anachronistisch | unzeitgemäß |
britisches Wahlrecht | Im 19. Jahrhundert war das Wahlrecht im Vereinigten Königreich von Großbritannien und Irland eingeschränkt. Es war an materiellen Besitz gebunden, so dass z. B. Personen mit niedrigem Einkommen ausgeschlossen waren. Auch die Wahlrechtsreform 1867 verdoppelte zwar die Zahl der Wähler, aber bis 1918 durfte dennoch nur etwa die Hälfte der Männer wählen. Den Frauen war das Wählen 1832 per Gesetz verboten worden. Ab 1869 bis 1894 waren unverheiratete Frauen bei Kommunalwahlen stimmberechtigt, ab 1894 auch verheiratete. 1918 durften dann bei allen Wahlen Frauen über 30 Jahren wählen. Erst 1928 führte die britische Regierung das allgemeine Wahlrecht ein. |
Empirismus | philosophische Lehre, die darauf aufbaut, dass alle Erkenntnis auf Erfahrung basiert |
Fraktion | Abgeordnete einer Gruppierung oder Partei in einem Parlament |
industrielle Revolution (England) | Damit bezeichnet man die Umgestaltung der sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse im späten 18. Jahrhundert und besonders dann im 19. Jahrhundert von der Agrarwirtschaft zur Industriegesellschaft. In England geschah die Umstellung der Wirtschaft von Handarbeit zur Arbeit an Maschinen zunächst vor allem in der Textilindustrie. |
Infrastruktur | öffentliche Einrichtungen in einer Gemeinde, Stadt oder Landkreis, die jeder nutzen kann |
Kollision | Zusammenstoß, Zusammenprall |
Kolonialmacht | Herrschaft über Kolonien, also über Staaten oder Regionen außerhalb der eigenen Landesgrenzen. Das Römische Reich war die erste Kolonialmacht über ein umfassendes Weltreich. |
Liberale im Unterhaus | Der Liberalismus in Großbritannien wurde von den „Whigs“ getragen, die ein starkes Parlament gegenüber dem staatlichen Gewaltmonopol befürworteten. 1859 entstand aus den Whigs die Liberale Partei, eine bedeutende Kraft in der englischen Politik im 19. Jahrhundert. Später, vor allem im 20. Jahrhundert verlor sie an Bedeutung. 1988 wurde die Liberale Partei mit der Sozialdemokratischen Partei zur Partei der Liberalen Demokraten vereinigt, nun die drittstärkste Kraft im britischen Unterhaus. |
Nationalökonom | veraltetes Wort für Volkswirtschaftler |
Ökonomie | Wirtschaftlichkeit, Wirtschaftslehre |
ökonomischer Liberalismus | Kerngedanken sind das Recht auf privates Eigentum und der freie Wettbewerb als Steuerungsinstrument der Wirtschaft. Abgelehnt werden dabei staatliche Hemmnisse (z. B. Steuerprivilegien oder Schutzzölle). Der freie Markt sorge für die beste Verteilung der Mittel und Güter eines Landes. Erster Vertreter dieses klassischen wirtschaftlichen Liberalismus war Adam Smith. Weiterentwickelt wurden diese Ideen von Jeremy Bentham Ende des 18. Jahrhunderts und später im 19. Jahrhundert von John Stuart Mill. |
Ostindien Kompanie | Private Handelsgesellschaft seit 1600 mit Handelsprivilegien der britischen Krone. Im 19. Jahrhundert war sie die größte Handelsgesellschaft für den Handel mit Indien. 1858 wurde sie verstaatlicht. |
Pragmatismus | Philosophische Lehre, die darauf beruht, dass Erkenntnis und Wahrheit aus den Handlungen in der Welt und der Lebenserfahrung zu gewinnen sind. Wichtiger Vertreter ist der US-Amerikaner John Dewey. |
(radikaler) Sozialismus | Neben Liberalismus und Konservativismus ist der Sozialismus die dritte politische Ideologie des 19. Jahrhunderts. Sozialisten bauen auf die Werte von Gerechtigkeit, Gleichheit und Solidarität oder auch Brüderlichkeit. Mithilfe von sozialen Bewegungen und der Kritik am bestehenden Gesellschaftssystem des Kapitalismus sollte eine sozial gerechte Weiterentwicklung von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft betrieben werden. In der radikalen Form des Sozialismus wurde angestrebt, die Güter eines Landes zu „vergesellschaftlichen“, sprich zu verstaatlichen, um sie dann nicht durch Wettbewerb auf dem Markt, sondern durch Planwirtschaft und staatliche Lenkung gerechter zu verteilen. |
Utilitarismus | Ethik, die auf der Basis eines Nutzensprinzips aufbaut. Demnach ist eine Handlung nützlich, wenn sie möglichst vielen Menschen nutzt und somit das größte Maß an Glück entsteht. Vertreter dieser Philosophie sind die Briten Jeremy Bentham, der Ende des 18. Jahrhunderts diesen Ansatz entwickelte, und später John Stuart Mill. |
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