Britisch-Indien | Als Rudyard Kipling 1865 in Bombay zur Welt kam, stand Indien unter direkter britischer Kolonialherrschaft und wurde offiziell als "Britisch-Indien" bezeichnet. Es umfasste die heutigen Staaten Indien, Pakistan, Bangladesch und Teile des heutigen Myanmars (früher Burma). Die Bezeichnung Britisch-Indien bestand seit 1858, zuvor war Indien indirekt durch die Britische Ostindien-Kompanie regiert worden. 1947 erlangte Britisch-Indien seine Unabhängigkeit. Durch Teilung entstanden zwei Staaten, die säkulare Indische Union und die islamische Republik Pakistan. |
Das Dschungelbuch | "Das Dschungelbuch" ("The Jungle Book") ist eine Sammlung von Erzählungen und Gedichten, die Rudyard Kipling während seiner Zeit in den USA schrieb und veröffentlichte. Der erste Band erschien 1894, der zweite 1895 unter dem Titel "The Second Jungle Book". Seitdem werden die beiden Bände meist zusammen publiziert. Die bekanntesten Erzählungen im "Dschungelbuch" handeln von dem Findelkind Mowgli, das im indischen Dschungel bei den Tieren aufwächst. Diese Erzählungen stehen dem Genre des Entwicklungsromans nahe, da sie Mowglis Weg vom verspielten Kind bis zum selbstbewussten Jugendlichen nachzeichnen. Mowglis großer Gegenspieler ist der Tiger Shere Khan (im Deutschen: Schir Khan). Unterstützung findet der Junge bei dem Bären Baloo (im Deutschen: Balu) und dem schwarzen Panther Bagheera (im Deutschen: Baghira). "Das Dschungelbuch" ist eines der bekanntesten und beliebtesten Jugendbücher der Welt. Die erfolgreichste Verfilmung des Stoffes ist die Zeichentrick-Version von Walt Disney aus dem Jahre 1967, durch die die Figuren Einzug in die Populärkultur des 20. Jahrhunderts hielten. Es handelt sich dabei nicht um eine Verfilmung des Buches, sondern nur um die Verwendung einzelner Motive, die zu einer ganz neuen Geschichte zusammengefügt wurden. |
Empire | "Empire" ist die Kurzbezeichnung für das Britische Weltreich ("British Empire"), das größte Kolonialreich der Weltgeschichte. Der Begriff wurde erstmals in England im 16. Jahrhundert verwendet. Zur Zeit seiner größten Ausdehnung, im Jahre 1922, umfasste es 458 Millionen Menschen und erstreckte sich über einen Viertel der Landfläche der Erde. Noch heute ist der Einfluss des Empire in vielen Teilen der Welt spürbar und die Grenzziehungen der Kolonialzeit spielen bei vielen regionalen Konflikten eine Rolle. Nicht zu verwechseln ist das Empire mit den beiden französischen Kaiserreichen im 19. Jahrhundert. Sowohl im Englischen wie auch im Französischen ist "Empire" zu übersetzen mit "Imperium". |
Kim | "Kim" ist der Titel eines Romans von Rudyard Kipling, der erstmals 1901 veröffentlicht wurde. Die Titel bezieht sich auf den Namen der Hauptfigur, Kimball (Kim) O’Hara, einen irischen Waisenjungen, der zur Zeit der britischen Herrschaft über Indien in den Slums von Lahore lebt. Den Hintergrund der Handlung bildet der Konflikt zwischen Russland und Großbritannien über die Vorherrschaft in Zentralasien im 19. Jahrhundert. Nach der Aufklärung seiner Identität wird Kim in diesen Konflikt verwickelt und tritt in den englischen Geheimdienst ein. Parallel dazu erzählt Kipling die Geschichte der Freundschaft zwischen der Hauptfigur und einem ehemaligen Abt eines Klosters im Himalaya, Teshoo Lama, der sich auf einer spirituellen Reise befindet. Kipling selbst bezeichnete "Kim" als "Schelmenroman". |
Nobelpreis für Literatur | Der Nobelpreis für Literatur ist einer von fünf Preisen, die von dem schwedischen Chemiker und Erfinder Alfred Nobel (1833-1896) gestiftet wurden. Der Nobelpreis für Literatur wird einmal im Jahr verliehen, die erste Preisverleihung fand 1901 statt. Bisher (Stand: 2015) wurden 112 Personen mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet. Rudyard Kipling war 1907 der achte Preisträger und der erste englischsprachige Autor, der damit geehrt wurde. Bei Erhalt der Auszeichnung war Kipling 41 Jahre alt und hält damit bis heute den Rekord als jüngster Preisträger. |