Zwölfuhrläuten Irschenberg in Oberbayern
Der Ortsname Irschenberg leitet sich vermutlich vom Lateinischen, von "ursus", dem Bären, ab. Die Geschichte des Ortes reicht weit zurück. Wegen seiner Lage wurde er schon im 1. Jahrhundert als römischer Militärstützpunkt genutzt.
657 ließen sich zwei Missionare, der irische Bischof Marinus und sein Diakon Anian, im jetzigen Gemeindegebiet nieder. 697 starb Marinus den Märtyrertod.
Voralpenidylle
Heute ist Irschenberg bekannt durch den herrlichen Alpenblick von der Autobahn aus und das Kinderdorf der Caritas, in dem etwa 80 Kinder und Jugendliche vorbildlich betreut werden.
Barockes Kleinod
Die Pfarrkirche von Irschenberg, dem heiligen Johannes dem Täufer geweiht, entstand nach 1696 durch Johann Mayr dem Älteren an Stelle eines mittelalterlichen Vorgängerbaus. Auch die einheitlich wirkende Ausstattung und die schönen Stuckaturen stammen aus dieser Zeit. Nur der hohe, spitze Turm musste wegen Blitzschlag 1865 in neugotischen Formen aus Tuffstein neu errichtet werden.
Bewegte Glockengeschichte
Seine spannende Glockengeschichte berichtet davon, dass im Jahre 1817 infolge der Säkularisation drei Glocken der zerstörten Domstiftskirche auf Herrenchiemsee gekauft wurden. Nach und nach wurden diese umgegossen und gingen verloren – außer der schönen Wetterglocke. Als die Irschenberger in den Zwanzigerjahren ein neues Geläut anschafften kam diese Glocke ins nahe Kematen und von dort schließlich wieder zurück an ihren angestammten Platz auf der Herreninsel. Auch das Eisenhartgussgeläut der Zwanzigerjahre musste wegen Materialermüdung abermals vom Turm genommen werden.
"Salve Regina"- Geläut
Durch die großherzige Spendenbereitschaft der Bevölkerung konnte 2009 in Passau das heutige, klangvolle Bronzegeläut in den Tönen "es", "g", "b", "c" und "es", den Anfangstönen des "Salve Regina", angeschafft werden und es bleibt zu hoffen, dass diesen Glocken nun lange Zeit in ihrem weithin grüßenden Kirchturm vergönnt bleibt.