Erste Schritte aus der Essstörung Anlaufstellen für Betroffene und Angehörige
Ob eine stationäre oder ambulante Therapie sinnvoll ist, hängt vom Schweregrad und dem Zeitpunkt der Erkrankung ab. Auf der Suche nach dem richtigen Weg helfen unter anderem Beratungsstellen für Essstörungen.
Die meisten Kinder und Jugendlichen mit einer Essstörung profitieren – zumindest zu Beginn der Behandlung – von einer intensiven Therapie in einer (teil)stationären Einrichtung oder in einer Wohngruppe. Wesentliche Vorzüge der stationären Behandlung sind regelmäßige gemeinsame Mahlzeiten mit anderen Betroffenen oder Therapeuten und tägliche Therapieangebote.
"Wenn eine Essstörung gerade erst im Entstehen ist, kann sie möglicherweise ambulant aufgefangen werden. Je länger sie andauert und je schwerwiegender sie ist, umso wichtiger ist ein stationäres Setting. Dann ist eine ambulante Therapie die richtige Methode für die Anschlussbehandlung, eventuell in Kombination mit einer therapeutischen Wohngruppe."
Dr. Karin Lachenmeir
Beratungsstellen unterstützen und vermitteln weiter
Beratungsstellen für Essstörungen unterstützen Betroffene und Angehörige auf den ersten Schritten aus der Krankheit. Aber auch professionelle Helfer wie Lehrer, die mit dem Thema Essstörungen konfrontiert sind, können sich an sie wenden. Die Beratung findet online oder telefonisch statt, zum Teil auch persönlich vor Ort.
Viele Beratungsstellen bieten selbst ambulante Gruppen oder Ernährungsberatung an. Je nach Einzelfall vermitteln sie Betroffene weiter an Kliniken, Therapiezentren oder therapeutische Wohngruppen.
Beratungsangebote existieren in vielen bayerischen Städten. Die Münchner Anlaufstellen beraten aber auch bayernweit oder vermitteln Betroffene an entsprechende Stellen vor Ort weiter. Häufig gibt es auch in Sucht-, Familien- oder Erziehungsberatungsstellen spezialisierte Ansprechpartner für das Thema Essstörungen.
Hilfe-Suchende können sich darüber hinaus direkt an Einrichtungen oder Kliniken wenden. Das Therapie-Centrum für Essstörungen (TCE) in München bietet unter anderem die Möglichkeit an, Fragen direkt an Patientinnen und Patienten des TCE zu stellen. Eine Antwort erhält man dann nicht von Therapeuten, sondern von Betroffenen.