Download-Service Einsatz im Unterricht
Vorarbeit
Lernziele: Die Schülerinnen und Schüler gewinnen einen Einblick in Herkunft und Entwicklung von Symphonie, Symphoniekonzert und Symphonieorchester, sowohl aus musikhistorischem Blickwinkel (Aus welchen Gattungen hat sich die Symphonie entwickelt?) als auch aus gesellschaftshistorischem (Gibt es Zusammenhänge zwischen der Emanzipation des Bürgertums und der Veranstaltung von Symphoniekonzerten sowie dem Vormarsch großer, differenzierter Orchester?).
Erwähnung finden dabei die stilistischen und kompositorischen Unterschiede in den Entwicklungsstufen: Was zeichnet die Wiener Klassik aus, was die Romantik, was die Avantgarde? Im Mittelpunkt kann die Diskussion um den Gegensatz von Absoluter Musik und Programmmusik stehen.
Zudem ist die Rolle (und das mitunter mystische Bild) des Dirigenten zu untersuchen. Warum wurde er nötig? Was unterscheidet sein Arbeiten in Probe und Konzert? Warum benutzt er einen Taktstock?
Abschließend kann der Blick darauf gerichtet werden, welche Rolle heutzutage Symphoniekonzerte spielen. Provokante Fragen sind: Sind die Konzerte in ihren Traditionen festgefahren? Wie ist angesichts gut zugänglicher Tonträger noch zu rechtfertigen, dass Konzerte mit etlichen bezahlten Musikern veranstaltet werden? Warum überhaupt Musik aufführen, die bereits so alt ist?
Die Sendung im Unterricht
Hinführung zum Thema: Es ist (außer auf dem Musischen Gymnasium) wohl davon auszugehen , dass innerhalb der Klasse große Unterschiede hinsichtlich der Erfahrungen mit Symphoniekonzerten bestehen. Zunächst sollen diejenigen, die schon in Symphoniekonzerten waren, den anderen in der Klasse die Atmosphäre schildern und auch nicht verschweigen, was ihnen gefiel und was nicht.
Hören
Die Schülerinnen und Schüler hören die Sendung oder die Audio-Ausschnitte.
Nacharbeit
Nachbearbeitung: Zur Festigung befasst sich die Klasse mit den Arbeitsblättern. Nach der Hinführung zum Thema können auf Arbeitsblatt 1das Symphonieorchester und seine Instrumente besprochen werden. Auf Arbeitsblatt 2 kann sich die Klasse anschließend mit den Aufgaben des Dirigenten beschäftigen. Am Ende der Unterrichtseinheit festigt ein Kreuzworträtsel auf Arbeitsblatt 3 die neu eingeführten Begriffe, Informationen und Zusammenhänge.
Besinnungsaufgabe zur nächsten Stunde:
Aufgabe 1: Einschätzungsfrage - Warum haben im 20. Jahrhundert Komponisten immer seltener für ihre Orchesterstücke den Begriff Symphonie/Sinfonie gewählt?
Aufgabe 2: Stell Dir vor, Du sollst ein Symphoniekonzert organisieren. Das Programm steht zwar fest (je eine Symphonie von Haydn, Brahms und Schostakowitsch), aber Du darfst beim ganzen Drumherum schalten und walten, wie es Dir gefällt. Hier sind einige Fragen, die Du Dir stellen kannst:
- Soll es eine Pause geben?
- Was sollen die Musiker anziehen? Was der Dirigent?
- Wie und wann darf applaudiert werden?
- Was soll in den Programmheften stehen?
- Gibt es einen Moderator? Wenn ja: Was ist seine Aufgabe?
Entwirf dazu drei Konzepte:
- eines, das Dir persönlich am besten gefällt,
- eines, das das gesamte Publikum begeistert und
- eines, mit dem sich wohl das meiste Geld verdienen lässt.
Beim Zusammentragen der Antworten in der nächsten Stunde kann die Diskussion in die Frage münden: Was ist Sinn und Zweck eines Symphoniekonzerts?
Lehrplanbezug
Lehrplan für die bayerische Mittelschule
Musik
7.1.2: Musik erzählt. Hören und Vergleichen von Beispielen aus dem Bereich der programmatischen Musik
9.4.2: Orchester, Chor, Solisten: Besetzung und Klang
Lehrplan für die bayerische Realschule
Musik
8.2: Musik hören und verstehen. Wiener Klassik
9.2: Musik hören und verstehen. Musik des 19. Jahrhunderts; Musik des 20. Jahrhunderts
Lehrplan für das bayerische Gymnasium
Musik
8.2: Musik im Kontext
Stellung und Schaffen von Komponisten der Wiener Klassik (Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven); mit Querbezug zu Geschichte 8.1 (Europa im Zeitalter der Revolutionen) und Geschichte 8.2 (Politik, Gesellschaft und Wirtschaft in Deutschland 1850 bis 1914)
9.2: Musik im Kontext
Aspekte der Musik des 19. Jahrhunderts
11/12.4: Klangkörper im Wandel