Anatomie | griechisch: Lehre von Form und Aufbau von (menschlichen) Organismen |
Anthropologie | griechisch: Wissenschaft vom Menschen und seiner Entwicklung. Die Anthropologie unterteilt sich in etliche, zum Teil voneinander abgegrenzte, Einzelwissenschaften. Zum Beispiel in die philosophische, theologische, forensische, biologische und historische Anthropologie. |
Archäologie | griechisch: Altertumskunde und -wissenschaft. Gegenstand ist die Erforschung kultureller Entwicklungen in der Menschheitsgeschichte seit der Steinzeit, indem der Alltag vergangener Kulturen anhand von fossilen und anderen Funden rekonstruiert wird. |
Australopithecus | Latein: Südaffe. Vorfahrengruppe des Menschen, von denen über 500 Knochen in Afrika gefunden wurden. Man geht von sechs Australopithecus-Spezies aus, die ältesten Arten lebten vor etwa 4 Millionen Jahren. Die Australopithecinen verfügten bereits über den aufrechten Gang, ihr Gehirnvolumen entsprach mit etwa 400 bis 500 cm3 dem eines Schimpansen oder Zwergschimpansen und ihre Körpergröße lag zwischen ca. 1,30 m und 1,60 m, wobei die männlichen Australopithecinen wesentlich größer als die weiblichen waren. Aus der Art der Australopithecus-afarensis fand man 1974 ein zu 40% erhaltenes Skelett, das unter dem Namen Lucy weltbekannt wurde. Datiert wurde der Fund auf 3,2 Millionen Jahre. Die vor ca. 2 Millionen Jahren entstandene Form Australopithecus robustus starb vor etwa 1 Million Jahren aus. In dieser Zeit hatte sich parallel die Gattung Homo entwickelt, aus der später der moderne Mensch hervorging. |
artikulieren | sprachwissenschaftlich: deutlich aussprechen; im übertragenden Sinne: zum Ausdruck bringen. |
Broca-Areal | Motorisches Sprachzentrum in der 3. linken Stirnwindung des Großhirns. Zusammen mit dem Wernicke-Areal gilt das Broca-Areal als eines der beiden Hauptkomponenten für die Sprachverarbeitung und -produktion. Das Broca-Areal ist verantwortlich für die Sprachhervorbringung und ist bei Hörenden aktiv, wenn sie sprechen und bei Gehörlosen, wenn sie gebärden. In der Nähe des Broca-Zentrums liegen auch die Steuerungsregionen für Lippen, Zunge, Gaumen und Kehlkopf. Benannt ist es nach dem französischen Chirurgen und Anthropologen Paul Broca, der es 1861 entdeckte. |
Evolution | Theorie, die von Charles Darwin (1809 bis 1882) Mitte des 19. Jahrhundert zur stammesgeschichtlichen Entwicklung der Lebewesen auf der Erde aufgestellt wurde. |
Fossil | Latein (fossilis = (aus)gegraben): jede Art von (versteinerten) Überresten, die Hinweise auf vergangenes Leben in der Erd- und Menschheitsgeschichte liefert. |
Gaumensegel | (lat. Velum palatinum). In Form einer Doppelfalte bei Säugetieren die Fortsetzung des harten Gaumens. Das Gaumensegel grenzt die Mundhöhle zum Teil gegen den Rachen ab, so dass sich infolge davon der Luft- und Speiseweg trennen. |
Genetik | griechisch: Abstammung. Als Teilgebiet der Biologie die Wissenschaft von der Vererbung bzw. die Weitergabe von Eigenschaften von einer Generation zur nächsten. Im Mittelpunkt des Forscherinteresses stehen Aufbau, Funktion und Vererbung von Erbanlagen, die jedes Lebewesen als genetisches Material (auf den DNS-Molekülen) mitbringt. |
Homo erectus | Latein: aufgerichteter Mensch. Früher Vorfahre des heutigen Menschen, der vor etwa 1,8 Millionen Jahren in Afrika auftrat. Er benutzte das Feuer, stellte Werkzeuge (Faustkeile) her und organisierte gemeinschaftliche Jagden. Umstritten ist, wie er sich mit seinen Artgenossen verständigte, doch konnte er wohl, Kenntnisse weitergeben und sein Erfahrungswissen (z.B. beim Speerbau) von einer Generation zur nächsten vermitteln. Homo erectus lebte bis vor ca. 40.000 Jahren und war der „Out-of-Afrika-Theorie zufolge einer der ersten aus der Gattung Homo, der Afrika verließ und Europa und Asien besiedelte. |
Homo sapiens | Latein: wissender Mensch. Aus biologischer Sicht gegenwärtige Menschheit. Der Homo sapiens trat etwa vor 200.000 – 100.000 Jahren in Afrika in Erscheinung, wobei man davon ausgeht, dass sich der Homo erectus vor etwa 600.000 Jahren über Zwischenformen vom archaischen zum modernen Homo sapiens entwickelte. In einer letzen Auswanderungswelle verließ der Homo sapiens vor gut 50.000 Jahren ebenfalls Afrika, um schließlich als Cro-Magnon-Mensch nach und nach die Welt zu erobern. Der Cro-Magnon-Mensch wurde nach einem Fundort bei Cro-Magnon in Südfrankreich benannt, an dem man einen auf ca. 28.000 bis 30.000 Jahre datierten Schädel fand. |
Kehlkopf | auch Larynx: Oberer Teil der Luftröhre, in dem die Stimmlippen (oder Stimmbänder) enthalten sind. Indem beim Schlucken der Kehlkopf nach vorne oben gezogen und damit der Kehldeckel verschlossen wird, schützt der Kehlkopf die Luftröhre vor Speisestücken. Die Stimmlippen regulieren den Strom der Atemluft und erzeugen durch ihre Schwingungen den stimmlichen Ton. |
Linguistik | Synonym für Sprachwissenschaft und Oberbegriff für alle Formen wissenschaftlicher Beschäftigung mit der Sprache. Grob unterschieden werden kann zwischen allgemeiner/theoretischer und vergleichender Linguistik oder Sprachwissenschaft. |
nasal, Nasale | Hier: Begriff der Lautlehre (Phonetik) für Sprachlaute, bei denen das Gaumensegel gesenkt wird, sodass die Luft ganz oder teilweise durch den Nasenraum entweichen kann. Nasale sind nach ihrer Artikulationsart benannte Konsonanten und meist stimmhaft, d.h. weich auszusprechen. Ein Beispiel aus dem Deutschen ist der Laut m in z.B. Maus |
Neandertaler | Ausgestorbener Verwandter des heutigen Menschen und Seitenlinie des Homo erectus. Der Neandertaler besiedelte Europa und Mittelasien und lebte von vor etwa 300.00 bis vor etwa 27.000 Jahren. Er war ein geschickter Jäger und konnte sich den Klimaumschwüngen in Europa gut anpassen. Benannt ist er nach dem Neandertal bei Düsseldorf, wo man 1865 erste Knochen von ihm fand. Für 50.000 Jahre existierten der moderne Homo sapiens und der Neandertaler gemeinsam, bevor Letzterer ausstarb bzw. verdrängt wurde. |
Neurologie | griechisch: Lehre vom Nervensystem und seinen Erkrankungen. |
Ökosystem | griechisch: Haushalt. Bezeichnet die Wechselbeziehung zwischen Lebewesen und ihrem Lebensraum. |
Paläoanthropologie | griechisch: Wissenschaft, die sich mit dem Ursprung, der Entstehungsgeschichte und der Entwicklung des Menschen beschäftigt und dazu v.a. Fossilienfunde untersucht. |
Physiologie | griechisch: Lehre von den physikalischen, biochemischen und informationsverarbeitenden Lebensvorgängen. |
Säbelzahntiger | Ausgestorbene Linie aus der Familie der Katzen, die vor 20-30 Millionen Jahren das erste Mal auftrat. Die ältesten Fossilien von Säbelzahntigern, die mit dem heutigen Tiger nicht verwandt sind, fand man in Nordamerika und Europa. In Europa starben die Großkatzen vor ca. 40.000, in Nord- und Südamerika vor ca. 10.000 Jahren aus. Zu den bekanntesten Arten des Säbelzahntigers gehörten der in Amerika beheimatete Smilodon und sein wesentlich kleinerer europäischer Artgenosse Megateron. Charakteristisch für alle Arten waren die auffallend langen Reißzähne, die beim Smilodon bis zu 20 Zentimeter lang werden konnten. Säbelzahntiger waren Fleischfresser und lebten und jagten wie die heutigen Löwen im Rudel. |
Schädelkalotte | (lat. cranium): das knöcherne Dach des Schädels. |
Syntaktisch, Syntax | Begriff aus der Sprachwissenschaft: den Satzbau betreffend. Syntax: Lehre vom Satzbau. |
Vokal | Latein: tönender Buchstabe. Stimmhafter, d.h. weich auszusprechender Laut, bei dessen Artikulation der Lautstrom ungehindert ausströmen kann. Im Deutschen repräsentieren die Vokalbuchstaben a, ä, e, i, o, ö, u, ü, y diese Laute, und auf sein Lautinventar bezogen gilt das Deutsche als eine der vokalreichsten Sprachen der Welt. |
voluminös | umfangreich, massig, hier auch: kraftvoll |
Wernicke-Areal | Sensorisches Sprachzentrum in der linken Gehirnhälfte, benannt nach dem deutschen Neurologen Carl Wernicke, der es 1874 entdeckte. Zusammen mit dem Broca-Areal ist es entscheidend für unsere Fähigkeit, Sprache zu verstehen und wiederzugeben. Dem Wernicke-Areal kommt die Aufgabe zu, gesprochene (oder gebärdete) Sprache wahrzunehmen und zu verstehen. |