Inselmosaik zwischen den Ozeanen Glossar
Begriff | Erklärung |
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Aceh | Nordöstliche Provinz Indonesiens |
Aborigenes | Ureinwohner Australiens |
Autonomie | Unabhängigkeit |
Bahasa Indonesia | Indonesische Amtssprache, die für den überwiegenden Teil der Indonesier aber nur die Zweitsprache ist. Mit der Unabhängigkeit 1945 wurde Bahasa Indonesia als Staatssprache eingeführt, sie ist der malaiischen Sprache eng verwandt und hat viele holländische Wörter integriert. |
Buddhist | Anhänger der Lehre des historischen Buddhas Siddhartha Gautama. Der Buddhismus ist die viertgrößte Religion weltweit. |
Dezentralisierung | Verlagerung der Macht aus dem Zentrum, Verteilung von Kompetenzen
Diktator |
Diktator | (Allein)Herrscher |
Dominanz | Stärke, Vorherrschaft |
Ethnie | Bevölkerungsgruppen, die aus bestimmten Gründen zusammenhalten - geschichtlich, kulturell oder regional. |
GAM | Abkürzung, gebildet aus Gerakan Aceh Merdeka, "Bewegung freies Aceh": Guerillaorganisation in der Provinz Aceh |
Harsch | Hart, rau |
Hierarchie | Rangordnung |
Hindu | Mitglied der von Indien ausgehenden, weltweit drittgrößten Religion, des Hinduismus. Ursprünglich ist Hinduismus eine Sammelbezeichnung für verschiedene religiöse Richtungen. |
Indigene | Die von der Urbevölkerung abstammenden Einwohner, die meist durch Fremdherrschaft die Macht im eigenen Land verloren haben, sich aber nach wie vor als eigenständiges Volk verstehen. |
Investor | Geldgeber |
Java | Eine der vier Großen Sunda-Inseln. Bevölkerungsreichste Insel der Welt, an deren nordwestlicher Küste die indonesische Hauptstadt Jakarta liegt. |
Kapitalismus | Wirtschafts- und Gesellschaftsform, die auf den Privatbesitz, Gewinnstreben und freie Märkte setzt. |
Kollaboration | Zusammenarbeit mit der herrschenden Macht, meist mit dem Feind |
Kolonisation | Die niederländische Ausdehnung des eigenen Herrschaftsbereichs auf Länder in Übersee hatte vor allem handelspolitische Ursachen. Die Niederländische Ostindien-Kompanie (VOC) gründete zahlreiche Niederlassungen und sorgte für einen schwunghaften Handel zwischen Europa und den südostasiatischen Inseln. Dabei brachte die VOC nicht durch Eroberungen, sondern durch ein Netz von Handels- und Landpachtverträgen mit den örtlichen Herrschern große Teile der fremden Gebiete unter seine Kontrolle. |
Konfliktpotenzial | Das Ausmaß und die Größe der Bereitschaft, es zu einer Auseinandersetzung kommen zu lassen
Konfrontation |
Konfrontation | Eigentlich Gegenüberstellung: das direkte Aufeinandertreffen von gegensätzlichen Meinungen und Positionen. |
Korruption | Bestechlichkeit |
Molukken | Die "Gewürzinseln" zwischen Sulawesi und Papua-Neuguinea standen seit 1663 unter holländischer Herrschaft. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die zu einem Drittel dem christlichen Glauben anhängenden Einwohner gegen ihren Willen dem Staat Indonesien zugeschlagen. Heute gerät die Inselgruppe immer wieder wegen der Konflikte von Moslems und Christen in die Schlagzeilen. |
Obolus | Kleine Münze im antiken Griechenland: geringer Geldbetrag. |
Sanskrit | Die klassische indische Hochsprache - vergleichbar dem Latein in Europa, gilt Sanskrit nach Hindi und Englisch als dritte Sprache in Indien. |
Spermonde-Archipel | Inselgruppe südlich von Sulawesi |
Strategie | Vorgehensweise |
Personen
Name | Werdegang |
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Habibie, Bacharuddin Jusuf
(geb. 1936) | Geboren auf Sulawesi, schloss Habibie schon früh Bekanntschaft mit dem späteren Präsidenten Suharto. Gefördert durch ein Stipendium studierte er in Aachen Luft- und Raunfahrttechnik und machte Karriere bei Messerschmidt-Bölkow-Blohm. 1974 kehrte Habibie nach Indonesien zurück und wurde 1978 Staatsminister für Forschung und Technologie. Im Mai 1998 übernahm er nach dem Rücktritt Suhartos das Präsidentenamt, ohne sich im Februar 1999 einer Wiederwahl zu stellen. |
Suharto, Haji Mohamed
(1921 - 2008) | Ein Militärputsch brachte den General Suharto 1965 an die Macht in Indonesien, seit 1968 führte er das Amt des Präsidenten auch offiziell. Die 30 Jahre währende Regierung war durch zwei Strömungen gekennzeichnet: nach außen trat Suharto als Antikommunist und liberaler Wirtschaftspolitiker auf, der auf Zusammenarbeit mit den USA setzte. Innenpolitisch jedoch regierte er mit Härte und Gewalt gegen angebliche und tatsächliche Oppositionelle: Mehr als 400.000 Menschen sollen ums Leben gekommen sein. 1975 ließ Suharto Osttimor besetzen und ein Drittel seiner Einwohner ermorden. Auch in West-Papua werden dem Ex-General schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen, gegen die chinesische Minderheit fanden immer wieder Progrome statt. Eine Anklage wegen Korruption wurde 2000 aus Rücksicht auf Suhartos Gesundheit eingestellt. |
Sukarno
(1901 - 1970) | Der erste Präsident Indonesiens gründete 1927 die nationalistische Partei PNI, die die Kooperation mit der niederländischen Kolonialregierung ablehnte und für die Einheit der indigenen Bevölkerung eintrat. In den 1930er Jahren und auch während der japanischen Besatzungszeit von 1942 bis 1945 lebte der Mann mit dem knappen Namen im Exil, festigte aber während dessen seinen Stand als nationaler Führer. Am 17. August 1945 riefen Sukarno und sein Parteigänger Mohammad Hatta die Republik Indonesien aus. Sukarnos Amtszeit war gekennzeichnet von Konflikten zwischen kommunistischen und islamistischen Gruppierungen. Um Ruhe in den Vielvölkerstaat zu bringen, bediente sich Sukarno zunehmend des Militärs, die letzten Jahre regierte er als Diktator und Präsident "auf Lebenszeit". Nach einem missglückten Putschversuch wurde Sukarno 1965 durch den General Suharto entmachtet, er blieb aber zwei weitere Jahre im Amt. Bis zu seinem Tod 1970 stand Sukarno unter Hausarrest. |