Zwölfuhrläuten Schönesberg in Oberbayern
Am westlichen Hochrand über dem Donaumoos liegt Schönesberg mit seinen rund 280 Einwohnern. Seit 1972 ist das Dorf ein Gemeindeteil von Ehekirchen und gehört zum Landkreis Neuburg-Schrobenhausen.
Die erste urkundliche Erwähnung von Schönesberg findet sich im Jahr 1241, als der Graf von Lechsgemünd-Graisbach einen Hof zur Gründung des Klosters Niederschönenfeld stiftete.
Hofmark vieler Herren
Damals nannte man die Siedlung noch "Schouwenberc", wo die Adelsfamilie der Schönlein ihren Stammsitz hatte. 1449 erwarben die Wittelsbacher durch Herzog Ludwig den Höckerigen die Hofmark Schönesberg und schenkten sie 1472 der neugegründeten Universität Ingolstadt. Diese blieb bis 1848 Grundherrin über die Schönesberger Untertanen. Auch die Freiherren von Gumppenberg aus dem nahen Markt Pöttmes hatten hier Besitzungen und übten von mindestens 1341 bis 1992 das Patronatsrechts an der Pfarrkirche St. Johannes der Täufer aus.
Harmonisches Gesamtkunstwerk
Auf der Kuppe des Schönesbergs, einem markanten Kegel über dem Ort, steht diese um 1300 erbaute kleine Chorturmkirche mit Orgelempore und den drei Glocken im Satteldachturm. In den 1660er Jahren wurde sie barockisiert und die Flachdecke des Kirchenschiffs erhielt einen schönen Rahmenstuck mit Engelsköpfen.
Anfang des 19. Jahrhunderts stifteten die Gumppenberg eine neue Ausstattung im klassizistischen Stil, die heute das weitgehend geschlossene Gesamtbild bestimmt. Eine Kanzel und drei Altäre mit filigranen Aufsätzen und Verzierungen schuf der Neuburger Schreiner Kaspar Nikel. Und das fein gemalte Altarbild von Georg Kaiser aus dem Jahr 1808 zeigt den Kirchenpatron Johannes bei der Taufe Christi.
Nach aufwändigen Renovierungsarbeiten erstrahlt das Kirchlein nun wieder in neuem Glanz und die Schönesberger dürfen mit Recht stolz auf ihre Gemeinschaftsleistung sein.