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Zwölfuhrläuten München-Neuhausen St. Benno

Welch ein Jubel! Welch ein Triumph des Glaubens! Größte Feierlichkeit herrschte, als im Jahr 1576, auf Betreiben des bayerischen Herzogs Albrecht V., die Gebeine des sächsischen Bischofs Benno von Meißen nach München überführt wurden.

Von: Dorothea Baumer

Stand: 21.01.2007 | Archiv

Zwölfuhrläuten: St. Benno in München-Neuhausen

Sämtliche Glocken der Stadt läuteten, Klerus und Honoratioren waren zur Stelle.

Schutzpatron von München und Bayern

Die Reliquien wurden in die Hofkapelle gebracht, wenig später in die Frauenkirche, wo sie bis heute ruhen. Von der Kanzel rief man schließlich den Heiligen zum Schutzpatron von München und Bayern aus. Der Ruf wundersamer Begebenheiten machte rasch die Runde und löste einen Strom von Wallfahrern aus. Der Benno-Altar der Frauenkirche zählte zu den berühmtesten Gnadenstätten Münchens.

Heiliger ohne Kirche

Doch so populär der Heilige einst war, zu dessen Attributen der Legende zufolge Fisch und Schüssel gehören - eine eigene ihm geweihte Kirche gab es lange nicht. Erst im ausgehenden 19. Jahrhundert, als in der sich rasch vergrößernden Stadt Pfarreineugründungen anstanden, wurde im Münchner Stadtteil Neuhausen, zwischen Nymphenburger- und Schleißheimerstraße, eine Benno-Pfarrei errichtet.

Gelübde zur Bavaria

Zwei Persönlichkeiten waren es, die ihren Namen nachhaltig mit der Benno-Kirche zu verbinden wussten: Der berühmte Erzgießer Ferdinand von Miller, der - in Erfüllung eines Gelübdes zur glücklichen Aufstellung der Bavaria - den Baugrund stiftete; und der Baumeister Leonhard Romeis, damals gerade 31 Jahre alt, der die Basilika im Stil der großen Dome des 12. und 13. Jahrhunderts entwarf.

Bedeutender neuromanischer Kirchenbau

Eine mächtige, wehrhafte Gottesburg wuchs da zwischen 1888 und 1895 heran, mit Anklängen an den Hildesheimer Dom und die Mosaiken von Ravenna und Venedig. Überhaupt ließ man es nicht an Gold, Marmor und Edelsteinen fehlen. Was die Benno-Viertler immer schon wussten, haben Berufene ihnen bestätigt: Die neuromanische Kirche gehört zu den künstlerisch bedeutendsten in ganz Süddeutschland.


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