Bayern 2 - Die Welt am Morgen


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Ende der Welt - Die tägliche Glosse Gedankenkette

Vom Drehbuchautor und Schriftsteller zur Aussprache. Eine Glosse von Sandra Limoncini.

Von: Sandra Limoncini

Stand: 27.01.2025

Heute am 27.1. 2025 ist der 17. Todestag von Herbert Reinecker. Warum ich Ihnen das erzähle? Weil das in mir eine Gedankenkette ausgelöst hat. Das kennt man ja. Einer sagt ein Wort wie „Zahnstocher“ und 20 Sekunden später landen sie gedanklich in Nepal. So ging mir das mit der zufällig entdeckten Nachricht, dass Herbert Reinecker am 27. Januar 2007 gestorben ist.

Noch mal zur Erinnerung und vor allem zur Erklärung für die Generation Z, Herbert Reinecker war Schriftsteller, aber vor allem Drehbuchautor. Ihm haben wir Serien zu verdanken wie Siska, Der Kommissar, aber vor allem Derrick. Darin spielt der Schauspieler Horst Tappert, auch schon gestorben, den Kriminalinspektor Stephan Derrick. Stephan übrigens mit PH falls sie die Frage mal bei „Wer wird Millionär haben“. Seinen Partner Harry Klein, mimte Fritz Wepper.

Und jetzt kommen wir endlich mal zum Ende meiner Gedankenketten

Derrick war einer der erfolgreichsten deutschen Serien, diese wurde 24 Jahre lang ausgestrahlt und- jetzt stell ich auch mal langsam die Kuh über den Eimer- in über 100 Ländern ausgestrahlt. So, und das auch in Italien. Da war „Ispettore Derricke“ der Hit. Das Großartigste ist aber und jetzt kommen wir endlich mal zum Ende meiner Gedankenkette, wie meine geliebten italienischen Landsleute die Namen der Protagonisten aussprachen. Ich schwöre, ich bin weit davon entfernt mich über die Aussprache anderen Menschen lustig zu machen. Ich versteh nur einfach ganz oft nicht, wer gemeint ist, wenn meine Verwanten oder Freunde in Italien deutsche oder noch schlimmer englische Namen aussprechen. Als Nazario mich damals fragte, ob Ärri Kläine in Deutschland auch ein so großer Star wie in Italien sei, musste ich nachfragen, wer gemeint sei. Nur für sie zur Sicherheit, er sprach von Harry Klein.

Aber noch skurriler finde ich in diesem Zusammenhang, dass Italiener die richtige Aussprache englischer Namen manchmal schlichtweg ignorieren. Beispiel, die englische Königsfamilie. Der aktuelle Throninhaber Charles Arthur George heißt dort Carlo. Und die verstorbene Königin Elisabeth - Elisabetta. Diana (Deijäna) hieß natürlich Diana, eh klar. Aber kennen sie den international bekannten Superstar Parällä William? Nee? Nie gehört, ich auch nicht, denn der Mann heißt ja auch Pharrell Williams.

Ich könnte stundenlang so weiter machen. Massiffä Attacke, Massiv Attack oder einer meiner Favoriten: Burrte Lankasta also Burt Lancaster. Entschuldigung, ist das nicht großartig? Aber zur Ehrenrettung der meines Lieblingslandes, es gibt tatsächlich phonetische Nachteile für mediterrane Muttersprachler.

Ein Forscherteam in Mailand hat herausgefunden, das Italiener häufig erhebliche Probleme haben, Englisch zu lernen, weil viele englische Wörter anders ausgesprochen als geschrieben werden. Daher würden beim Englisch sprechen zwei Regionen im menschlichen Gehirn aktiviert. Im Italienischen dagegen könne man von der geschrieben Sprache problemlos auf die Aussprache schließen, daher benötige man lediglich eine Gehirnzone. Ok. Das manche Italiener, wenn sie sprechen, nur eine Gehirnzone benutzen erinnert mich irgendwie an jemanden. Wieso denke ich grad an Georgia Meloni? Ja, diese Gedankenketten…, von Herbert Reinecker zu Georgia Meloni. Verrückt… was da wohl im Gehirn passiert? Ich recherchier das besser mal auf Gugälle oder Jutubbe, wie mein Cousin sagt.


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