Museen in Bayern Ausflugstipps zu ganz besonderen Museen in Bayern
Drei besondere Museen in Bayern: Wir haben uns die Südsee-Sammlung, das Rundfunkmuseum sowie das Pfefferminzmuseum näher angesehen.
Das Rundfunkmuseum in Cham
Wie kommt der Ton ins Radio und von dort wieder heraus? Technik verstehen und dabei tief in Geschichte des Rundfunks eintauchen - das bietet das Rundfunkmuseum in Cham in der Oberpfalz.
Das Rundfunkmuseum in Cham wird privat von einem Verein betrieben, seit kurzem hat es nach einer Umbaupause wieder aufgemacht.
Was gibt’s im Museum zu sehen?
Viele Geräte aus den Anfängen der Abspielgeräte und der Rundfunktechnik. Die Geschichte des Radios, die vor genau 100 Jahren in Deutschland begann, ist ebenso Teil der Ausstellung wie komplette Tonstudios.
Ein Riesenspektrum, das der frühere Radio- und Fernsehtechnikmeister Michael Heller zusammengetragen hat. Insofern darf das Fernsehen auch nicht fehlen.
Was macht am meisten Spaß?
Rundfunktechnik hat viel mit Physik zu tun. Dazu gibt es eine "Erlebniswelt Physik" mit rund 50 Stationen, wo Experimentierfreudigkeit so richtig ausgelebt werden kann.
Was ist ein Highlight im Museum?
Ende der 1970er Jahre hat Thomas Gottschalk - hier im Bayerischen Rundfunk - die Sendung "Pop nach Acht" moderiert. Michael Heller hat den originalen Studiotisch, an dem Thommi damals saß, bei sich im Museum.
"Jeder staunt, dass wir das Original Mischpult haben. Es ist jahrzehntelang beim Bayerischen Rundfunk von einer Ecke in die andere gewandert. Wir haben das gesehen und haben so lange gebettelt, bis wir es dann bekommen haben."
Michael Heller
Das ist nur eines von vielen erstklassigen Objekten rund um die Geschichte des Radios. Zu bestaunen im Rundfunkmuseum Cham. Infos zu Öffnungszeiten und Eintrittspreisen finden Sie auf der Website: https://chamer-rundfunkmuseum.de/
Die Südsee-Sammlung in Obergünzburg
Was der Ort im Ostallgäu Papua-Neuguinea zu tun hat? Ganz einfach: Obergünzburg beherbergt eine sehenswerte Sammlung mit vielen Sachen aus der Südsee. Die Leiterin der Südsee-Sammlung ist Martina Kleinert. Sie weiß, dass die dort zusammengetragenen Schätze auf einen Obergünzburger zurückgehen.
"Vor über 100 Jahren hat ein Obergünzburger beschlossen, er möchte zur See fahren. Und tatsächlich wurde der Bauernbub Karl Nauer Kapitän beim Norddeutschen Lloyd und für den kam er dann in die damalige Kolonie Deutsch-Neuguinea im Südpazifik. Und daraus entwickelte sich diese Sammlung. Karl Nauer hat viele Museen damit bestückt, aber eben auch seiner Heimatgemeinde Obergünzburg eine ganz beachtliche Sammlung geschenkt."
Martina Kleinert, Leiterin der Südsee-Sammlung
Was gibt’s im Museum zu sehen?
Unzählige Gegenstände aus der Lebenswelt der Südsee-Insulaner wie Waffen, Skulpturen, Schmuck, Muschelgeld und wertvolle Totenmasken – das alles hat Karl Nauer 1913 seiner Heimatgemeinde geschenkt, mehr als 1.500 Exponate sind da zusammengekommen.
Was macht am meisten Spaß?
Na, wenn wir nicht nur Sachen in Vitrinen anschauen können. Speziell jüngere Besucherinnen und Besucher können in der Südsee-Sammlung selbst auf Erkundung gehen, denn viele Exponate lassen sich in die Hand nehmen und so kommen wir der Südsee so richtig nah.
Was ist das Highlight im Museum?
Das dürfte die originale Hütte von Südsee-Bewohnern sein, die quasi einmal komplett umgezogen ist.
Melanesien liegt in Obergünzburg - zumindest ein Teil davon. Die Südsee-Sammlung ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Informationen zu Eintrittspreisen und Öffnungszeiten finden Sie auf der Website der suedseesammlung.de
Pfefferminzmuseum in Eichenau
Dass es ein Pfefferminzmuseum in Eichenau gibt, hat einen guten Grund. Noch im vergangenen Jahrhundert wurde dort in großer Menge Minze angebaut. Zuerst hatte ein Eichenauer versuchsweise ein paar Pflänzchen angebaut. Der Tee ist damals in dem Moorboden sehr gut gewachsen, erzählt Hans Kugler, erster Vorstand des Fördervereins.
Und das nur in und um Eichenau. Wegen billiger Importe aus dem Ausland sind die großen Pfefferminzfelder heute verschwunden.
Was gibt’s im Museum zu sehen?
Da lernen wir all die Gerätschaften und Abläufe kennen, die notwendig sind vom Anbau über die Ernte bis hin zum fertigen Pfefferminz-Tee.
Und es gibt auch noch das Feld, das zum Museum gehört. Der Anbau von Minze und anderen Heil- und Gewürzkräutern ist untrennbar verbunden mit Eichenau, deshalb lohnt sich auch ein Gang durch die Ausstellung zur Ortsgeschichte.
Was macht am meisten Spaß?
Im Museum gibt es ein Videospiel – in erster Linie für Kinder, aber nicht nur für den Nachwuchs…
"Wir haben ein Videospiel für Kinder, natürlich dürfen Erwachsene auch spielen. Im Videospiel wird geschaut; wie man den Tee vom Anbau bis nachher getrocknet in den Sack reinbringt."
Hans Kugler, 1. Vorstand des Pfefferminzmuseums
Da kann sich also jeder virtuell im Tee-Anbau versuchen. Vielleicht klappt es ja dann im wirklichen Leben mit einem Tässchen Pfefferminz-Tee aus Blättern, die wir im eigenen Garten oder auf dem Balkon selbst herangezogen haben.
Was ist das Highlight im Museum?
Zum einen ist das Museum schon für sich genommen einzigartig. Eine Ausstellung nur zu dieser besonderen Pflanze – das gibt es nur in Eichenau.
"Wir haben nicht nur freien Eintritt, sondern jeder Besucher kriegt auch eine kleine Tasse gebrühten Pfefferminztee, frisch gebrüht von unserer Minze."
Hans Kugler
Die Minze für den Tee baut der Förderverein des Pfefferminzmuseums selbst an. Das Museum in Eichenau ist immer sonntags geöffnet zwischen 14 und 16 Uhr, man könnte sagen: Zur besten Teestunde. Noch mehr Infos, auch zu den Eintrittspreisen, finden Sie hier: minzmuseum.de
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