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Wenn heiße Gase die Erde treffen

Von: Volker Eklkofer / Sendung: David Globig

Stand: 31.01.2019 | Archiv

Bastille Day Event war eine starke Sonneneruption am 14. Juli 2000, die nahe dem Höhepunkt des Sonnenmaximums im Sonnenzyklus 23 auftrat. Die Fackel der X5.7-Klasse stammt aus einem Sonnenfleck, der als Active Region 9077 bekannt ist, und löste daraufhin fünfzehn Minuten später einen S3-Strahlungssturm auf der Erde aus, als energiereiche Protonen die Ionosphäre bombardierten. Das Protonenereignis war viermal so heftig wie noch nie seit der Einführung von SOHO 1995 und ACE 1997.  | Bild: picture-alliance/dpa
Planet ErdeMS, RS, Gy

Die Sonne hat großen Einfluss auf das Erdgeschehen. Sie spendet Licht und Wärme, katapultiert aber auch beträchtliche Plasmamengen in den Weltraum. Zum Sonnensturm formiert, können hochenergetische Teilchen immense Schäden verursachen.

Die Sonne, der Zentralkörper unseres Planetensystems, ist ein Stern in steter Unruhe. Im Inneren brodelt ein Fusionsfeuer. Energie wird freigesetzt, an die Oberfläche transportiert und ins All abgestrahlt. Für das Leben der Menschheit ist diese Energiequelle unverzichtbar. Doch die Sonne versorgt uns nicht nur mit Licht und Wärme, sie versendet auch Strahlungsschübe im UV- und Röntgenbereich sowie Ströme energiereicher Teilchen.

Der Aktivitätszyklus der Sonne beträgt elf Jahre, in Phasen hoher Aktivität lassen sich vermehrt Eruptionen und Explosionen auf der Oberfläche beobachten. Sonnenflecken sind die Vorboten von Ereignissen, die Strahlungsausbrüche und so genannte koronare Massenauswürfe hochenergetischer Teilchen zur Folge haben. Hieraus entwickeln sich geomagnetische Stürme, die, wenn sie die Erde erreichen, am Magnetfeld rütteln und Schwankungen verursachen. Dabei können Stromleitungen lahmgelegt, Telekommunikationseinrichtungen gestört und der Flugverkehr beeinträchtigt werden.

Zwar ist die Erde bislang von starken Sonnenstürmen weitgehend verschont geblieben, doch wir müssen uns auf den Worst Case vorbereiten und Abschirmmaßnahmen entwickeln. Unabdingbar ist es, ein engmaschiges Netz boden- und weltraumgestützter Beobachtungsposten zu unterhalten, um möglichst schon die Vorläufer von Eruptionen zu erkennen und Sonnensturm-Vorwarnzeit zu gewinnen.

Zufallsbeobachtung

Nordlicht über der norwegischen Insel Kvaloya durch einen schweren Sonnensturm 2003 ausgelöst. | Bild: picture-alliance/dpa zur Übersicht Sonneneruptionen Der Carrington-Event

Als Richard C. Carrington, ein englischer Astronom, am 1. September 1859 durchs Teleskop blickt, sieht er eine Explosion auf der Sonne. Seine Zufallsbeobachtung ist das stärkste Sonnensturm-Ereignis der letzten Jahrhunderte. [mehr]

Gefahr

3-D-Bild von einer Eruption auf der Oberfläche der Sonne. Aufgenommen von einem Doppelsatelliten der NASA (2007) | Bild: picture-alliance/dpa zur Übersicht Sonneneruptionen Sonnenstürme und die Folgen

Hustet die Sonne, kann es auf der Erde unbehaglich werden. Prallen energiereiche Partikel auf das Magnetfeld, den irdischen Schutzschirm, sind Luft- und Raumfahrt, Telekommunikation, vor allem aber die Stromversorgung in Gefahr. [mehr]

Auswertung und Beobachtung

Die bislang schärfsten Aufnahmen von Sonnenflecken mit fadenförmigen Gasströmen. Die entdeckten dunklen Regionen im Zentrum dieser so genannten Filamente sind nur je etwa 90 Kilometer breit, wie die Astrophysiker um Göran Scharmer von der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften in Stockholm im britischen Fachjournal "Nature" berichteten. | Bild: picture-alliance/dpa zur Übersicht Sonneneruptionen Wie Sonneneruptionen erforscht werden

Was braut sich im All zusammen? Astrophysiker wollen Häufigkeit, Intensität und Risiken solarer Teilchenereignisse einschätzen. Auch an der Vorhersage des Weltraumwetters wird gearbeitet. [mehr]

Quiz

Quiz - Fragezeichen | Bild: colourbox.com zur Übersicht Sonneneruptionen Testen Sie Ihr Wissen!

Sonnenstürme sind die Folgen von Eruptionen auf der Sonnenoberfläche, bei denen Plasma ins All schießt. Treffen Partikelwolken auf die Erde und stören ihr Magnetfeld, droht den globalen Stromnetzen der Kollaps. [mehr]


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