Bayern 2 - Notizbuch


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Gesund und üppig Obstgehölze pflanzen und pflegen

Grundlegendes zum Pflanzen von Obstbäumen und Beerensträuchern sowie zur Pflege erfahren Sie hier.

Stand: 21.06.2016

Kirschen ernten | Bild: colourbox.com

Bei frostunempfindlichen Obstgehölzen wie Kirsche, Apfel, Birne und Zwetschge oder auch Johannis-, Stachel- und Himbeere machen Sie mit einer Herbstpflanzung nichts falsch. So haben die Pflanzen genügend Zeit, gut einzuwurzeln und treiben im Frühjahr entsprechend kräftig aus. Auch im März können Sie eine Pflanzung planen. Empfindlichere Pflanzen wie die Brombeere sollten allerdings ausschließlich im Frühjahr in den Boden, zwischen März und April.

Obstbäume

Generell gelten beim Einpflanzen von Obstgehölzen die gleichen Regeln wie bei jeder Gehölzpflanzung. Bei Obstbäumen, die sehr weit unten am Stamm veredelt sind (Fußveredelung), muss allerdings die verdickte Veredelungsstelle zehn Zentimeter oberhalb der Erdoberfläche liegen, und damit höher als in der Baumschule. Denn sonst kann es passieren, dass die Edelsorte Wurzeln bildet und die Unterlage überwächst.

Stichwort Veredelung

Sogenannte Geißfußveredelung am Apfelbaum

Bei der klassischen Obstbaumveredelung wird ein sogenanntes Edelreis mit einer Unterlage verbunden. Vom Prinzip her wird dabei ein Trieb einer bestimmten Pflanze auf den Wurzelstock einer anderen Pflanze transplantiert, "veredelt". Denn viele Obstpflanzen, deren Früchte uns schmecken, haben einen Nachteil: Sie würden per se kaum wachsen. Darum veredelt man sie auf starkwüchsige Unterlagen, oft auf Wildformen des entprechenden Obstes. So werden zwei Vorteile kombiniert: Starker Wuchs und Schmackhaftigkeit.

Beerensträucher

Ähnlich wie ihre wilden Verwandten, die gerne am Waldrand oder in Lichtungen wachsen, gedeihen Beerensträucher wie Johannis- oder Stachelbeeren und Halbsträucher wie Himbeeren und Brombeeren am besten in Sonne oder Halbschatten, gut geschützt vor zu viel Wind. Gut tut ihnen außerdem, wie allen Gehölzen, eine Schicht Mulch - zum Beispiel aus Rinde oder Laub. Dazu empfiehlt sich jährlich etwas Kompost, aber nicht mehr als ein Liter pro Quadratmeter.

Johannis- und Stachelbeersträucher

Johannisbeersträucher und Stachelbeersträucher sollten fünf bis zehn Zentimeter tiefer gepflanzt werden als sie in der Baumschule standen. Das fördert ihren Neuaustrieb. Achten Sie bereits beim Kauf darauf, dass sie fünf bis sieben kräftige Triebe haben. Überschüssige Triebe werden entfernt. Pflanzen Sie wurzelnackte Ware, müssen die fünf bis sieben Triebe außerdem jeweils um mindestens zwei Drittel ihrer Länge gekürzt werden. Bei Containerware gilt dies nicht. Johannis- und Stachelbeeren werden im Abstand von 1,5 Meter gepflanzt.

Himbeeren

Himbeeren werden so tief gepflanzt, wie sie vorher standen. Sie können am Zaun entlang als Hecke gepflanzt werden oder an einem einfachen Spalier: Spannen Sie zwischen zwei Eckpfosten zwei oder drei Drähte und ziehen Sie die Himbeerruten durch. Sie brauchen pro laufendem Meter drei Pflanzen und einen Reihenabstand von 1,5 bis zwei Meter.

Achtung - Ausläufer!

Beachten Sie: Brombeeren, vor allem jedoch Himbeeren, bilden mitunter sehr starke Ausläufer, die kontrolliert und gebändigt werden wollen!

Brombeeren

Brombeeren kommen so tief in die Erde, wie sie vorher standen. Weil sie stark wachsen, brauchen sie in der Regel ein stabiles Rankgerüst, am besten eines, dass Sie von beiden Seiten erreichen können. Rankende Sorten brauchen einen Abstand von drei bis vier Metern pro Pflanze. Strauchförmig wachsende Brombeeren wie die Sorte 'Navaho' benötigen nur einen Pflanzabstand von 1,5 bis zwei Meter. Pro Jahr sollten immer sechs bis acht einjährige Fruchttriebe fächerförmig an einem etwa zwei Meter hohen Spalier festgebunden werden.


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