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Zwölfuhrläuten Buxheim in Oberbayern

Die Kirche mit dem alten Patrozinium Sankt Michael ist das Zentrum der Urpfarrei von Buxheim, nordwestlich von Ingolstadt.

Von: Gerald Huber

Stand: 01.11.2008 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Buxheim in Oberbayern

Als "Pussenesheim" wurde die heutige Gemeinde Buxheim im Landkreis Eichstätt am 5. Februar des Jahres 908 erstmals urkundlich erwähnt. Bereits damals konnte das Dorf vermutlich auf eine Jahrhunderte lange Geschichte zurückblicken. Die Kirche mit dem alten Patrozinium Sankt Michael jedenfalls ist das Zentrum der Urpfarrei des Gebietes nordwestlich von Ingolstadt.

Neuaufbau durch zahlreiche Baumeister

Von den mittelalterlichen Kirchenbauten aber steht heute kein Stein mehr. Der Kirchturm wurde zwischen 1320 und 1340 erbaut und im Jahre 1720 durch den Eichstätter Baumeister Gabriel de Gabrieli erhöht. Mit seiner für die Gegend typischen Laterne bildet er heute den ältesten Teil der 1910 von dem Münchner Architekten Hans Schurr gebauten neubarocken Anlage. Das Kirchenschiff zieren die drei erst 1805 vollendeten Spätrokokoaltäre aus dem Vorgängerbau. Ausgesprochen kostbar sind die 1911 geschaffenen Glasfenster des Münchner Glasmalers Hans Bockhorni. Sie zeigen Kirchenväter und die Diözesanpatrone.

Wallfahrt zu mittelalterlichem Mystiker

Eine Besonderheit birgt die Kirche in einer Nische des Langhauses: Eine Reliquie des 1947 heiliggesprochenen mittelalterlichen Mystikers Bruder Klaus von der Flüe. Vor allem in den 50er-Jahren entwickelte sich zur Buxheimer Reliquie des Patrons der Katholischen Landjugend- und Landvolkbewegung eine rege Wallfahrt.

Unterkirche ist heute Werktagskirche

Kürzlich wiederentdeckt und aus einem wahren Dornröschenschlaf geweckt wurde die Unterkirche von Sankt Michael. Sie war beim Neubau der Kirche 1910 als Raum für die sogenannte Sonntagsschule, die damalige Form des Religionsunterrichts, errichtet worden. Der jahrzehntelang mit Schutt verfüllte Raum wird seit 2006 wieder als Werktagskirche, unter anderem für Schüler- und Kindergottesdienste genutzt. Auch das Barockkreuz hinter dem Altar der stimmungsvollen Unterkirche hat sich im Schutt gefunden.


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