Ende der Welt - Die tägliche Glosse PWS - Partnerschaftswahrnehmungsstörung
Laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung überschätzen Männer ihren Beitrag zur Hausarbeit. Ein klassischer Fall von PWS – Partnerschaftswahrnehmungsstörung, diagnostiziert Roland Söker. Und findet weitere Beispiele dieser Symptomatik …
Kennen Sie PWS? Die Anzeichen verdichten sich, dass es sich um eine weit verbreitete und exponentiell ansteigende Krankheitssymptomatik handelt!
PWS, das steht für Partnerschaftswahrnehmungsstörung. Zum Beispiel hier: Nach einer Studie der Bertelsmann-Stiftung haben Männer und Frauen eine sehr unterschiedliche Wahrnehmung der partnerschaftlichen Aufgabenverteilung. 68 % der befragten Männer empfinden die Aufteilung von Hausarbeit partnerschaftlich gleich verteilt, bei den Frauen waren es nur 44%. Mit anderen Worten: Viele Männer finden sich sehr partnerschaftlich, die Frauen merken es aber nicht. Gefragt nach den geleisteten Wochenstunden für die partnerschaftlich geteilte Haushaltsarbeit kamen die Männer auf 6 ½ Stunden, die Frauen auf 10 ½ Stunden. Ein klassischer Fall von PWS.
So liegt auch hier die Diagnose einer Wahrnehmungsstörung nahe
Wenn nun einige Männer einwenden, dass sie für dieselbe Arbeit halt 4 Stunden weniger brauchen, weil sie effizienter arbeiten, so liegt auch hier die Diagnose einer Wahrnehmungsstörung nahe …
Auch in der Politik steigt die Zahl der PWS-Diagnosen rapide an. Donald Trump droht Partnern und Gegnern gleichermaßen. Während Nato-Partner wie Dänemark in seiner Wahrnehmung zu unrechtmäßigen Besatzern von Grönland mutieren, entwickelt er zu Nordkoreas Diktator Kim Jong-un geradezu partnerschaftliche Gefühle.
Im Deutschen Bundestag gab es gestern nicht nur bei Friedrich Merz bezüglich der Partnerschaft demokratischer Parteien eine akute Wahrnehmungsstörung. Die vielbeschworene Brandmauer lag, PWS-bedingt, so weit unterhalb der Wahrnehmungsschwelle, dass sie leicht zu überwinden war.
Noch krasser in der Europäischen Union: Um sich mit Postfaschisten, Orbanisten und demnächst Volkskanzlern noch ein partnerschaftliches Bündnis vorzustellen, gehört eine Wahrnehmungsstörung schon fast zur Grundvoraussetzung.
Vielleicht ist es Zeit für eine PWS-Partei? Partnerschaftswahrnehmungsstörung als Programm. Oder mit anderen Worten: Mehr Musk und mehr Milei wagen. Ach so, die Partei gibt’s schon? Stimmt, irgendwie hat Christian Lindner mit hochgradiger PWS immerhin drei Jahre Regierungszeit bestritten ...
Apropos: Ob Robert Habeck seine Gespräche am Küchentisch bei der Bertelsmann-Befragung auf seine Haushalts-Stunden anrechnen würde?
Wenn ich an die Ampel zurückdenke, ist ja eh die Frage, ob Partnerschaftswahrnehmungsstörung nicht oft auch eine Fehldiagnose ist, es sich in vielen Fällen um eine Störung der Partnerwahl handelt.
In diesem Sinne: Ich geh jetzt mal Wäsche aufhängen.