Kompost Der beste Dünger
Nutzen Sie in Ihrem Garten die Arbeitskraft der Bodenlebewesen und machen Sie Laub, Grasschnitt oder Gemüseabfälle zu Kompost. Der ist nicht nur ein hervorragender Dünger - er verbessert auch die Bodenstruktur und fördert das Bodenleben.
Neben Licht und Wasser brauchen Ihre Pflanzen Nahrung. In der Natur gehen die Nährstoffe einen ewigen Kreislauf von der Pflanze zum verrotteten organischen Material und wieder zur Pflanze. Auch in Ihrem Garten sollten Sie diese "Abfälle" nutzen.
Ausnahme Rasen:
Rasen ist besser mit mineralischem Dünger zu pflegen, denn er verträgt nur sehr dünne Schichten organischen Materials auf der Grasnarbe. Das Herbstlaub sollte auf jeden Fall entfernt werden.
Kompost anlegen
Ein paar Grundregeln, bevor Sie starten: Denken Sie daran, dass Kompost nicht einfach von selbst entsteht. Zahlreiche Bodentiere und Mikroorganismen sind daran beteiligt. Und die brauchen unbedingt Luft. Lassen Sie Ihren Kompost also nicht gären, sondern sorgen Sie für eine gute Luftzirkulation. Das erreichen Sie, indem Sie neben weichem, saftigem Material wie Küchenabfällen, Blättern oder Grasschnitt auch dünnere, am besten gehäckselte Zweige vom letzten Baum- oder Strauchschnitt dem Kompost beigeben.
Alles in Maßen
Die Bodentiere und Mikroorganismen brauchen außerdem die richtige Menge an Feuchtigkeit. Trocknet Ihr Kompost aus, ziehen sie sich in tiefere Lagen zurück und die Arbeit bleibt liegen. Ist es zu nass, weil das Wasser nicht gut durch den Boden abfließen kann, entsteht Fäulnis. Legen Sie Ihren Kompost also auf einem guten, durchlässigen Stück Erde an, aus dem idealer Weise die Bodentiere von unten einwandern können und von dem aus das Regenwasser gut abfließen kann. Bei lehmigem Boden kann eine Drainageschicht aus Sand vor Staunässe schützen, bei sehr sandigem Boden eine Schicht aus Lehm, um das Austrocknen des Haufens zu verhindern. Legen Sie den Kompost außerdem im windgeschützten Halbschatten an. Hier ist er am besten vor Austrocknung und zu viel Feuchtigkeit geschützt.
Kompost verwenden
Eine bewährte Methode, auf kleiner Fläche zu kompostieren, sind Kompostkisten aus Holz. Normalerweise ist der Kompost darin nach etwa neun Monaten reif. Doch er kann schon vorher, nach etwa zwei oder drei Monaten, verwendet werden. Er ist dann noch etwas grob, sehr nährstoffreich und eignet sich ideal zum Düngen der Beete oder der Beerensträucher im Herbst oder im zeitigen Frühjahr.
Der Kompost wird in einer etwa zwei bis fünf Zentimeter dicken Schicht aufgetragen und leicht eingeharkt. Weil in diesem Kompost noch immer Abbauprozesse stattfinden, sollte er am besten zusätzlich dünn mit Gras oder Laub abgedeckt werden, damit es den Lebewesen darin nicht zu trocken wird. Für Pflanzlöcher dürfen Sie dagegen nur ganz reifen Kompost verwenden. Er ist dunkel, krümelig und riecht nach Waldboden. Der grobe Kompost, der noch weiter zersetzt wird, würde den zarten Wurzeln der Jungpflanzen schaden.
Kompoststarter
Vor dem Aufbringen sollten Sie den Kompost durch ein Sieb werfen und von den gröbsten Stücken befreien. Die sind dann wiederum die ideale Starthilfe für den neu angesetzten Kompost - mit den nötigen Bakterien und Pilzen für die Umsetzung im Gepäck. Tipp: Für den allerersten Kompost in Ihrem Garten können spezielle Kompoststarter aus dem Handel diese Aufgabe übernehmen.
Vor Ort kompostieren
Laub und Grasschnitt können auch direkt auf den Beeten verrotten. Lassen Sie über den Winter das Herbstlaub unter Bäumen und Sträuchern liegen oder verteilen Sie es auf der vom Unkraut befreiten Erde der Staudenbeete. Es wärmt, schützt den Boden und wird bis zum Frühjahr zu wertvollem Humus zersetzt.
Ihre Beete können Sie auch das ganze Jahr über mit einer dünnen Schicht aus Grasschnitt vermischt mit gehäckseltem Strauchschnitt abdecken. Wechseln Sie aber besser regelmäßig diese natürliche Abdeckung, denn darunter sammeln sich gerade in feuchten Sommern gerne Schnecken.
Nicht alles sollte auf den Kompost
Auf den Kompost sollten nur frische Abfälle. Obst und Gemüse mit faulen Stellen oder auch samentragende Unkräuter geben Sie am besten in die Mitte. Dort entstehen genügend hohe Temperaturen, um die meisten Keime und unerwünschte Samen abzutöten. In kleinen Mengen hinein dürfen Asche von unbehandeltem Holz oder auch Kleintiermist. Fleischreste, gekochte Speisereste oder bereits vergorenes, verschimmeltes Obst gehören besser in die Mülltonne, ebenso die Schalen von Zitrusfrüchten oder farbig bedrucktes Papier.