Warum die Schutzimpfung so wichtig ist
Die Idee ist simpel: Durch eine Spritze mit erregerähnlichen Stoffen wird der Körper dazu angeregt, vorbeugend eine Armee an Antikörpern gegen bestimmte Krankheitserreger zu bilden. Sobald dann eine tatsächliche Infektion droht, ist man bestens gewappnet: Das Immunsystem kann verhindern, dass eine Krankheit ausbricht – man bleibt gesund.
Pocken – eine Erfolgsgeschichte
Eine Krankheit konnte durch Impfungen bereits komplett ausgerottet werden: die Pocken. Seit den 1970er-Jahren ist weltweit niemand mehr an Pocken erkrankt - ein Erfolg für Medizin und Forschung.
Masern – noch keine Erfolgsgeschichte
Gleiches hofften die Mediziner auch für die Masern. Das Ziel war es, diese Krankheit bis 2010 verschwinden zu lassen. Es ist jedoch nicht gelungen. Im Frühjahr 2013 sprach man in Bayern von einer regelrechten Epidemie. Und auch in den letzten Jahren sind zu viele Masernerkrankungen aufgetreten. Das lag vor allem an der Impfmüdigkeit in der Bevölkerung und daran, dass die Gefährlichkeit der Masern – auch aufgrund von unsachlicher „Aufklärung“ - nach wie vor unterschätzt wird. 2016 haben laut Robert-Koch-Institut alle Bundesländer erstmals bei der ersten Impfung gegen Masern immerhin eine Quote von 95 Prozent erreicht. Bei der entscheidenden zweiten Impfung lag die Quote dann allerdings nur bei 92,9 Prozent – nicht alle Kinder erhielten also ausreichenden Impfschutz. Seit 1. März 2020 gilt jedoch das Masernschutzgesetz, das vorsieht, dass zum Beispiel alle Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr zum Eintritt in KITA, Kindergarten und die Schule zwei Masernimpfungen vorweisen müssen.
Gesetzeslage
Impfen ist in Deutschland nicht Pflicht, wird aber von Ärzten und der Ständigen Impfkommission der Bundesregierung empfohlen.
Dem Text liegt ein Interview mit Dr. Gunhild Kilian-Kornell, Kinder- und Jugendärztin in Starnberg, zugrunde.