Zwölfuhrläuten München-Laim in Oberbayern
Der Stadtteil Laim liegt im Westen der Landeshauptstadt. Hier leben rund 50.000 Münchner. Laim ist älter als München und wurde 1050 erstmals in einer Urkunde erwähnt. Im Jahr 1900 wurde das kleine Bauerndorf, das noch um 1890 kaum 300 Einwohner zählte, ein Teil von München.
Dass Laim so rasant wuchs, liegt zum einen sicher an der allgemeinen Entwicklung der Städte Ende des 19. Jahrhunderts. Zusätzlich aber beschleunigte der Ausbau des Güterbahnhofs ab 1890 das Wachstum. Eisenbahnarbeiter und Beamte kamen nach Laim und wohnten in eigens für sie errichteten Siedlungen.
Stadel wird Kirche
Unter ihnen waren viele protestantische Christen aus Franken, die bald die Betreuung durch einen eigenen Seelsorger wünschten. 1903 fanden erste Bibelstunden statt und 1913 baute der Architekt Theodor Fischer einen Stadel zur ersten protestantischen Kirche um. 1921 wurde Laim eine eigenständige evangelisch-lutherische Gemeinde und bald schon wurde ihr Gotteshaus zu klein. Aber erst 1955 konnte mit dem Bau einer großen Kirche begonnen werden.
Sichtziegel und Lichtarchitektur
Nach Plänen des Architekten Johannes Ludwig entstand in einem kleinen Park eine mächtige Hallenkirche mit frei stehendem Glockenturm. In ihrem Inneren schaffen die Sichtziegelbauweise mit den grafisch angeordneten Klinker-Steinen und die geschickte Lichtarchitektur eine warme Atmosphäre. 1956 wurde dieses beeindruckende Gotteshaus geweiht.
Kirchenmusik ein Schwerpunkt des Gemeindelebens
Schon die Vorgängerkirche war nach Paul Gerhardt benannt, einem Pfarrer und bedeutenden Liederdichter des 17. Jahrhunderts. So ist auch die Kirchenmusik - vom bekannten Paul-Gerhardt-Chor bis hin zur modernen Gottesdienstgestaltung - ein Schwerpunkt des vielfältigen Gemeindelebens, das über die Grenzen von München-Laim bekannt ist und viele Gläubige anzieht.