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Zwölfuhrläuten Rupertsbuch in Oberbayern

Türme, barocke Kuppeln, Kirchen und Klöster soweit man blickt. Wer die Bergstraße nach Rupertsbuch einschlägt, hat das alte fürstbischöfliche Eichstätt zu Füßen; ein stolzes Gegenüber auf der Höhe ist die das Tal beherrschende Willibaldsburg. Seit dem 9. Jahrhundert ist der schöne Jurarücken hoch über der Altmühl besiedelt.

Von: Dorothea Baumer

Stand: 10.08.2003 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Rupertsbuch in Oberbayern

Vor tausend Jahren schon wurde "Ruodpoldsbuch", der Buchenwald des Ruotpold, das heutige Rupertsbuch erstmals in einer Urkunde genannt.

"Kleines Gotteshaus, unansehnlich und dunkel"

Allzuviel gibt es in den frühen Chroniken über den kleinen Ort allerdings nicht zu berichten. Allenfalls Klagen werden in den Pfarrberichten angestimmt, so über einen fehlenden Religionsunterricht: "im Winter wegen schlechter Bekleidung der Kinder, im Sommer wegen Auslaufens derselben in den Wäldern nach Holz und Beeren". Ein Gotteshaus ist wohl vorhanden, seit 1600 zumindest, wenn auch "klein, unansehnlich und dunkel", ohne Sakristei und Taufstein.

Erst 1749 eine eigene Pfarrei

Zur sonntäglichen Messe aber müssen Jung und Alt lange Zeit den weiten, beschwerlichen Weg nach Eichstätt hinunter zur Stifts- und Pfarrkirche "Zu Unserer Lieben Frau" zurücklegen - bis 1749 Rupertsbuch endlich eine eigene Pfarrei wird. Zu danken war das nicht zuletzt Sigismund Christoph Graf von Schrattenbach, Domkanonikus in Salzburg und Eichstätt, dessen bis in unsere Tage mit der sogenannten "Schrattenbachschen Stiftsmesse" gedacht wird.

Kirche übersteht Brände und Kriege

Die Kirche selbst hat die Jahrhunderte hindurch manche Veränderung erfahren, hat Brände und Kriege überstanden. Heute empfängt ein schlichter, fast schmuckloser neuromanischer Bau die Gläubigen. Einem dezenten Reigen spätgotischer und barocker Figuren steht der Heilige Michael vor. An das ehemalige Kirchlein aber erinnert ein wunderbar feines Kalksteinrelief der Hl. Dreifaltigkeit, ein sogenannter Gnadenstuhl des 16. Jahrhunderts von Loy Hering, nach einem Stich von Albrecht Dürer.


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