Zwölfuhrläuten Glonn in Oberbayern
Eingebettet in das malerische Tal der Glonn, einem Schmelzwassertal des ehemaligen Inngletschers und umgeben von bewaldeten Hügeln, liegt der Markt Glonn. Vom Süden her grüßen bereits die nahen Alpen.
Die frühgeschichtliche Besiedelung ist durch Funde aus der Jungsteinzeit nachgewiesen, und erst viel später - in den Freisinger Traditionsnotizen - taucht Glonn 770 auf als "Clana", 774 als "Glan". Der Name leitet sich ab von der keltischen Bezeichnung des Flusses "Glana" – die Klare. Um 1015 ist ein Ortsadel "de Glana" überliefert. 1349 erscheint in der Bautenübersicht Monumenta Boica die Kirche St. Johann zu "Glan". Im 16. Jahrhundert veränderte sich der Ortsname zum heutigen "Glonn".
Ursprüngliche Taufkirche
Der Kirchenpatron Johannes der Täufer weist noch auf eine frühchristliche Taufkirche hin. Später gab es ein gotisches Gotteshaus. Baufällig geworden wurde dieser Bau 1767 abgebrochen und im Stil des Barock neu errichtet. Doch erst 1823 konnte die Kirche fertig gestellt und eingeweiht werden.
Von der Einrichtung sind die Figuren des Hochaltars sowie ein Kruzifix mit der Schmerzhaften Muttergottes aus dem Jahr 1777 erwähnenswert, die Joseph Götsch – ein Schüler von Ignaz Günther – fertigte.
Unverwechselbarer Klangcharakter
Vier Glocken schwingen im spitzen Turm. Während die große Glocke von 1949 mit ihrer tieferen Tonlage aufwarten kann, können die drei kleineren mit historischen Jahreszahlen glänzen: 1653, 1551 und 1730. Alle Glocken stammen aus unterschiedlichen Jahrhunderten, was dem Glonner Geläut einen unverwechselbaren Klangcharakter verleiht.
Die zweitgrößte Glocke des Münchner Gießers Bernhard Ernst trägt die Inschrift: "Zu Gottes Haus gib ich ein lieblichen Thon". Mit ihren drei Schwestern läutet sie die 200-Jahrfeier des Gotteshauses ein.