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Geschenke weiterverschenken Darf man Geschenk weiterschenken?

Wenn das Geschenk nicht gefällt, kann man es weiterverschenken. Oder ist das moralisch nicht in Ordnung? Das rät Moralexperte Dr. Dr. Rainer Erlinger.

Stand: 26.12.2023

Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht - auch bei Geschenken. | Bild: mauritius images / Nikky

Manchmal trifft das Präsent schlicht nicht den Geschmack des Beschenkten. Die einfache Lösung: weiterschenken, an jemand, dem es gefällt. Denn Schenken soll dem Beschenkten ja eine Freude bereiten.

"Deswegen bin ich der Meinung, dass man Geschenke im Allgemeinen weiterverschenken darf, wenn nicht besondere Umstände dagegen sprechen. Wenn man etwa weiß, dass man damit den Schenker kränkt, sollte man es nicht tun."

Dr. Dr. Rainer Erlinger.

Das vom Chef verschenkte Buch, das einen selbst überhaupt nicht interessiert, an die Tante weiterzuschenken wäre also vertretbar. Beim in vielen Stunden selbstgestrickten Pullover von der Oma wäre es schon schwieriger, denn die wäre wahrscheinlich gekränkt.

Geste oder Sachgegenstand - was steht im Mittelpunkt?

Moralexperte Erlinger rät immer darauf zu achten, was bei einem Geschenk im Mittelpunkt steht: der Akt des Schenkens oder aber der geschenkte Sachgegenstand. Wenn beispielweise ein Kind ein Bild gemalt hat oder etwas von seinem Taschengeld abgespart hat, geht es vor allem um die Geste.

Dr. Dr. Rainer Erlinger.

Erlinger: "Wenn es um das Prinzip des Schenkens geht, dann kann man auch ehrlich sagen: ‚Ich freue mich über die Geste'." Bei einem Sachgegenstand, der umgetauscht werden soll, könne man das Missfallen durchaus äußern, findet Erlinger. "Aber auch hier muss man es mit der Frage abwägen, wie sehr man den Schenkenden oder die Schenkende damit kränkt."

Auch wenn das Präsent weiterverschenkt wird, kann es seinen "Sinn" noch erfüllen - wenn auch bei einer anderen Person. Rainer Erlinger: "Wenn das Geschenk den endgültigen Besitzer erfreut, soll auch der Schenker froh sein."

Dass das aber nicht so einfach ist, liegt an den hohen Erwartungen, die mit Geschenken verknüpft sein können. Erlingers Empfehlung: "Man sollte den Druck rausnehmen und das Schenken auf die Idee reduzieren dem anderen eine Freude zu machen."

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