Bayern 2 - Das Kalenderblatt


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14. Februar 2018 Erster Weltmettbrötchentag

Durchgedrehtes oder gehacktes gewürztes Schweinefleisch, das roh als Brotaufstrich gegessen wird: Mett, Hackepeter. Meist auf einem Brötchen oder Brot genossen, oft mit rohen Zwiebelringen garniert. Mett ist Kult – für manche. So sehr sogar, dass ein Weltmettbrötchentag in sLeben gerufen wurde. Autor: Thomas Grasberger

Stand: 14.02.2025

14.02.2018: Erster Weltmettbrötchentag

14 Februar

Mittwoch, 14. Februar 2024

Autor(in): Thomas Grasberger

Sprecher(in): Christian Baumann

Redaktion: Frank Halbach

Das heutige Thema – so viel Warnhinweis sei erlaubt – könnte Ihre kulinarischen Gefühle verletzen. Zumindest, wenn Sie Vegetarierin sind. Oder aus anderen Gründen Fleisch nicht mögen. Denn es geht in den folgenden Minuten – um das Mettbrötchen! Für alle, die südlich der Donau beheimatet sind, sei dieser mancherorts für den menschlichen Verzehr vorgesehene Gegenstand kurz erklärt. Ein Mettbrötchen besteht aus rohem, gehacktem Schweinefleisch, das in der Regel ohne weitere Zutaten, allenfalls mit Salz und Pfeffer gewürzt oder mit Zwiebeln garniert, auf einem frischen Brötchen, also einer Semmel, verteilt wird.

Mett, mehr Mett und noch mehr Mett

Wer jetzt entsetzt fragt „Ja um Gottes Himmels willen, rohes Schwein, wer isst denn so was?“, dem sei gesagt: Viele, sehr viele tun es! Vor allem in Norddeutschland, wo der Schweinehack-Snack höchst populär ist. Auch im Osten der Republik, vor allem in Thüringen, kommt Mett - mit Kümmel und Petersilie gewürzt – als sogenannter Hackepeter auf den Teller. Ebenso in Franken, wo das „Gehäck“ traditionell mit Majoran schmackhaft gemacht wird. Die Hochburg des Mettbrötchens dürfte allerdings in Westdeutschland zu verorten sein, in jenen dicht besiedelten Regionen Nordrhein-Westfalens – zwischen Mettmann bei Düsseldorf und Mettingen bei Ibbenbüren.


Und mittendrin, im westfälischen Ruhrgebiet, hat die sogenannte „Maurer-Marmelade“ sogar einen Kultstatus erlangt. Denn das Mettbrötchen soll dort immer schon ein beliebtes und günstiges Frühstück für Arbeiter und Handwerker gewesen sein. Kein Wunder also, dass in der Karnevalszeit so manche Bochumer Fleischerei ihre Auslage liebevoll mit Mett-Krapfen dekoriert. Aber auch „unterm Jahr“ muss man im Ruhr-Gebiet nicht lange betteln, um einen Tipp für das perfekte „Kohlenpott-Sushi“ zu bekommen.
Was im „O-Ton West“ dann ungefähr so klingt: „Ich sachma so. Bei Ute und Klaus in Silschede, da kriegste die feinsten Mettbrötchen vom ganzen Revier. Was? Kennse nich? Hömma, musse Dir unbedingt ma holen!“

Metten durch den Magen

Aus Gründen des Datenschutzes kann die Adresse von Ute und Klaus hier leider nicht veröffentlicht werden. Ist aber auch nicht notwendig, denn es gibt im ganzen Ruhrgebiet und darüber hinaus viele, hervorragende Mettbrötchen-Adressen. Und zwar nicht erst seit dem 14. Februar 2018. An jenem „Mettwoch“, der übrigens ein Aschermittwoch war und somit den Beginn der Fastenzeit im christlichen Kalender markierte, wurde der Internationale Tag des Mettbrötchens eingeführt. Von wem und wo, ist nicht überliefert. Vermutlich war es irgendein Herr Mettmann aus Mettingen, oder so. Auch warum dieser Gedenktag erfunden wurde, kann nicht mit Gewissheit gesagt werden. Vielleicht hat es damit zu tun, dass auf jenes Datum im Jahr 2018 nicht nur der Aschermittwoch fiel, sondern auch der Valentinstag. Der Tag der Liebenden! An dem ja normalerweise Blumen verschenkt werden. Aber mal ganz ehrlich, unter uns Vegetariern: Sollte man Blumen essen? … Eben! Dann doch lieber ein herzhaftes Mettbrötchen zum Valentinstag. So ´ne Liebe geht ja schließlich „metten“ durch den Magen, sagt man. In diesem Sinn also: Mahlzeit!


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