Download-Service Einsatz im Unterricht
Vorarbeit
- Lernziele: Die Schülerinnen und Schüler gewinnen einen Überblick darüber, was Peinlichkeits- und Schamempfinden ausmacht und worin die Unterschiede bestehen. Hierzu kommt auch zur Sprache, warum sie sich entwickelt haben mögen, was also der evolutionäre Vorteil ist. Mit der Betrachtung eines krankhaft übersteigerten oder verminderten Schamempfindens sowie der Fremdscham weitet sich der Blick in den ethischen Bereich. Hier kann eine kritische Diskussion die Schülerinnen und Schüler mit der festzustellenden Tendenz zur Selbstentblößung konfrontieren.
Die Sendung im Unterricht
- Hinführung zum Thema: Als Einstieg ins Thema soll die Klasse Situationen aus der Geschichte oder aus aktuellen Medienberichten sammeln, in denen sich jemand blamiert hat oder etwas Peinliches erleben musste. Im Ausnahmefall dürfen auch eigene Erlebnisse erwähnt werden. Hier ist jedoch Vorsicht geboten: Niemand soll ermuntert werden, etwas preiszugeben, was er eigentlich nicht öffentlich machen möchte. Die bessere Frage ist: "Was wäre Dir peinlich?"/"Für was würdest Du Dich schämen?"/"Wem wäre nichts peinlich?" Ziel an dieser Stelle ist zunächst, den Blick dafür zu schärfen, dass fast kein Mensch ohne peinliche Momente oder Schamerleben auskommt.
Hören
Die Schülerinnen und Schüler hören die Sendung oder die Audioausschnitte.
Nacharbeit
- Nachbearbeitung: Zur Festigung befasst sich die Klasse mit den Arbeitsblättern. Arbeitsblatt 1 (Peinlichkeit vs. Scham) kann direkt nach Hören von Ausschnitt 1 eingesetzt werden. Hieran anschließend bietet sich nach Hören des kurzen Ausschnitts 2 eine kritische Diskussion um die die Vor- und Nachteile einer "schamlosen" Facebooknutzung an; dabei sollte allerdings nicht aus dem Auge verloren werden, dass hier ein Kulturwandel zu beobachten ist, den man nicht allzu schnell bewerten sollte. Auf Arbeitsblatt 2 soll die Klasse dann ein Tafelbild zum Schamerleben erstellen. Am Ende der Unterrichtseinheit festigt ein Kreuzworträtsel auf Arbeitsblatt 3 die neu eingeführten Begriffe und Zusammenhänge.
Besinnungsfrage zur nächsten Stunde:
- 1. - "Was müsste sich in Deinem Leben ändern, damit Dir nie wieder etwas peinlich wäre und Du nie mehr Scham empfindest?"
- 2. - "Wäre das überhaupt besser?"
Lehrplanbezug
Lehrplan für die bayerische Mittelschule
Ethik 8.3.1:
Wovon sich Menschen leiten lassen
9.1:
Selbstfindung und Autorität
Lehrplan für das bayerische Gymnasium
Sozialkunde 9:
Jugend und Medien
9.1: Gewissen und Handeln:
Die Schüler erkennen, dass die Beschreibung des Gewissensphänomens abhängig ist von einer sensiblen Selbstbeobachtung. Die Übertragung dieser inneren Wahrnehmungen in ein Modell führt die Schüler zu der jeweiligen Auffassung vom Gewissen, wie es in verschiedenen Denktraditionen überliefert wurde.
Psychologie
11/12.2: Selbst- und Sozialkompetenzen
Fächerübergreifende Unterrichtsvorhaben:
Jgst. 9
Image und Individualität