Zwölfuhrläuten Straubing in Niederbayern
Sonntag, 21.10.2018
12:00
bis 12:03 Uhr
BAYERN 1
aus Straubing in Niederbayern
Als Podcast verfügbar
Es ist zwölf Uhr. Das Mittagsläuten kommt heute von der Basilika St. Jakob im niederbayerischen Straubing.
Das Jubiläumsjahr neigt sich dem Ende zu. Die Straubinger feiern in diesem Jahr einen runden Stadtgeburtstag. Im Jahr 1218, also vor 800 Jahren, gründete der Wittelsbacherherzog Ludwig I., posthum genannt "der Kelheimer", eine "neue Stadt". Sie entstand einen Kilometer donauaufwärts von der alten Siedlung entfernt auf hochwassersicherem Gebiet. Der Standtort Straubing mit dem fruchtbaren Umland war für den Herzog aus wirtschaftlichen und strategischen Gründen interessant und sollte ein Bollwerk gegen die Machtansprüche des Bischofs von Regensburg bilden. Dass der Plan des Wittelsbachers aufging, zeigt sich bis heute an dem von der Gotik geprägten Stadtbild.
Die Hauptkirche der Neustadt, St. Jakob, hat Hans von Burghausen gebaut. Mit dem dreischiffigen Langhaus und der Länge von 89 Metern gelang ihm einer der großartigen mittelalterlichen Sakralbauten Süddeutschlands. Zusammen mit St. Peter und dem fünfspitzigen Wachtturm auf dem weitum schönsten Stadtplatz ist St. Jakob ein Wahrzeichen der Gäubodenmetropole.
Das Gotteshaus haben die Stadtbürger gebaut und bezahlt, und jeder, ob Patrizier oder armer Mann, hat sein Scherflein beigetragen. Das wohl von Albrecht Dürer entworfene Mosesfenster im Langhaus von St. Jakob gilt den Straubingern als das kostbarste der vielen Kunstwerke in der Basilika. Der 89 Meter hohe Turm trägt ein 1948 von Schilling in Apolda gegossenes Geläute, das zu den klangvollsten Bayerns gehört. Es wurde 2001 durch drei Pernerglocken ergänzt.. So schallt es nun zehnstimmig über ein knapp 50.000 Einwohner zählendes Gemeinwesen, das als muntere und innovative Hochschulstadt wie als ehemalige wittelsbachische Herzogsresidenz weit über die Grenzen Niederbayerns hinausstrahlt.