Zwölfuhrläuten Schliersee in Oberbayern
Der Markt Schliersee im südlichen Landkreis Miesbach kann nicht nur mit einer malerischen Gebirgslandschaft, sondern auch mit einer langen Geschichte aufwarten. Laut Urkunde gründeten am 21. Januar 779 fünf Brüder das Kloster "Slyrse". Es lag am "Kirchbichl" auf dem Weg nach Hausham und bestand für etwa 150 Jahre.
1140 errichtete Bischof Otto I. ein Chorherrenstift, das 1494 aufgehoben wurde. Seinen Besitz bekam das neu gegründete Stift zu "Unserer Lieben Frau" in München, das spätere Domstift also.
Barockes Juwel
Nach romanischen und gotischen Vorgängern erstellte man 1712 am Seeufer den heutigen Kirchenbau im barocken Stil mit Stuck und Fresken von Johann Baptist Zimmermann. Der lichte Raum bietet den würdigen Rahmen für zahlreiche Kunstwerke. Besondere Bedeutung kommen einer Darstellung des Kirchenpatrons Sixtus zu, einer Arbeit des 16. Jahrhunderts sowie einem Jan Polak zugeschriebenen Madonnenbild.
Eine der ältesten Kirchenglocken Bayerns
Im neugotisch überformten, Schindel gedeckten Turm der St. Sixtus-Kirche schwingen sechs Glocken zum festlichen Geläut. Nach einer leidenschaftlichen Diskussion entschloss sich die Kirchenverwaltung für ein groß angelegtes Glockenprojekt. Seit Heiligabend 2009 kann daher der Jahrzehnte verstummte, große Schatz der Kirche wieder ertönen: die 700 jährige Glocke, welche eine der ältesten Kirchenglocken Bayerns ist. Auch das älteste Glockenpaar der Erzdiözese München und Freising schickt seine Stimme nunmehr wieder über Ort und See und tut dies bereits seit dem Jahr 1489.
Zwei Stahlglocken mussten bei der Sanierung entfernt werden. Als Ersatz bestellte man bei der Glockengießerei Grassmayr in Innsbruck drei neue klangvolle Bronzeglocken, die auf dem Grundton "d" aufbauen. Damit schwingt ein Geläut mit unverkennbarem Klangcharakter über einen der schönsten Landstriche Bayerns.