Dialyse | Die Dialyse, allgemein auch als »Blutwäsche« bezeichnet, ist ein Verfahren zur Entfernung harnpflichtiger Substanzen, überflüssigem Wasser und von Giftstoffen aus dem Blut. Sie wird notwendig, wenn die Funktion der Niere hochgradig eingeschränkt ist und die Entgiftung des Körpers nicht mehr gewährleisten kann. Bei der Dialyse unterscheidet man zwischen den extrakorporalen und den intrakorporalen Verfahren. Zu den extrakorporalen Verfahren gehört in erster Linie die Hämodialyse, bei der das Blut durch ein Blutwaschgerät geleitet wird. Zu den intrakorporalen Verfahren gehört die Peritonealdialyse, die mit Hilfe eines Katheters über das Bauchfell erfolgt. |
Erythropoetin | Erythropoetin (abgekürzt: EPO) ist ein hauptsächlich in den Nieren produziertes Hormon, das die Stammzellen im Knochenmark zur Bildung von roten Blutkörperchen anregt. Bei Sauerstoffmangel (Anämie, Höhenaufenthalt) und bei Nierentumoren ist die Ausschüttung von Erythropoetin erhöht. Durch zahlreiche Dopingfälle im Profisport kam das Hormon zu trauriger Berühmtheit. Denn über je mehr rote Blutkörperchen der Körper verfügt, desto mehr Sauerstoff steht den Zellen zur Verfügung und umso leistungsfähiger ist der Organismus. Allerdings steigt durch den erhöhten Anteil an Erythropoetin im Blut auch die Gefahr von Blutgerinnseln. Seit 1990 steht EPO auf der Dopingliste der Anti-Doping-Organisation (WADA), der Einsatz in Wettkämpfen ist damit verboten. |
Nebenniere | Als Nebennieren bezeichnet man Hormondrüsen, die sich beim Menschen auf den beiden oberen Polen der Nieren befinden. Die Nebenniere vereint funktionell zwei verschiedene Organe: Die sogenannte Nebennierenrinde produziert Steroidhormone und ist an der Regelung des Wasser-, Mineralstoff- und Zuckerhaushalts beteiligt. Das sogenannte Nebennierenmark gehört zum vegetativen Nervensystem und bildet Adrenalin und Noradrenalin. |
Nephrologie | Das Wort Nephrologie stammt aus dem Altgriechischen und setzt sich zusammen aus den Wörtern »nephros« (Niere) und »logos« (Lehre). Übersetzt bedeutet es »Die Lehre von der Niere«. Die Nephrologie ist ein Teilgebiet der Inneren Medizin und befasst sich mit den Erkrankungen der Niere und deren Therapien. Darüber hinaus gehören der Bluthochdruck, die Störungen des Wasser- und Elektrolythaushalts sowie Störungen des Säure-Basen-Gleichgewichts zum Fachgebiet. Ein Nephrologe ist dementsprechend ein Facharzt für Nierenerkrankungen. |
Nephron | Ein Nephron ist die kleinste funktionierende Einheit einer Niere. Es besteht aus dem Nierenkörperchen und den daran angeschlossenen Harnkanälchen. Jede Niere eines Menschen setzt sich in etwa aus einer Million Nephronen zusammen. In den Nephronen wird im Bereich der Nierenkörperchen das Blut gefiltert und der Primärharn entsteht. In den Harnkanälchen werden anschließend bestimmte Stoffe wieder resorbiert und der sogenannte Endharn entsteht, der schließlich ausgeschieden wird. |
Renin | Renin ist ein vor allem in der Niere gebildetes, hormonähnliches Enzym. Der Name leitet sich von dem lateinischen Wort »ren« ab, was übersetzt »Niere« bedeutet. Renin spielt bei der Regulierung des Blutdrucks und im Wasser- und Elektrolythaushalt des menschlichen Körpers eine wichtige Rolle. Die Ausschüttung von Renin wird vor allem durch Salz- und Flüssigkeitsmangel oder durch eine verminderte Nierendurchblutung angeregt. Die betroffene Niere schüttet dann vermehrt Renin aus, wodurch der Blutdruck steigt. Das Renin wurde im Jahre 1898 durch den finnischen Physiologen Robert Tigerstedt (1853-1923) entdeckt. |