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Zwölfuhrläuten Pähl in Oberbayern

Pähl, der malerische Ort an der Südspitze des Ammersees im oberbayerischen Landkreis Weilheim-Schongau, wurde wahrscheinlich schon in der Römerzeit besiedelt. Zahlreiche Hügelgräber und nicht zuletzt der Name deuten darauf hin.

Von: Georg Impler

Stand: 10.01.2010 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Pähl in Oberbayern

"Pähl" ist vermutlich abgeleitet vom lateinischen "bovile" und bedeutet soviel wie Ochsenstall . Erstmals urkundlich belegt ist der Ort in der zweiten Hälfte des achten Jahrhunderts zur Zeit Herzog Tassilo's III., die Pfarrei seit dem 12. Jahrhundert. Sie war auch immer eng verwoben mit dem nahen Kloster Andechs, zu dessen Besitztümern weite Gebiete im Ammerseebereich gehörten, darunter auch das Pähler Schloss.

Gotische Grundmauern

Die Pfarrkirche St. Laurentius wurde um 1159 erstmals erwähnt, Grundmauern sollen im unteren Teil des Turms noch erhalten sein. Im Jahr 1414 weihte man den gotischen Nachfolgerbau ein. Dieser musste jedoch zu Beginn des 18. Jahrhunderts wegen Einsturzgefahr durch einen barocken Neubau ersetzt werden. 1734 fertig gestellt, zählt er zu den frühen Schöpfungen des Wessobrunner Baumeisters Joseph Schmuzer.

Wessobrunner Barock

Zusammen mit dem im 18. Jahrhundert errichteten Pfarrhof bildet das Gotteshaus durch seine erhöhte Lage die beherrschende Baugruppe des Ortes. Zu den bedeutendsten Kunstwerken im breit gelagerten Saalraum des Schiffs zählen Fresken und Stuck der Wessobrunner Künstler Johann Baptist Bader und Michael Merk. In der angebauten "Gruftkapelle" finden sich außerdem noch die um 1440 entstandene Pietà sowie - als Nachbildung - der berühmte "Pähler Altar".

Kemptner Glocken

Die anrührende Kreuzigungsdarstellung hat ein wahrscheinlich böhmischer Meister um 1390 gemalt, das Original gehört dem Bayerischen Nationalmuseum (EG, Saal IV). Im fast überproportional hoch wirkenden Turm mit Zwiebelhaube läuten vier Glocken, die 1946 am Vorabend des Nikolaustages in Kempten gegossen wurden.


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