Bayern 2 - radioWissen


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Download-Service Einsatz im Unterricht

Stand: 12.11.2014 | Archiv

Vorarbeit

Lernziele: Segen und Segnen - was vor nicht allzu langer Zeit im christlichen Umfeld als selbstverständlich galt, dürfte heutigen Schülerinnen und Schülern nicht mehr ohne Weiteres vertraut sein und vielleicht sogar befremdlich erscheinen. Durch die Radiosendung werden die Schülerinnen und Schüler angeregt, sich mit dem Phänomen des Segens auseinander zu setzen. Sie erfahren, wann, warum und wie Priester auch heute noch Dinge oder Menschen segnen, und welche Bedürfnisse und Hoffnungen hinter dem Wunsch nach Segnung stecken.
Ein wichtiger Aspekt ist auch die Unterscheidung zwischen magischen Vorstellungen und der kirchlichen Sichtweise des Segens. Die Schülerinnen und Schüler lernen, dass der christliche Segen wesentlich im Vertrauen auf die liebende, heilswirkende Nähe Gottes besteht und keine zwingende Beschwörung übernatürlicher Kräfte meint. Sie erkennen, dass nicht das Ritual aus sich heraus wirkt, sondern den Zuspruch der Gegenwart Gottes vermittelt.
In einem abschließenden Ausblick begreifen die Schülerinnen und Schüler den Wunsch nach Segen und Segnung als konfessions- und religionsübergreifendes menschliches Grundbedürfnis, das sich in vielen unterschiedlichen Formen niederschlägt. Als Beispiel für eine nicht christliche Variante stellt die Sendung zuletzt Mutter Meera vor, eine aus Indien stammende Heilerin, die mit dem Darshan einen Lichtsegen spendet und damit auch in Deutschland großen Zulauf findet.

Einsatz im Unterricht

Hinführung zum Thema: Als Einstieg sind mehrere Impulse denkbar: Die Lehrkraft könnte einen Schüler nach vorne bitten, ihm ein Kreuz auf die Stirne zeichnen und die Klasse fragen, was da gerade geschehen ist. Anschließend werden die Kinder gefragt, ob sie diesen Brauch von zuhause oder anderswo her kennen und was sie damit verbinden. Alternativ kann die Lehrkraft das Bild einer Segensgeste oder Segenshandlung zeigen und die Klasse fragen, was es damit auf sich hat, und warum Menschen sich gegenseitig oder auch Dinge und Tiere segnen.
Eine dritte Möglichkeit besteht darin, einen mitgebrachten Haussegen (Weihwasserbecken, Weihwasserkrug) zu zeigen: "Habt ihr so etwas schon einmal gesehen, habt ihr so etwas zuhause, wozu dienen diese Gegenstände, welchen Zweck haben sie?"
Vor dem gemeinsamen Hören der Radiosendung sollte die Lehrkraft nach Möglichkeit im Klassengespräch erfragen, wie sich die Schülerinnen und Schüler die Wirkung eines Segens vorstellen und welche Hoffnungen mit ihm verbunden sind.

Nacharbeit

Nachbearbeitung: Die Arbeitsblätter und Arbeitsaufgaben dienen der Festigung des im Radiobeitrag vermittelten Wissens und der Vertiefung aufgeworfener Fragen. Arbeitsblatt 1: "Der Segen - Mittler zwischen der Kraft Gottes und den Menschen". Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten, was Segnen im christlichen Verständnis bedeutet und welche Hoffnungen mit dieser Zeichenhandlung verbunden sind. Arbeitsblatt 2: "Zuspruch, Schutz und persönliche Unterstützung im Namen Gottes". Die Schülerinnen und Schüler werden mit der christlichen Sicht der Segenswirkung vertraut und untersuchen, wie sie sich von magischen Vorstellungen unterscheidet. Arbeitsblatt 3: "Darshan: Die Sehnsucht nach göttlicher Berührung und Vergebung". Am Beispiel des Darshan, eines von der indischen Heilerin Mutter Meera gespendeten Lichtsegens betrachten die Schülerinnen und Schüler eine außerchristliche Segensform. Sie begreifen die Sehnsucht nach persönlichem Heil und Schutz als allgemein menschliches Bedürfnis, das im Segen gestillt wird.
Die Sendungsausschnitte können zur Motivation und thematischen Strukturierung des Unterrichtsgesprächs oder als Ergänzung der Arbeitsblätter eingesetzt werden.

Lehrplanbezug

Lehrplan für die bayerische Mittelschule
8. Jahrgangsstufe
Evangelische Religionslehre, 8.2.3 "Von guten Mächten wunderbar geborgen - befreit leben: Leben als Geschenk annehmen, Leben aus dem Vertrauen, von Gott angenommen zu sein, auch in schweren Zeiten
9. Jahrgangsstufe
Katholische Religionslehre, 9.1.1 Jeder Mensch ist einmalig und unverwechselbar - Geschöpf und Abbild Gottes: Von Gott gewollt und geliebt - die biblisch-christliche Sicht der Menschenwürde

Lehrplan für die bayerische Realschule
6. Jahrgangsstufe
Evangelische Religionslehre, 6.1 Jesus Christus: Freund der Menschen: die heilende und vergebende Zuwendung Gottes, der sich der Menschen annimmt und sich um sie sorgt, Beispiele, in denen sich Jesus den Menschen zuwendet, sie heilt und ihnen vergibt
Katholische Religionslehre, 6.2 Von Gott erwählt: König David: (Sakramentenspendung, Weihehandlungen)
7. Jahrgangsstufe
Katholische Religionslehre, 7.2 Ausdruck einer tieferen Wirklichkeit: Symbole und Sakramente (Klärung des Begriffs "Symbol", besondere Merkmale und Wirkungen); die Sakramente der Kirche: besondere Zeichen der Nähe Gottes an den Knotenpunkten des Lebens: Anzahl, Bezeichnung, kennzeichnende Handlungen, Wirkung (vor allem Gemeinschaft mit Christus und seiner Kirche); Kirche als "Zeichen des Heils", Taufe und Firmung: liturgische Feier (z. B. Salbung, Lieder); Bedeutung: Gottes Geist als Beistand fürs Leben. 7.4 Sehnsucht nach einer neuen Welt: Jesu Botschaft vom Reich Gottes: die Zuwendung Gottes als Befähigung und Begabung zu neuem Handeln.
9. Jahrgangsstufe
Evangelische Religionslehre, 9.1 Jesus Christus: Perspektive für das Leben - Hoffnung darüber hinaus

Lehrplan für das bayerische Gymnasium
7. Jahrgangsstufe
Evangelische Religionslehre, 7.4 Wunschträume, Ängste, Gebet: biblische Angst- und Hoffnungsbilder; Erfahrungen von Vergebung, Vertrauen, Gemeinschaft, Verheißung; Gebete als christliche Lebensäußerung in der Spannung von Wünschen, Hoffen, Vertrauen und Zweifel wahrnehmen; Bedeutungen des Betens für Menschen: Vielgestaltigkeit und Formen des Betens; Erfahrungen mit Gebet und Beten (Erfüllung, Nichterhörtwerden, Vergeblichkeit usw.)
Katholische Religionslehre, 7.3 Im Sichtbaren wird Unsichtbares gegenwärtig - Symbole und Sakramente: Symbole und Rituale entdecken und erschließen in der Jugendkultur, im Alltag, in der christlichen Überlieferung; Merkmale von Symbolen (Zeichen der Gemeinschaft, Mehrdeutigkeit); Banalisierung und Missbrauch von Symbolen; die sieben Sakramente der Kirche: wirksame Heilszeichen der Zuwendung Gottes zu den Menschen und der Gemeinschaft mit Christus in unterschiedlichen Lebenssituationen; Sakramentalien im Leben der Kirche
10. Jahrgangsstufe
Evangelische Religionslehre, 10.2 Religion und Religionen: Religion als den Menschen prägende Kraft wahrnehmen; Religion im Erfahrungsbereich der Schüler: lebensbegleitende Riten, Bräuche, Feste
11. Jahrgangsstufe
Katholische Religionslehre, 11.1 Zwischen Vielfalt und Entscheidung: Religion in der offenen Gesellschaft: "Was soll ich glauben?" - religiöse Optionen und persönliche Entscheidung; der Mensch als homo religiosus: sinnstiftendes Potential von Religion und Religiosität, religiöse Ausdrucksfähigkeit und Bedeutung religiöser Sprache, Bilder und Symbole


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