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Mythos einer Schwerstarbeit Glossar

Stand: 08.05.2015 | Archiv

BegriffeErklärung
FeuerpatscheAls Feuerpatsche oder auch Brandklatsche bezeichnet man ein einfaches Gerät, das zur Bekämpfung von Flächenbränden eingesetzt wird. Bei der Feuerpatsche handelt es sich um einen Stab mit einem breiten, flachen Ende. Dieses Ende kann aus einer Lederschürze oder aus Federstahlblech bestehen, ist fächerförmig angeordnet und dient dazu, die Bodenbrände auszuschlagen.
GulaschkanoneGulaschkanone ist die umgangssprachliche Bezeichnung für einen Feldkochherd. Dabei handelt es sich um einen Anhänger, in den eine oder mehrere Kessel und eine Feuerstelle integriert sind. Eingesetzt werden Feldkochherde beim Militär und im Katastrophenschutz. Da sich in den erhitzten Kesseln Fleischstücke auch in großen Mengen scharf anbraten lassen, eignet sich der Feldhochherd gut für die Zubereitung von Gulasch und hat so auch seinen Spitznamen erhalten.
LebensmittelmarkenLebensmittelmarken werden in Zeiten der Not, meistens in Kriegszeiten, vom Staat an die Bevölkerung ausgegeben. Sie bescheinigen, dass der Besitzer berechtigt ist, ein bestimmtes Lebensmittel zu kaufen. Hintergrund ist der Mangel an Lebensmitteln in Kriegszeiten, der so vom Staat besser verwaltet werden kann. Außer Lebensmitteln werden häufig auch andere Konsumgüter rationiert, wie zum Beispiel Heizmaterial (Kohle), Kleidung oder Genussmittel (Zigaretten, Alkohol). Nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges gaben die Alliierten Besatzungsmächte ab Mai 1945 in ihren jeweiligen Sektoren Lebensmittelkarten aus. Sie waren entsprechend der Schwere der geleisteten Arbeit in die Kategorien I bis V eingestuft. In der Nachkriegszeit entstand ein lebhafter Tauschhandel mit Lebensmittelmarken auf dem Schwarzmarkt.
NachkriegszeitObwohl es in der deutschen Geschichte einige große Kriege gab (Dreißigjähriger Krieg, Befreiungskriege, Erster Weltkrieg), hat sich die Bezeichnung Nachkriegszeit nur für die Zeit nach 1945 eingebürgert. Der Beginn der Nachkriegszeit wird oftmals mit dem Terminus "Stunde Null" umschrieben. Die Nachkriegszeit kann in der im Entstehen begriffenen Bundesrepublik Deutschland in zwei Abschnitte eingeteilt werden: Die als "Hungerjahre" bezeichnete Zeit direkt nach Kriegsende bis zur Einführung der Währungsreform im Juni 1948 und die daran anschließende Zeit des "Wirtschaftswunders".
PflichtjahrDas Pflichtjahr wurde 1938 in Deutschland unter den Nationalsozialisten eingeführt. Es galt für alle Frauen unter 25 Jahren und verpflichtete sie zum einem Jahr Arbeit in der "Land- und Hauswirtschaft". Ziel war es, die Mädchen auf ihre zukünftigen Rollen als Frau und Mutter vorzubereiten. Darüber hinaus sollte auf diesem Wege die fehlende Arbeitskraft der Männer kompensiert werden, von denen sich viele ab 1939 im Krieg befanden. Ohne den Nachweis eines Pflichtjahres konnte keine Lehre oder anderweitige Ausbildung begonnen werden.
TrockenmilchTrockenmilchpulver, oder auch Milchpulver, wird hergestellt, indem der Milch das gesamte freie Wasser entzogen wird. Damit wird der Wasseranteil der Milch von 87,5 Prozent auf etwa 3 Prozent reduziert. Zur Herstellung von einem Kilogramm Trockenmilchpulver sind in etwa sechs bis sieben Liter Milch notwendig.
ZichorienkaffeeDie gerösteten Wurzeln der Gemeinen oder Gewöhnlichen Wegwarte, auch Zichorie genannt, wurden schon im 18. Jahrhundert als Kaffeegetränk ("Ersatzkaffee") genutzt. Im 19. Jahrhundert war der Anbau weit verbreitet, heute spielt die Zichorie in ihrer ursprünglichen Nutzung als Kaffeegetränk keine wirtschaftliche Rolle mehr. Während des Zweiten Weltkrieges und in der Nachkriegszeit wurde Zichorienkaffee als Ersatzprodukt häufig verwendet.

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