Bayern 2

     

Gutes Beispiel 2024 Die fünf Finalisten

Die Bayern 2-Aktion "Gutes Beispiel" würdigt Projekte, die sich auf vorbildliche Weise für eine bessere Gesellschaft einsetzen. Rund 230 haben sich beworben, fünf haben es ins Finale geschafft.

Stand: 30.04.2024

Gutes Beispiel 2024 | Bild: BR

Menschen, die Mut machen und die Lösungen für gesellschaftliche Probleme finden – von ihnen gibt es in Bayern viele. In diesem Jahr sind bei unserem Bayern 2-Wettbewerb "Gutes Beispiel" rund 230 Bewerbungen eingegangen. Vielen Dank für die Einsendungen und vor allem für das vorbildliche Engagement! Eine Jury hat fünf Finalisten ausgewählt. Wer gewinnt – darüber konnte wie jedes Jahr das Publikum entscheiden.

Die Abstimmung ist am 30. April 2024 um 18.30 Uhr zu Ende gegangen.

Die fünf Finalisten im Überblick

Fünf Projekte standen im Finale der Bayern 2-Aktion "Gutes Beispiel 2024".

Zukunftshaus – der Ort für nachhaltigen Konsum (Würzburg)

Im Zukunftshaus mitten in der Würzburger Innenstadt wird nachhaltiger Konsum alltagstauglich. Kaufen, mieten, reparieren und tauschen – all das ist möglich unter einem Dach, täglich von 10 bis 18 Uhr. Ausleihen kann man so gut wie alles, was nur selten gebraucht wird: Schneeketten für den Winterurlaub, eine Lichtanlage für die Party oder eine Heckenschere für den Garten. Wenn der eigene Mixer defekt ist, wird er gegen eine geringe Gebühr gerne repariert. Und in der Tauschbörse wechseln Kleidungstücke oder Bücher die Besitzer. Wer nicht alles neu kauft, sondern mietet, repariert oder tauscht, schont die Ressourcen und spart gleichzeitig Geld.

Balu und Du – Gemeinsame Zeit mit Grundschulkindern (München)

Im Dschungelbuch sind Balu und Mogli Freunde, die gemeinsam durchs Leben gehen. So ist es auch beim Mentorenprojekt Balu und Du: Junge Erwachsene übernehmen eine Patenschaft für ein Grundschulkind, das einen großen Freund und Helfer gut gebrauchen kann – weil es gemobbt wird, kaum Deutsch spricht oder in der Schule nicht mitkommt. Die beiden treffen sich jede Woche, um die Freizeit miteinander zu verbringen. So werden die Kinder in ihrem Selbstvertrauen gestärkt, lernen Herausforderungen zu meistern und kommen insgesamt besser durch die Schule. München und Freising sind in Bayern die einzigen Standorte, es könnten aber überall in Bayern neue gegründet werden.

Auszeithöfe – ein Nachmittag auf dem Bauernhof (ganz Bayern)

Demenzkranke und ihre pflegenden Angehörigen nehmen sich eine kleine Auszeit auf dem Bauernhof. Dieses Konzept hat der Verein Soziale Landwirtschaft mit Sitz im schwäbischen Türkheim entwickelt und ein Netzwerk von derzeit 23 Höfen in ganz Bayern aufgebaut. Ältere oder demente Besucher können Tiere streicheln oder Rahm zu Butter schütteln – das weckt bei vielen positive Erinnerungen an früher. Auch die Angehörigen, die häufig durch die häusliche Pflege belastet sind, genießen die Auszeit. Die landwirtschaftlichen Höfe wiederum haben einen kleinen Zuverdienst. So können die Auszeithöfe ein klein wenig zum Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft in Bayern beitragen.

Walnuss-Manufaktur Gelbe Bürg – Ein Dorf voller Nüsse (Sammenheim)

Das mittelfränkische Sammenheim nennt sich nicht ohne Grund "Walnussdorf". In den Gärten und auf den Wiesen rund um den Berg "Gelbe Bürg" wachsen viel mehr Walnussbäume als anderswo. Doch wohin mit all den Nüssen? Die Sammenheimer haben bereits vor zehn Jahren eine Genossenschaft gegründet und vermarkten ihre Nüsse erfolgreich – pur oder verarbeitet zu Öl, Mehl oder Aufstrichen. Die Walnuss – ein gesundes, regionales Super-Food in Bioqualität. Durch die Arbeit der Genossenschaft können die Streuobstwiesen dauerhaft erhalten und wirtschaftlich genutzt werden. Das ist nicht nur gut für die Natur, sondern stärkt auch den Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft.

ET4GE – Kunst und Kultur in der alten Fabrikhalle (Röslau)

Die "4" im Namen ist kein Schreibfehler, sondern steht für die vierte Etage einer ehemaligen Porzellanfabrik in Röslau im Fichtelgebirge. Diese Industriebrache haben die Gründungsmitglieder von ET4GE e.V. vor dem Verfall bewahrt und in einen Veranstaltungsort verwandelt. Strom oder fließendes Wasser gab es nicht, die Halle war vollgestellt mit Gerümpel – es war also viel ehrenamtlicher Einsatz nötig, um aus diesem "Lost Place" der regionalen Industriegeschichte eine Kulturlocation zu machen. Im strukturschwachen nordöstlichen Oberfranken stehen viele ehemalige Fabriken leer - die ET4GE ist jetzt ein ganz besonderer Ort für Ausstellungen, Konzerte und andere Events.

Das Publikum hat darüber entschieden, wie das Preisgeld von insgesamt 10.000 Euro auf die fünf Finalisten aufgeteilt wird. Es wird von der Hofpfisterei GmbH gestiftet und folgendermaßen vergeben:

  • 1. Platz     4.000 Euro
  • 2. Platz     2.500 Euro
  • 3. Platz     1.500 Euro
  • 4. Platz     1.000 Euro
  • 5. Platz     1.000 Euro

Am 30. April 2024 war Preisverleihung – live mit Gästen und Musik aus dem Studio Franken im BR-Studio Nürnberg.