Ende der Welt - Die tägliche Glosse Ein Castle für Trump
Wer zu wenig beschäftigt ist, der kommt schnell auf dumme Gedanken. Als fürderhin ewig mahnendes Beispiel mag uns Donald Trump dienen. Und Markus Söder, der ja nun doch nicht Kanzler wird – wäre er nicht die Idealbesetzung für einen Trump-Beauftragten? Eine Glosse von Georg Bayerle.
Einer der größten Fehler, den man machen kann, egal ob als Firma, Gesellschaft oder ganzes Land, ist es, Menschen zu wenig zu beschäftigen. Unterbeschäftigte kommen ganz schnell auf dumme Gedanken. Auf die Bundesrepublik rollt da eine Lawine zu und Robert Habeck ist sicher der harmloseste Fall, denn er kann wieder Kinderbücher schreiben. Was aber unternehmen dutzendweise funktionslose Liberale? Oder die grüne Annalena? Als fürderhin ewig mahnendes Beispiel mag uns Donald Trump dienen, der trotz fortgeschrittenem Alter die beschäftigungsarme Zeit überkompensiert – ach hätte ihm Joe Biden doch irgendeine Aufgabe gegeben und wäre es der Sonderbeauftragte für amerikanisches Siedlungswesen am Polarkreis gewesen.
Was machen wir mit Markus Söder? Der Verzicht auf Bundeskanzlerwürden nagt an ihm, da täuschen weder Aschermittwochsrede noch Fasnachtskostüm drüber weg. Auch in der neuen Bundesregierung ist ja kein Platz für ihn vorgesehen – will er angeblich nicht, aber das ist Trotz. Der bayerische Ministerpräsidentensessel ist ihm sicher nicht genug. Was also tun, damit nicht in ein paar Jahren noch größeres Ungemach geschieht? Wenn er jetzt als bayerischer Löwe wie im Zoo hinter Gittern im Kreis läuft?
Man muss weder Hellseher noch Psychologe sein, um zu wissen, dass das nicht gut gehen kann
Man muss weder Hellseher noch Psychologe sein, um zu wissen, dass das nicht gut gehen kann. Gesucht wird also ein Posten von besonderer Bedeutung und den kann die neue Regierung schaffen: in dieser Lage braucht es einen Trump-Beauftragten; Idealbesetzung: Markus Söder. Er wartet mit dem schönsten deutschen Bundesland auf - für Trump nur das Beste! - mit bayerischer Folklore wird er den Polterer aus Washington ruhigstellen, dem Tracht und Volkstanz sicher gut gefallen; und spätestens wenn Kellnerinnen im Dirndl Maßkrüge verteilen, gedeiht die neue Freundschaft.
Und der Trump-Beauftragte hätte noch mehr zu bieten: Schloss Ellmau könnte er als bayerisches Mar-a-Lago übereignen; durch den doppelten G7-Gipfel ist dort alles präpariert und die nette Landbevölkerung liebt US-Präsidenten. Ja, ein kleines Opfer wäre es schon, aber mei, man muss auch etwas für ein bisschen Frieden hergeben können. Nicht zuletzt hat Bayern auch noch das einzig wahre Disney-Castle zu bieten, wenn das kein Knaller ist für Donald. Seit der Zeit des Märchenkönigs pflegt das Volk darüberhinaus die legendäre bayerische Toleranz gegenüber Spinnern aller Art. Wer zweifelt noch daran, dass dann alles gut wäre.