Neuerscheinungen der Woche Neue Alben von Nia Archives, Nichtseattle und Alice Randall
Die Neuheiten der Woche im kompakten Überblick. Mit Nia Archives, Maggie Rogers, Shabaka, Nichtseattle, Bodega. Zylva, Alice Randall, Cosmo Sheldrake, Girl in Red, Rejoicer, James Elington & Nathan Salsburg
Nichtseattle - Haus
Die wichtigste Veröffentlichung der Woche aus Deutschland kommt vom Berliner Staatsakt-Label, Zuhause von Bands wie Die Türen, Ja, Panik und seit 2022 auch von Nichtseattle. Dahinter steckt die Berliner Musikerin Katharina Kollmann, die sich nach einem Song von Tocotronic benannt hat und vor zwei Jahren mit ihrem Album “Kommunistenlibido” den Indie-Durchbruch geschafft hat. Das neue Album heißt “Haus”. Passend zum Albumtitel hat Katharina Kollmann hinter jeden Songtitel in Klammern eine Art Behausung geschrieben: Also z.B. „Beluga (Eigentumswohnung)“ oder „In Deiner Straße Bäume (Altbauwohnung)“. Auch Plattenbauwohnung, Zelt, Proberaum und Werkstatt kommen vor. Im Zündfunk-Interview erzählt sie, dass in jedem Song immer das Wort Zuhause oder nach Hause vor:
"Es ist sowohl eine Sehnsucht nach einem Ankommen, nach einem Zuhause, das dem entspricht, was das lyrische Ich wirklich annehmen kann. Teilweise auch mit einem feministischen Hintergrund. Das ist eine Sehnsucht nach einem Lebensmodell, das dem entspricht, wie man wirklich leben will. Und wofür es vielleicht noch gar nicht so viele Vorbilder gibt. Und gleichzeitig ist es ganz oft so eine Ablehnung von Lebensmodellen."
Katharina Kollmann
Die Texte von Nichtseattle wirken nach. Sie sind bildstark, etwa wenn sie sich als immer noch Sportbeutelkind bezeichnet, das stundenlang allein nachhause geht, und sich den Beutel um die eigenen Beine schlägt. Während der Kopf oft noch gar nicht so richtig begreift, worum’s in einem Song geht, hat das Herz irgendwie sofort verstanden. Es geht um das Leben als Frau, das Leben und Wohnen im Kapitalismus, in Berlin, um eine Sehnsucht nach Solidarität auf dieser Welt, die unser aller “Haus” und Zuhause ist. Musikalisch kommt ihr Folk-Rock nicht mehr ganz so spartanisch daher wie auf dem Vorgängeralbum. Da waren es oft nur die Riffs ihrer Bariton-Gitarre, die sie begleitet haben. Jetzt sorgen ihre Band und ein Chor für mehr Dynamik und Fülle. Es ist ein Album, das einen zum Zuhören zwingt und wieder einmal zeigt, was für eine große Liedermacherin sie ist. Live zu sehen am 05.06. in Nürnberg, Soft Spot und 08.06 in München, Kammerspiele. (8,1 von 10 Punkten)
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NICHTSEATTLE - Krümel noch da (Offizielles Video)
V.A. - "My Black Country: The Songs of Alice Randall“
US-Superstar Beyoncé leistet ja gerade Bildungsarbeit für den Mainstream: indem sie auf ihrem neuen Album zeigt, dass Country kein rein weißes Genre ist und es nie war. Eine neue Compilation auf dem Indie-Label Oh Boy Records (von John Prine) tut das jetzt auch. Sie heißt: "My Black Country: The Songs of Alice Randall“. Alice Randall ist Bestseller-Autorin, Pädagogin und Songwriterin, die in Nashville lebt und seit 40 Jahren Country-Songs schreibt. Sie war eine der ersten - und bis heute an einer Hand abzählbaren - Schwarzen Frauen, die einen Nummer-1-Country-Hit geschrieben hat. Für eine weiße Country-Sängerin wohlgemerkt. Jetzt hört sie ihre Songs zum ersten Mal gesungen von Schwarzen Frauen.
Einigen der interessantesten und stärksten Schwarzen Stimmen aus der Country-, Roots- und Folk-Szene feiern die Songs von Alice Randall. Am bekanntesten dürfte bei uns Rhiannon Giddens sein, die Musikerin und Aktivistin, die iunter anderem dafür kämpft, die afrikanischen Ursprünge des Banjos bekannt zu machen. Sie singt “The Ballad of Sally Anne”, eine grausame, tragische Geschichte über einen Lynchmord. Wenn ich mir auf YouTube anhöre und anschaue, wie weiße Künstler den Song immer als gut gelaunten Fiddle-Song interpretiert haben, läuft es mir kalt den Rücken runter. Es macht eben doch einen Unterschied, wer, was singt. Neben Giddons hören wir u.a. die Folk- und Gospel-Sängerin Valerie June und die Kanadierin Allison Russell. Diese neue Compilation "My Black Country: The Songs of Alice Randall“ ist ein wichtiger Perspektivwechsel und Gewinn für alle Country-Fans. Zeitgleich zur Compilation erscheinen übrigens auch die Memoiren von Alice Randall. (8,0 von 10 Punkten)
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Rhiannon Giddens - The Ballad of Sally Anne (From "My Black Country: The Songs of Alice Randall")
Maggie Rogers - Don’t Forget Me
Maggie Rogers - das war die damals 22-Jährige Studentin, die in einem Songwriter/Producer-Kurs Pharrell Williams ihren Song vorspielen durfte. Dem ist daraufhin die Kinnlade runtergefallen, das Video davon ging viral, Maggie Rogers wurde berühmt und irgendwann ein bisschen genervt von dem ganzen Hype um sich. Kurz vor ihrem 30. Geburtstag bringt sie jetzt ihr drittes Album raus, “Don’t Forget Me”. Die Synthesizer vom letzten Album sind drauf verschwunden. Das ist Folk-Rock mit einem Hauch Country. Maggie Rogers hat das Album zusammen mit Ian Fitchuk geschrieben, einem Nashville Songwriter und Produzenten, der für seine Arbeit mit der Country-Innovatorin Kacey Musgraves bekannt ist. Das Album sollte laut Maggie Rogers klingen wie ausgewaschene Jeans, eine alte Corvette, ein bisschen Vintage, aber nicht zu Americana. Eine junge Frau, die, wie in Thelma & Louise, auf einen Roadtrip geht und aus voller Lunge im Auto mitsingt. Das kommt auf einigen Songs (“Don’t Forget Me”) auch wirklich gut rüber, man fühlt die Aufbruchstimmung, wenn man in seinen 20ern ist. In den besten Momenten (“Never Going Home”) denkt man an Tom Petty oder Fleetwood Mac (“Sick of Dreaming”). In den schlechten leider an ziemlich egalen Pop-Rock aus den 80ern oder 90ern (“Drunk”, “On and On”). (7,4 von 10 Punkten)
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Maggie Rogers - Don't Forget Me (Official Video)
Nia Archives – Silence is Loud
Sie hat 2023 alle Hotlisten angeführt, also die Prognose-Listen, wer oder was der neue heiße Scheiß wird: Nia Archives. Die 24-Jährige britische Produzentin und Songwriterin gehört zu einer neuen Generation, die Musikstile aus der UK-Rave Kultur der 90er aufleben lässt - allen voran Jungle und Drum’n’Bass. Nia Archives will sie außerdem aus ihrer “weiß-gewaschenen Gentrifizierung” zurückholen, hat sie mal gesagt. Mit 16 ist sie allein nach Manchester gezogen und in der dortigen Clubkultur aufgeblüht. Da hat sie auch ihre Liebe zu Breakbeats entdeckt.
Auf ihrem gespannt erwarteten Debütalbum "Silence is Loud” geht es jetzt um Einsamkeit, Beziehungen, Familie und das Leben in den 20ern. Die Stücke auf dem Album seien mehr Song-orientiert, hat die britische Produzentin im Vorfeld verraten und sie wolle “interessante Sounds in Jungle einbauen”. Da hat sie nicht zu viel versprochen. Sie mischt immer wieder gerne Indie-Rock-Gitarren unter die shuffelnden Drum’n’Bass Beats (“Crowded Rooms”/“Tell Me What It’s Like”). Manche Songs (“Nightmares”) sind richtige R’n’B-Pop-Banger. Die schnellen Breakbeats bilden dabei immer wieder einen coolen Kontrast zu ihrer Stimme oder hübschen Klaviermelodien. Ein knackiges Debüt-Album zwischen Pop und Club und TikTok. (7,9 von 10 Punkten)
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Nia Archives - Silence Is Loud
Shabaka - Perceive Its Beauty, Acknowledge Its Grace
Shabaka Hutchings ist seit mehr als zehn Jahren eine der zentralen Figuren der Londoner Jazz-Szene. Mit seinen drei Haupt-Formationen Sons Of Kemet, The Comet Is Coming und Shabaka And The Ancestors hat er Jazz mit afro-karibischem Fusion-Sound und Dance-Music gepaart. Und vor allem: er hat Saxophon gespielt. Das tut er jetzt nicht mehr. Das Saxophon ruht, wie auch seine Bands. Auf seinem ersten Solo-Album spielt er jetzt - bis auf einen Song - nur noch Klarinette und Flöte. Also verschiedene Flöten. Z.B. hier die japanische Shakuhachi, eine Längsflöte aus Bambus. “Perceive Its Beauty, Acknowledge Its Grace” - Nimm die Schönheit wahr und erkenne die Anmut.
Der Albumtitel deutet schon an, wohin die Reise geht: Nämlich in Richtung Jazz gepaart mit New Age und Ambient Music. Dazu gibt es eine fast schon übertriebene Liste an Gästen: der Percussionist Carlos Niño, der sich auch in der New Age-Ecke bewegt, ebenso wie der neuerdings auf der Flöte hängengebliebene OutKast-Rapper André 3000. Außerdem hören wir auf dem Album die Bassistin Esperanza Spalding, den Produzenten Floating Points und Vocals von Saul Williams, Moses Sumney und Lianne La Havas. Wer Fan war vom Power-Jazz von The Comet is Coming, ist hier falsch. Aber wer sich auf meditative Musik einlassen kann, kriegt eine wohlig-warme Entschleunigung auf die Ohren. So hermetisch diese Welt von Shabaka am Anfang klingen mag, sie lässt einen schneller rein als gedacht. (7,9 von 10 Punkten)
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Shabaka - I’ll Do Whatever You Want (Visualizer) ft. Floating Points, Laraaji
James Elkington & Nathan Salsburg – All Gist
James Elkington & Nathan Salsburg sind zwei herausragende Gitarristen, die beide neben ihrer eigenen Musik vor allem als Sessionmusiker gefragt sind, u.a. für Jeff Tweedy und Bonnie “Prince” Billy. Der eine, Elkington, ist Engländer, der schon lange in Chicago lebt. Der andere, Salsburg, kommt aus Kentucky. Sie sehen sich selten. Aber wenn, dann stimmt die Chemie sofort. Ihr mittlerweile 3. Gitarren-Duett-Album ist an sechs Tagen entstanden, an Elkingtons Küchentisch, wo sie z.B. in penibler Kleinstarbeit Neneh Cherrys Rap-Pop-Klassiker “Buffalo Stance” auseinandergenommen haben, um ihn in eine fingergepickte Gitarren-Meditation zu verwandeln. Es gibt insgesamt drei Coverversionen - u.a. auch ein bretonisches Volkslied - auf dem neuen Album “All Gist”. All Gist bedeutet soviel wie “Alles Wesentliche”. Und genau so klingen die Stücke der beiden. Zwei schnörkellos, aber virtuos gespielte Gitarren, die sich ergänzen und gegenseitig antreiben und ab und zu kaum merklich unterstützt werden von Flöten, Bläsern und Streichern. Weniger ist manchmal mehr. Und klingt hier wirklich nach ganz viel. (7,8 von 10 Punkten)
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James Elkington and Nathan Salsburg - Buffalo Stance (Official Audio)
Rejoicer - It’s Reasonable
Auch der israelische Produzent und Label-Betreiber Yuval Havkin, der sein Projekt Rejoicer nennt, bringt ein neues Album raus, „It’s Reasonable“. Rejoicer macht Downtempo Music, die von HipHop, Jazz und Ambient beeinflusst ist. Vor allem seine Melodien fallen auf, da passt der Name Rejoicer - also der Jubelnde, Jauchzende - überraschend gut. Seine Synthie-Melodien klingen manchmal wie von kleinen, quietsch-fröhlichen Singvögeln eingespielt. Die hellen Melodien glitzern zwischen seinem atmosphärischen Ambient-verwandten Sound. Manchmal hat man das Gefühl, er bewegt sich nur auf Zehenspitzen durch seine Musik, so sachte sind die Synthie-Tupfer gesetzt. Dazu gibt es sanfte Beats und Grooves, zuweilen klingt sogar ein elektronischer Bossa Nova (“Your Tissue SVP”) durch. Es ist schon paradox: dass diese friedliche, selige Musik in einem Studio entstanden ist, das nur eineinhalb Stunden entfernt liegt vom Schauplatz des Gaza-Kriegs. Aber Rejoicer sieht seine Musik auch als Antwort auf die Gewalt dieser Tage. (7,7 von 10 Punkten)
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Rejoicer - I Think This Is Reasonable (official audio)
Zylva – Antiroom EP
Zylva nennt sich die Musikerin, die morgen ihre neue EP “Antiroom” rausbringt. Sechs stimmungsvolle Songs, die die Bandbreite zeigen, in der sich die in München ausgebildete Konzertpianistin bewegt. Mittlerweile lebt sie in Berlin und ihre Kreativität in der elektronischen Musik aus - als Sängerin und Produzentin zwischen Avantgarde Pop, Elektro-RnB und Ambient. Zylva kann sowohl die sehnsüchtigen, Elektronik-verwaschenen Balladen, die an die jüngeren Sachen von Bon Iver erinnern (“My Voice in My Head”), als auch richtige Pop-Hymnen (“Blue With Green”). Auf “Fever Dream” liegen ihre ätherischen Vocals über stolpernden Beats. Und auf dem letzten Song “J0555-57Ab” hören wir nur ihr Klavier und ein paar Ambient Sounds. Nach den sechs Songs will man gar nicht, dass die “Antiroom” EP schon vorbei ist. (7,8 von 10 Punkten)
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Zylva - Blue With Green (Official Audio) [Squama]
Girl in Red - I’m Doing It Again Baby!
Damit zu einer der großen Pop-Veröffentlichungen diese Woche: Das zweite Album von Girl in Red. Dahinter steckt die 25jährige Norwegerin Marie Ulven, die vor ein paar Jahren als Teenager mit ihrem Bedroom Pop viral gegangen ist. Ihre Fans lieben sie dafür, dass sie offen über ihre Depressionen und über queere Liebe singt. Die Frage "Do you listen to Girl in Red?" hat sich auf TikTok zum Code entwickelt, um zu fragen, ob jemand lesbisch ist. Das Thema Liebe wird auch auf ihrem neuen Album “I’m Doing It Again Baby!” beackert. Manchmal als das pure Glück, dann als Drama, wenn man sich mal wieder in eine straighte Person verliebt hat. Oder wenn zwei Personen aufeinandertreffen, die einfach sehr unterschiedlich sind (“Too Much”). Songs mit hohem Identifikationspotential für ihre Fans.
Musikalisch wechselt das Album zwischen hübschen Pop-Balladen und Songs, wo die Gitarren auch mal lauter werden und sogar zerren dürfen (“Phantom Pain”). Die Hooks sind manchmal mitreißend, manchmal hat man das Gefühl, man hat den Song doch grade schon gehört. Highlight ist für mich der Opener “I’m Back”. Sachte Elektronik, Klavier, zauberhafte Melodie und ein Mut machender Song, dass man es aus einer Depression auch wieder raus schaffen kann. (7,3 von 10 Punkten)
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girl in red - DOING IT AGAIN BABY (Official Visualizer)
Bodega - Our Brand Could Be Yr Life
Die nächste Band ist in Brooklyn zuhause, sie sind zu fünft, nennen sich Bodega und haben 2018 ihr erstes Album veröffentlicht, damals aufgenommen und produziert vom Sänger der Parquet Courts, auch so eine Brooklyner Band, die unangepassten Gitarrenrock macht. Bodega haben jetzt für ihr neues Album Songs rausgeholt, die sie ursprünglich mal vor 8 Jahren mit einem schlechten MacBook Mikro aufgenommen und als Doppelalbum selbst veröffentlicht haben - das aber laut Band niemand gehört hat. Jetzt, mit einem Label im Rücken und immer noch viel Liebe zu diesen alten Songs, haben sie sie überarbeitet und bringen sie auf “Our Brand Could Be Yr Life” nochmal neu raus. Auf dem Album kritisieren sie die Konsumkultur. Alle kaufen nur noch, um die Leere in sich zu füllen. Auch Kultur und Musik wird immer mehr als Konsumgut betrachtet. Musikalisch kommt das mal in zackigem Indie-Rock daher, mal als Dance-Punk oder Spoken-Word-Postpunk. (7,4 von 10 Punkten)
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BODEGA - Tarkovski (Official Music Video)
Cosmo Sheldrake – Eye to the Ear
Der britische Klangkünstler Cosmo Sheldrake hat sich für 21-Stücke (!) auf seinem neuen Album “Eye to the Ear” mal wieder tierische Unterstützung geholt. Wir hören in seinem elektronischen Folk verschiedene Vogelarten und andere Field Recordings. Dazu Flöten, Beats und Loops, einen Chor. Manche Stücke sind eher kleine Skizzen, bei anderen meint man einem klassischen Orchester mitten in der Natur zuzuhören. Ein Teil der Tantiemen des Albums wird übrigens an die Erde gespendet, also Organisationen, die sich für die Rechte von Tier und Umwelt stark machen. Sehr sympathischer Umwelt-Folk. (7,7 von 10 Punkten)
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Cosmo Sheldrake - Stop The Music