Das letzte Gärtlein Tipps zur Grabgestaltung und Grabpflege
Man muss kein Landschaftsarchitekt und kein Gärtner sein, um ein Grab ansprechend zu gestalten. Doch ganz ahnungslos sollte man auch nicht ans Werk gehen. Deswegen bieten in diesen Wochen manche Gärtner, Vereine und auch die Hochschule in Weihenstephan einen Kurs zum Thema Grabgestaltung an.
Bald ist Allerheiligen, und es wird Zeit, die Gräber seiner lieben Verstorbenen herzurichten. Handelt es sich um ein neues Grab, war die Beerdigung zum Beispiel im Sommer, sollte man aber auf alle Fälle bis zum Frühjahr mit der Anpflanzung warten. Abgesehen von den Anregungen, die man auf einem Seminar oder Kurs mitnimmt, gibt es konkrete Faustregeln, nach denen man bei der Grabbepflanzung vorgehen sollte.
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Ist der Grabstein massig, dann braucht das Grab unbedingt eine Rahmenbepflanzung: Höhere Gehölze oder Stauden in der Nähe des Steines, die je nachdem, ob man es gern ruhig-symmetrisch oder spannungsvoll-asymmetrisch hat, entweder gleich hoch oder unterschiedlich hoch sind. Wenn möglich sollte das Höhenverhältnis annähernd dem 'Goldenen Schnitt' entsprechend, also ungefähr 5:8. Am einfachsten ist es, man lässt die Form des Grabsteins oder die Zeichen darauf in der Wechselbepflanzung wiederkehren, also zum Beispiel, indem man die Herbstblumen in einer Kreuzform anordnet, als Blütenscheibe oder als längliches Rechteck.
Tipp! Nicht das ganze Grab mit Blumentupfen bekleckern, sondern nur eine kleine Fläche auswählen und die aber dann dicht bepflanzen.
Schon der Gärtnerlehrling lernt ...
... dass auf einem Einzelgrab 15 Prozent der Fläche mit Blühpflanzen bedeckt sein sollten und auf einem Doppelgrab ungefähr 25 Prozent.
Weniger ist mehr und rechtzeitig beginnen
Gras oder ein paar Blattstauden bringen Leben in die Wechselbepflanzung, unter anderem, weil sich das Gras im Wind bewegt. Grundsätzlich gilt auch auf dem Grab: weniger ist mehr. Und noch eine Faustregel gibt es: Im Frühjahr sollte man nicht der erste sein und im Herbst nicht der letzte, der sein Grab bepflanzt.
Auch Grabpflanzen brauchen Nahrung und Wasser
Pflanzen auf dem Grab brauchen wie ihre grünen Kollegen im Garten Nahrung in Form von organischem oder mineralischem Dünger. Zwei Fliegen mit einer Klappe kann man schlagen, wenn man zu Kompost greift. Statt der mit Ruß gefärbten Graberde kann man eine dünne Schicht ausgereiften, fein gesiebten Kompost auf das Grab geben, dann hat man eine Düngergabe und eine dunkle Oberfläche in einem. Pflanzenschutzmittel dürfen auf dem Grab nicht eingesetzt werden. Und wie sieht es mit dem Gießen aus? Auch hier gilt wie im Garten: lieber ein Mal kräftig als drei Mal nur die Oberfläche befeuchten. Viele immergrüne Wintergehölze kommen besser über den Winter, wenn sie jetzt gut gegossen werden. Sie sollte man Ende August das letzte Mal zurückschneiden, damit die frischen Triebe robust genug sind, wenn der erste Frost kommt.
Heute schon an morgen denken ...
Damit man auch einmal selbst in einem schönen Grab seine letzte Ruhe findet, sollte man mit seinen Angehörigen darüber sprechen, wie man sich die eigene Grabgestaltung wünscht. Aber bis dahin ...
Kurse und Seminare
Hochschule Weihenstephan-Triesdorf
Zentrum für Forschung und Weiterbildung (ZFW)
Internet: hswt.de; Stichwortsuche: Grabgestaltung
Bildungswerk des Bayerischen Bauernverbandes
Internet: bildung-beratung-bayern.de; Stichwortsuche: Grabgestaltung
Auch die Volkshochschulen bieten immer wieder Kurse zum Thema an; geben Sie dazu einfach in Ihrem Internet Browser folgende Stichwörter ein: Volkshochschule Grabgestaltung