Psychische Krankheiten und Familienleben
In Deutschland leben derzeit etwa 11,5 Millionen Familien, das heißt also Konstellationen mit mindestens einem Elternteil und mindestens einem noch nicht verheirateten Kind. Gesamtgesellschaftlich entwickelt jeder Vierte bis jeder Dritte in Deutschland innerhalb eines Jahres eine psychische Krankheit.
Zu den häufigsten Krankheitsbildern zählen Angststörungen, Depressionen und Suchterkrankungen etwa durch Alkohol oder Medikamente. Für die knapp 18 Millionen Betroffenen und ihre Angehörigen ist eine psychische Erkrankung mit Leid verbunden, oftmals sind soziale und berufliche Einschränkungen die Folge. Konkrete Erhebungen, wie häufig psychische Erkrankungen nur in Familien vorkommen, gibt es nicht. Dennoch dürften die Zahlen auf Familien bezogen, ähnlich sein. Denn:
"Familie kann Schutz vor psychischen Krankheiten sein, kann aber auch ein Risiko darstellen oder Ursache sein, eine psychische Krankheit zu entwickeln."
Prof. Reinhart Schüppel, Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Dem Text liegt ein Interview mit Prof. Dr. Reinhart Schüppel zugrunde, Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Chefarzt der Johannesbadklinik Furth im Wald.