Zwölfuhrläuten Hausham in Oberbayern
Hausham liegt nördlich des Schliersees in herrlicher Gebirgslandschaft auf fast 800 Meter Seehöhe. Den Freunden bayerischen Brauchtums ist der Ort im Landkreis Miesbach durch den "Haushamer" ein Begriff, einem Schuhplattler, der zu einem der bekanntesten der oberbayerischen Volkstänze zählt.
In jüngerer Zeit zieht die über 8.000 Einwohner zählende Gemeinde vor allem junge Familien an. Über 60 Vereine zeugen vom Gemeinsinn der Bevölkerung.
Sozialer Wandel im 19. Jahrhundert
Ursprünglich befand sich im heutigen Althausham eine Schwaige des nahen Augustinerchorherrenstiftes Schliersee, welche 1317 erstmals urkundlich genannt wird. Mit dem aufkommenden Kohlebergbau im 19. Jahrhundert änderte sich die soziale Struktur grundlegend. Zahlreiche Menschen siedelten sich damals an, und so wurde auch eine neue Kirche notwendig, die man unter großen Opfern der Bevölkerung vor genau 100 Jahren nach den Plänen von Heinrich Hauberisser errichtete. Sie sollte eine der größten des Oberlandes werden.
Neubarock und Jugendstil
Nach nur einjähriger Bauzeit feierte man am 1. November 1909 den ersten Gottesdienst, 1912 folgte die Kirchweihe. Der freundlich und einladend gestaltete Bau zeigt die Stilelemente des Neubarock. Das großformatige Deckengemälde des weiten Saalraums erinnert mit der heiligen Barbara an die Zeit des Bergbaus. Die drei Altaraufbauten mit ihren weißgefassten Figurengruppen sind vom Jugendstil beeinflusst.
Einladendes Platzgeviert
Verlässt man die Kirche, so steht man auf einem Platzgeviert, das mit seinen alten Bäumen zum Verweilen einlädt. Zwischen den Häusern geht der Blick hinauf zur aussichtsreichen "Haushamer Alm", einem stattlichen Moränenhügel mitten im Ort. Zum Jubeljahr "100 Jahre Kirche St. Anton" schallte vom Zwiebelturm des Gotteshauses das auf "cis", "e", "fis, "a" und "cis" gestimmte Geläut besonders feierlich über die Dächer von Hausham.