Bayern 2 - Das Kalenderblatt


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13. Januar 1968 Johnny Cash nimmt Album im Folsom Prison auf

Leben am Boden, Karriere zu Ende - für Johnny Cash sah es nicht gut aus. Da kam er auf eine spektakuläre Idee: Ein Konzert im Knast, bei dem ein Live-Album entstehen sollte. Und das nicht in irgendeinem Knast, sondern in einem der ganz berüchtigten in den USA, dem Folsom Prison. Autor: Markus Mähner

Stand: 13.01.2023 | Archiv

13.01.1968: Johnny Cash nimmt Album im Folsom Prison auf

13 Januar

Freitag, 13. Januar 2023

Autor(in): Markus Mähner

Sprecher(in): Irina Wanka

Illustration: Tobias Kubald

Redaktion: Susi Weichselbaumer

Ach, so ein Gefängnisaufenthalt kann doch sehr heilsam sein. Mal zur Ruhe kommen, in sich gehen und überlegen auf was es im Leben wirklich ankommt!

Das dachten sich wohl die wenigsten der Insassen des berüchtigten kalifornischen Staatsgefängnisses "Folsom Prison". Weder der Sektenführer und Mörder von Sharon Tate Charles Manson, auf den 1973 im Folsom Prison ein Giftanschlag mit Strychnin verübt wurde, noch die fünf Häftlinge, die wegen eines von ihnen im November 1927 angezettelten Aufstandes zum Tode verurteilt wurden.

Harte Burschen

Anders Johnny Cash: Er war bereits mit dem Gesetz in Berührung gekommen: Einmal wegen illegalen Amphetamin-Schmuggel. Ein anderes Mal, weil der defekte Auspuff seines Wohnmobils ein Feuer in einem Nationalpark verursacht hatte. Doch das zog nur Geldstrafen nach sich. Ins Folsom Prison führten ihn berufliche Belange: Er wollte dort ein Konzert aufnehmen, um es auf Platte zu veröffentlichen. Mit im Gepäck allerlei Lieder über Gesetzlose und Gefängnisse.

Gesetzlose und Gefängnisse

Auf das Gefängnis war Johnny Cash bereits zu seiner Militärzeit aufmerksam geworden. 1951 in der US-Kaserne Landsberg, sah er den Film "Inside the Walls of Folsom Prison", der auf den Aufstand von 1927 anspielt. Davon inspiriert schrieb Cash das Lied "Folsom Prison Blues" - einen seiner ersten großen Hits.

Doch das war lange her. Die Erfolge wurden weniger, seine Karriere stagnierte - auch wegen seines verstärkten Alkohol- und Tablettenkonsums. Seine Frau verließ ihn. Cash war an einem Nullpunkt angelangt. Im Herbst 1967 zog er sich in eine Höhle im Wald zurück um zu sterben. Als er jedoch merkte, dass das nicht so einfach mal eben ging, begann Cash einen Entzug und im darauffolgenden Januar - um genau zu sein: am 13. Januar 1968 - machte er sich auf den Weg nach Folsom Prison, für ein Konzert. Von da an änderte sich alles für ihn.

Das Album "At Folsom Prison" führte schon bald die Country-Charts an. Auch June Carter, um die er sich schon lange bemüht hatte, nahm endlich seinen Heiratsantrag an. Cash wurde nun endgültig der Countrysänger der Outlaws, international bekannt als der "Man in Black". Sein Folgealbum, ein Konzertmitschnitt aus dem noch berüchtigteren Gefängnis San Quentin - ebenfalls in Kalifornien - stürmte dann nicht nur die Countrymusik-Charts sondern auch noch die Popmusik-Charts. 1969 bekam Cash sogar eine eigene Fernsehshow. Damit war er auf dem Höhepunkt seiner Karriere angekommen. Alles dank eines Besuchs im Folsom Prison!


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