Bayern 2 - Die Welt am Morgen


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Ende der Welt - Die tägliche Glosse Endlich zufrieden?

Zufriedenheit gilt als die kleine Schwester vom Glück – zu Unrecht. Denn die während die eine Lebensbegleiterin sein könnte, schaut die andere selten und meist nur für Stunden vorbei. Und doch entscheiden sich nicht wenige, für immer unzufrieden zu sein. Und – wie schön – dafür finden sich immer Gründe … . Eine Glosse von Norbert Joa.

Von: Norbert Joa

Stand: 06.02.2025

I can´t get no … ALLE … obwohl, vor allem die Ü 50 mit Luftgitarre: SATISFACTION ! Ich krieg einfach keine Befriedigung, keine Zufriedenheit. Ob durch Sex oder Konsum. I try and I try and I try and I …. Jaa, viermal … Poplyrik ist großartig … try … No, no, no – hey, hey, hey. Thats what I say !  

Für die Jüngeren – das ist nicht von mir. Das sang ein Mann mit dicken Lippen, an seinem 22. Geburtstag – vor bald 60 Jahren. Heut würde man ihm das eher abnehmen. Was Mick bestimmt nicht zufriedener macht.

Aber, Zufriedenheit. Sind Sie´s grad - zufrieden, endlich mal? Waren Sie es je? Was müsste passieren, dass Sie dauerhaft zufrieden sind? Das geht gar nicht, sagt der große Menschenkenner Dostojewski und sinngemäß: überschütte einen Menschen mit allen Gütern, gib ihm Geld, dass ihm nur noch übrigbleibt, zu schlafen, zu essen, Sex zu haben und doch wird er sich nach kurzer Weile den verderblichsten Unsinn wünschen und diesen Zustand beenden.

Zufriedene Menschen wirken entspannt, ruhig und friedlich. Naaa … kennen  Sie  so jemand?

Laut DUDEN: wer zufrieden ist, fühlt sich innerlich ausgeglichen, ist mit der Welt im Reinen. Die Vorstellungen entsprechen dem Leben. Zufriedene Menschen wirken entspannt, ruhig und friedlich. Naaa … kennen  Sie  so jemand?

Vor gut tausend Tagen waren solche Exemplare deutlich zahlreicher. Da gaben 56 Prozent der Deutschen an, mit der neuen Fortschrittskoalition – ja, so hieß die Ampel auch mal – dass sie also mit Scholz, Habeck und Lindner sehr zufrieden seien. 56 Prozent – ein Hammerwert. Der Hammerwert von heute lautet: 14 Prozent.

Gut, Ampel und Runterbremsen gehören zusammen, das hätte man gleich wissen können. Was allerdings auch imposant ist: binnen tausend Tagen rutschte der Klimaschutz als drängende Aufgabe von 33 auf 13, gleichsam von der To Do Liste – jetzt stehen da nur noch: Migration und Wirtschaft. Drum wird bald zur allgemeinen Zufriedenheit mehr Kohle, Öl und Gas verfeuert und die Grenze dichter gemacht. Ganz geht ja nicht. Ich aber sage Euch – schon jetzt sehe ich dahinter drei goldene Wege in die  Unzufriedenheit.

A - Kanzler Merz gelingt es bis Weihnachten nicht, alle Probleme zu lösen. Das erzeugt Verdruss, denn im Jahr des Donald ist das die maximale Deadline.

B - Es gelingt ihm, aber wir haben uns irgendwie noch mehr versprochen.

C – Die Lage wird noch schlechter, wir wählen im Herbst nochmal – und Weihnachten beschert uns dann die Erkenntnis: keiner von uns ist Apostel Paulus, der da schreibt – Philister 4,11:

Ich habe gelernt, mit der Lage zufrieden zu sein, in der ich mich befinde.


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