Intrigen gegen die Demokratie
Geschichte | HS, Gy |
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Als das Jahr 1933 begann, schien die NSDAP erledigt: Sie hatte bei Reichstagswahlen kurz zuvor Mandate eingebüßt, stand vor dem finanziellen Ruin und wurde von einer partei-internen Revolte bedroht. Es kam anders.
In seinem Neujahrs-Leitartikel für das Jahr 1933 zeigte sich der Kommentator der Frankfurter Zeitung zufrieden: "Der gewaltige nationalsozialistische Angriff auf den demokratischen Staat ist abgeschlagen." Zu diesem Zeitpunkt schien die NSDAP erledigt. Doch der Leitartikler irrte. Am 30. Januar 1933 wurde Hitler zum Reichskanzler ernannt.
Im Januar 1933 fielen die politischen Entscheidungen in einem kleinen Personenkreis um den Reichspräsidenten Hindenburg. Es entfaltete sich ein politisches Intrigen- und Machtspiel. Der Reichspräsident Hindenburg entließ am 3. Dezember 1932 Franz von Papen und Kurt von Schleicher übernahm das Amt des Reichskanzlers. Papen wollte Schleicher auf jeden Fall stürzen und verständigte sich hinter Schleichers Rücken mit Hitler bei einem Treffen am 6. Januar 1933. Für Hitler und die NSDAP war die Begegnung von großem Stellenwert, denn zu dieser Zeit war die NSDAP nach den Wahlverlusten vom 6. November 1932 und den innerparteilichen Auseinandersetzungen um Gregor Strasser geschwächt. Papen bot Hitler die Reichskanzlerschaft in einem gemeinsamen Kabinett an. Am 30. Januar 1933 war Hindenburg schließlich bereit, Hitler zum Reichskanzler zu ernennen und läutete damit die größte Katastrophe in der Geschichte Deutschlands ein.