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Zwölfuhrläuten Tegernsee in Oberbayern

Das Benediktinerkloster Tegernsee soll bereits 746 nach Christus von den adeligen Brüdern Adalbert und Otkar am Ostufer des Sees gegründet worden sein. Von Beginn strahlte das Zentrum des Glaubens, der Wissenschaft und der Kultur in den gesamten Alpenraum aus.

Von: Michael Mannhardt

Stand: 01.01.2010 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Tegernsee in Oberbayern

Im Jahre 804 wurden die Reliquien des heiligen Quirinus, des Patrons der Klosterkirche, von Rom hierher überführt. Kurz nach 1000 n.Chr. entstand die erste Doppelturmfassade. In der Gotik errichtete man den Chor und das Langhaus neu. 1639 begann die Barockisierung von Kirche und Klosteranlagen. Berühmte Künstler wie Georg Asam, der Vater der Brüder Asam, wirkten bei der Ausgestaltung mit. Mitte des 18. Jahrhunderts folgte noch die Erbauung der beiden Rokokoseitenkapellen.

Knapp dem Abriss entronnen

1803 wurde die blühende Abtei mit ihrer über 1.000-jährigen Geschichte vom Staat aufgehoben und gewaltsam enteignet. Große Teile des Klosters brach man ab, Kunstwerke und Kulturgüter verschleuderte man sinnlos oder zerstörte sie. Die Klosterkirche entging dem geplanten Abbruch nur deshalb, weil man sie zur Pfarrkirche erklärte und dafür die alte Pfarrkirche am Burgtor opferte.

Berühmte Glockengießer

Von den alten Glocken konnte nur die kleinste aus barocker Zeit herübergerettet werden. Sie erklingt heute gemeinsam mit fünf Bronzeglocken aus Erding von klassizistisch umgestalteten Glockentürmen, die Leo von Klenze im 19. Jahrhundert entworfen hat. Tegernsee war zur Zeit der Benediktiner ein bedeutender Ort des Glockengusses. So würden sich die Mönche bestimmt über den strahlenden Wohlklang des heutigen Geläutes freuen, das mit seiner tiefen, tonangebenden As-Dur-Glocke weitum zu hören ist.


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