Essstörungen bei Kindern und Jugendlichen
Essstörungen entstehen häufig in der Pubertät, also in einer wichtigen Phase der Hirnreifung und Hirnentwicklung. Die zahlreichen Umbrüche auf verschiedenen Ebenen machen junge Menschen in dieser Lebensphase besonders anfällig dafür, eine Essstörung zu entwickeln. Körperliche Veränderungen, erste sexuelle Erfahrungen, aber auch Fragen der persönlichen Entwicklung spielen eine wichtige Rolle: Wer bin ich? Wo ist mein Platz in der Gruppe? Wo soll es beruflich hingehen?
Expertin:
Dr. Karin Lachenmeir, Leiterin des Therapie-Centrums für Essstörungen der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Dritter Orden in München
Diese Herausforderungen sind mit biologischen Umstrukturierungen verbunden. Eine Essstörung blockiert und erschwert diese Entwicklungsprozesse, es entsteht ein fataler Teufelskreis. Deswegen ist es wichtig, Essstörungen bei Kindern und Jugendlichen möglichst früh zu erkennen und zu behandeln. Nur dann kann man einer Chronifizierung entgegenwirken, die sich bis ins Erwachsenenalter zieht. An Essstörungen leiden Mädchen und junge Frauen besonders häufig, es gibt aber auch immer mehr männliche Betroffene.
Dem Text liegt ein Interview mit Dr. Karin Lachenmeir, Leiterin des Therapie-Centrums für Essstörungen der Klinik für Kinder- und Jugendtherapie am Klinikum Dritter Orden in München, zugrunde.