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Ende der Welt - Die tägliche Glosse Playtime

Der Rapper Pharell Williams hat einen Lego-Bausatz entworfen. Und bald kommt seine Lebensgeschichte in Lego-Optik in die Kinos. Film- und Autoindustrie haben Spielwaren längst als Marketing-Tool erkannt. Kann nicht auch die Politik von solchen Kooperationen profitieren? Eine Glosse von Roland Söker.

Von: Roland Söker

Stand: 11.09.2024

Während die Autos auf den Straßen heute immer mehr aussehen wie Spielzeug aus der Kindheit, gibt’s bei Lego heute vor allem naturgetreue Nachbildungen realer Automodelle. Dass die Bausätze aufgrund von Lizenzabgaben dann noch teurer werden, macht aber nichts. Denn Erwachsene blättern ja die oft dreistelligen Eurobeträge hin, weil in Wahrheit sie ihren Traumschlitten wenn schon nicht in der Garage, dann wenigstens in der Kinderzimmervitrine stehen haben wollen.

Dasselbe bei Playmobil. Als die Figuren auf den Markt kamen, gab es dazu einst originelle Phantasie-Autos – übrigens von großartigen Produkt-Designern entworfen. Heute sind es Nachbildungen von Kultautos wie Ente, Bully oder Porsche 911. Und auch hier erhöht Daddy mit nostalgisch-glasigen Augen gern das ursprünglich geplante Budget.

Auch die Filmindustrie hat längst fürs Merchandising tief in die Spielzeugkiste gegriffen: Star Wars, Harry Potter, Bat Man, Minions - zu allen Filmerfolgen gibt es ganze Serien an Lego-Bausätzen. Auch das eine Win-Win-Situation für die Freizeitparks Billund und Hollywood.

Pharell Williams, der Sänger, der uns vor rund 10 Jahren mit dem Lied „Happy“ entweder happy machte oder in den Wahnsinn trieb, ist nun auch eine Win-Win-Kooperation mit Lego eingegangen und hat einen Bausatz entworfen. Bald darauf kommt seine Lebensgeschichte in die Kinos, dargestellt in Lego-Optik.

Eigentlich erstaunlich, wie viele Pop-Künstler sich so ein Geschäft durch die Lappen gehen lassen

Eigentlich erstaunlich, wie viele Pop-Künstler sich so ein Geschäft durch die Lappen gehen lassen. Aber vielleicht laufen die Lizenzverhandlungen mit Taylor Swift über die Lego-Serie sämtlicher Bühnenbilder ihrer Eras-Tour ja schon?

Eigentlich müsste auch die Politik mal auf den Trend aufspringen. Für die Ampel würde sich die Lego-Serie „Creator“ anbieten, in der ja aus den Bausteinen jeweils drei verschiedene Modelle gebaut werden können. Allerdings nur, indem man die jeweils anderen beiden wieder zerstört.

Lizenzverhandlungen zu einer Sarah Wagenknecht-Figur im Rahmen der Lego-Serie „Friends“ scheiterten wohl nur, weil die Parteivorsitzende darauf bestand, dass dem Set auch eine Putin-Figur beiliegen sollte, um den legitimen Sicherheitsinteressen Russlands gerecht zu werden. Seit dem Rückzieher von Lego verhandelt das BSW nun stattdessen mit Ferrero über eine Serie Überraschungseiern. Was für ein Inhalt in jedem siebten Ei zum Vorschein kommt, soll aber eine Überraschung bleiben.

Friedrich Merz sähe es gern, dass sein Privat-Jet als Bausatz auf den Markt kommt. Aber Lego weigert sich noch, diesen in die „Harry Potter“-Serie aufzunehmen.

Markus Söder achtet derweil darauf, dass die Lizenzgebühren im Freistaat zirkulieren und verhandelt mit dem Zirndorfer Hersteller gerade über einen Playmobil-Söder in verschiedenen Outfits mit unterschiedlichen, meist fleischlastigen Essens-Nachbildungen. Der Playmo-Söder wäre zudem viel größer als ein möglicher Lego-Merz.

Mit so einem verwestlicht-verweichlichten Plastik-Kram gibt sich die AfD gar nicht erst ab. Dort denkt man über Gauland-, Weidel- und Höcke-Figuren aus solidem Zinnguß nach …


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