Bayern 2 - Das Kalenderblatt


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21. April 1993 Freigabe des Webbrowsers NCSA Mosaic 1.0

Das Internet eine Textwüste! So war das früher. Doch dann gab es neben Text auch wie eingebettete Grafiken oder interaktive Elemente anzeigen. Und das als Freeware! Autorin: Yvonne Maier

Stand: 21.04.2017 | Archiv

21.04.1993: Freigabe des Webbrowsers NCSA Mosaic 1.0

21 April

Freitag, 21. April 2017

Autor(in): Yvonne Maier

Sprecher(in): Hans-Jürgen Stockerl

Illustration: Tobias Kubald

Redaktion: Frank Halbach

Wir Menschen sind Fotoliebhaber. Und vor allem: Foto-Herzeiger: Jeden Tag werden allein auf Facebook über 250 Millionen Fotos hochgeladen. Dazu kommen noch Millionen weitere auf Instagram, Snapchat und allen ganz normalen Homepages dieses Internets. Computerbildschirme haben mittlerweile eine Auflösung, die eine blitzklare Ansicht dieser - meist bearbeiteten - Bilder erlaubt. Es ist für viele sicher ein Genuss, an ihrem Laptop Fotos von Fremden und Freunden zu betrachten.

Die Überlegenheit der analogen Welt

Vor dem 21.4.1993 war das noch etwas mühsamer und vor allem viel langweiliger. Es war die Anfangszeit des Internets. Und damals bestand das hauptsächlich aus drögen Textseiten. Klar, besser als nichts, aber Spaß gemacht hat das wohl nur wenigen. Und ja, auch damals konnte man schon Fotos hochladen - doch um die auf dem Bildschirm zu sehen, musste man immer noch einen extra Klick machen. Dann poppte ein neues Fenster auf und da erschien das Bild.

Schön gestaltete Zeitungen oder Magazine im Netz? Fehlanzeige. Grafisch aufgehübschte Internetseiten? Nix da. Mit der analogen Welt konnte das Internet nicht konkurrieren.

Das war einigen Studierenden der Universität Illinois zu dumm - und sie entwickelten den Browser "Mosaic". Ein Browser, der Text und Bild zugleich anzeigen konnte - im selben Fenster. Eine Revolution! Eine schöne und so einfache Revolution, die übrigens auch dafür sorgte, dass Links zu anderen Seiten blau und unterstrichen dargestellt wurden, eine Internetregel, die bis heute gilt. Wie Hänsel und Gretel folgen wir seitdem den blauen Brotkrumen im Internet, von einer bildgewaltigen Seite zur nächsten.

Farbe und Bilder umsonst

Richtig erfolgreich wurde Mosaic aber erst Ende 1993. Da veröffentlichten die Entwickler nämlich je eine Version für Windows und eine für Mac.

Als Freeware, also für Privatleute kostenlos. Einfach zu installieren war die Software auch noch - das Internet explodierte seitdem. Es wurde farbig und voller Bilder - es machte auf einmal Spaß, sich ins Netz zu begeben und selbst dazu beizutragen. Immer mehr Menschen wollten eine eigene Homepage. Mit eigenen Bildern, und das obwohl das damalige Internet für heutige Verhältnisse unglaublich langsam war. Mosaic zeigte uns, dass das Netz für alle da ist, unkompliziert und weitläufig. Voller Informationen, die für jeden zugänglich sind. Und klar - ohne Bilder wären die heutigen sozialen Medien wie Facebook oder Instagram völlig undenkbar.

Zwei der Studenten programmierten nach Mosaic übrigens noch einen weiteren Browser - den sicher viele aus der Frühzeit ihres Interneterlebnisses noch kennen: Netscape. Der erfolgreichste Browser seiner Zeit. Abgelöst erst durch den Internet Explorer von Microsoft. Und selbst das war nicht der Tod dieser Technologie. 2003 lebte Mosaic nämlich noch einmal auf. Als Firefox. Ein Browser, der vor allem in Deutschland immer noch sehr erfolgreich ist.


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