krankenwagen kommt" zu entlasten und zu beruhigen.
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