Die Wackersdorf-Story Eine radioDoku in drei Teilen
Der Kampf um Wackersdorf von 1985 bis 1989 ist bis heute eine der heftigsten Auseinandersetzungen zwischen dem Staat und der Anti-Atomkraft-Bewegung. Klaus Uhrig rekonstruiert 30 Jahre danach die dramatische und teilweise äußerst gewalttätige Zuspitzung rund um die Wiederaufbereitungsanlage.
Kampfgebiet Wackersdorf in der Oberpfalz
Die Bilder aus Wackersdorf kennt bis heute jeder: Vermummte Autonome gegen prügelnde Polizisten, Steinewerfer gegen Wasserwerfer. Der Kampf um die geplante atomare Wiederaufarbeitungsanlage in der Oberpfalz wurde Ende der 80er Jahre mit größter Härte geführt.
Doch die meisten WAA-Gegner sind alles andere als "Chaoten". Es sind Oberpfälzer Bürger, die bis dahin noch nie auf einer Demonstration gewesen waren. So wie Irmgard Gietl, die bereits Großmutter ist, als sie zu protestieren beginnt oder der Bauer Josef Fischer, der mit einem aufmüpfigen Slogan auf seinem Scheunentor die Staatsmacht zu einer Großaktion provoziert.
"Krieg gegen die Oberpfalz" titelten die Zeitungen und auch wenn das etwas übertrieben ist, zeigt es doch, wie die Stimmung ist, Ende der 80er Jahre in Wackersdorf.
Verschärfung der Proteste nach dem Gau in Tschernobyl
Nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl verschärft sich der Kampf um die WAA in einem vorher kaum vorstellbaren Ausmaß. An Pfingsten 1986 bewirft die Polizei friedliche Demonstranten vom Hubschrauber aus mit Tränengasgranaten. Autonome verüben Brandanschläge und sägen Strommasten um. In der ganzen Oberpfalz gibt es Festnahmen und Razzien, bei ganz normalen Bürgern genauso wie in den WAA-Info-Büros.
Landrat Hans Schuierer contra Franz Josef Strauß
Unsere dreiteilige radioDoku "Die Wackersdorf-Story" begleitet Geistliche und Politiker, Bürger und Polizisten, den widerständigen Landrat Hans Schuierer und das große Feindbild der WAA-Gegner, Ministerpräsident Franz Josef Strauß, durch die turbulente Zeit der Wackersdorf-Proteste.