Die Würde des Menschen Glossar
Begriff | Erklärung |
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äquivalent | (gleichwertig) entsprechend |
akut | unmittelbar |
Aufklärung | Das "Zeitalter der Aufklärung" im 17. und 18. Jahrhundert war geprägt von dem Bestreben, das Denken mittels der Vernunft von überholten Vorstellungen, Vorurteilen und Ideologien zu befreien und eine Akzeptanz für neue Inhalte zu schaffen. |
Charta | grundlegende Urkunde für das Staats- und Völkerrecht |
Deklaration | Erklärung |
Disposition | hier: Anlage, Neigung |
Effektivität | Das Erreichen eines bestimmten Ziels mit dem Einsatz aller Mittel (oft schwingt negativ mit, dass dieses Ziel ohne moralische Bedenken erreicht wird). |
Embryo | Das ungeborene Kind in einem frühen Entwicklungsstadium (erste bis achte Schwangerschaftswoche) |
final | das Ende bildend, Tod bringend |
fundamental | grundlegend |
Grundgesetz | hier: das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland. Die als ein Provisorium gedachte Verfassung wurde nicht vom Volk beschlossen, gilt aber in den knapp 60 Jahren ihres Bestehens als "gelebte und bewährte Verfassung" (Ernst Benda). Seit seinem Inkrafttreten wurde das Grundgesetz mehr als 50 Mal verändert, dazu ist eine 2/3- Mehrheit in Bundestag und Bundesrat erforderlich. Nicht gestattet ist eine Änderung des Artikels 1 ("Die Würde des Menschen ist unantastbar"), des Artikels 20 (freiheitliche demokratische Grundordnung) und der Bundesstaatlichkeit. |
Grundrechte | die in den Verfassungen der Staaten genannten und staatlich garantierten Freiheitsrechte des Menschen gegenüber der Staatsmacht |
Humanität | Menschlichkeit |
Indikation | "Heilanzeige" auf ein bestimmtes Krankheitsbild |
institutionell | von und durch (staatliche) Einrichtungen gesichert oder garantiert |
kontrovers | Debatte oder Streit oft von gegensätzlichen Standpunkten aus |
Konvention | Übereinkunft |
Kriterium | das unterscheidende Kennzeichen, Merkmal |
Menschenrechte | die angeborenen unveräußerlichen Rechte eines jeden Menschen, die über den Rechten des Staates stehen |
Menschenwürde | Nach dem 1. Artikel des Grundgesetzes ist die Würde des Menschen unantastbar, das heißt kein Mensch darf wie eine Sache behandelt werden, niemand darf entrechtet, erniedrigt, gefoltert oder als so genanntes unwertes Leben getötet werden. Es ist die Aufgabe des Staates und geltendes Recht, das Grundrecht auf Menschenwürde zu schützen. |
Moral | Die in einer Gesellschaft als verbindlich akzeptierten ethischen und sittlichen Normen, aber auch die sittliche Haltung des Einzelnen. |
Renaissance | Kulturgeschichtliche Epoche am Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit im 14. und 15. Jahrhundert. Hauptgedanke war die "Wiedergeburt" (Re-naissance) des Gedankengutes und der Ideale der Antike. |
universal | weltumspannend |
UNO (United Nations Organization/Vereinte Nationen) | Die Nachfolgeorganisation des Völkerbundes wurde 1945 zur Sicherung des Friedens gegründet und um die Zusammenarbeit der Staaten zu verbessern. Zu den Vereinten Nationen gehören 192 Mitgliedsstaaten, der Hauptsitz ist New York. In der am 26. Juni 1945 in San Francisco unterzeichneten Charta steht in der Präambel: "Wir, die Völker der Vereinten Nationen – fest entschlossen … unseren Glauben an die Grundrechte des Menschen, an Würde und Wert der menschlichen Persönlichkeit, … erneut zu bekräftigen, Bedingungen zu schaffen, unter denen Gerechtigkeit und die Achtung vor den Verpflichtungen aus Verträgen … gewahrt werden können, den sozialen Fortschritt und einen besseren Lebensstandard in größerer Freiheit zu fördern …". Am 10. Dezember 1948 unterschrieben 48 Nationen die 30 Artikel umfassende "Allgemeine Erklärung der Menschenrechte", acht Staaten enthielten sich der Stimme. |
Willkür | Ursprünglich der freie Wille, übertragen auf das öffentliche Recht: die Entscheidung nach nicht sachlichen Argumenten |
Personen
Cicero, Marcus Tullius (106-43 v. Chr.)
Der Politiker und Philosoph galt als mitreißender Redner und vielseitiger Denker. Cicero nahm Einfluss auf die unterschiedlichsten Bereiche: stilbildend für die Nachwelt war seine Redekunst (Rhetorik), er prägte die europäische Briefkultur und verfasste mehrere Schriften zur (Staats)Philosophie. Der Gegner Cäsars und seines Vertrauten Marcus Antonius wurde am 7. Dezember 43 v. Chr. ermordet.
Kant, Immanuel (1724-1804)
Der wichtigste deutsche Philosoph der Aufklärung verbrachte fast sein ganzes Leben in seiner Geburtsstadt Königsberg. Er studierte Philosophie, Mathematik, Physik und Theologie, habilitierte sich 1755 und hielt Verlesungen über Logik, Metaphysik und Moralphilosophie, aber auch zu Geografie, Mechanik und Anthropologie. Trotzdem erhielt er erst 1770 eine Professur in Königsberg, die er 1796 niederlegte. In seinem zentralen Werk, der "Kritik der reinen Vernunft", beschäftigt sich Kant mit der Frage, wie Urteile "a priori", also vor aller Erfahrung, nur durch die sinnliche Anschauung und die reine Vernunft möglich sind. Kants Annahme ist, dass wir nicht das Ding an sich, sondern nur seine Erscheinung für uns erkennen. Die vier wesentlichen Fragen, mit denen sich sein Werk beschäftigt, lauten: 1. Was kann ich wissen? 2. Was soll ich tun? 3. Was darf ich hoffen? 4. Was ist der Mensch? Den Kategorischen Imperativ, die für alle vernunftbegabten Wesen geltende Grundnorm, gibt es in mehreren Formulierungen. Folgender Wortlaut steht im "Grundgesetz der reinen praktischen Vernunft": "Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne." Der Kategorische Imperativ erhält seinen praktischen Wert dadurch, dass die Handlungen und Normen an ihm gemessen werden. Kant starb im Alter von fast 80 Jahren 1804 in Königsberg.