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Zwölfuhrläuten Kochel am See in Oberbayern

Kochel, mit seinen fast 4.000 Einwohnern, gehört wegen seiner reizvollen Lage am See zu Füssen des Herzogstands zu den bekanntesten Urlaubsorten im Landkreis Bad Tölz – Wolfratshausen. Mit dem Ortsnamen verbindet man das Anfang des 20. Jh. errichtete Walchenseekraftwerk, die legendäre Gestalt des "Schmied von Kochel", aber auch die Künstlergruppe "Blauer Reiter" um Franz Marc.

Von: Michael Mannhardt

Stand: 02.02.2014 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Kochel am See in Oberbayern

Weit reichen die Anfänge des einstigen Dorfes zurück. Das erste, historisch fassbare Ereignis ist die Gründung eines Frauenklosters durch einheimische Adelige. Es soll bereits 740 durch Bonifatius geweiht worden sein. Mit den Ungarnstürmen endet die Geschichte des Klosters.

Barockes Schmuckstück

Geblieben ist die Kirche, wenn auch an anderer Stelle. St. Michael, der Patron des Gotteshauses, geleitet nach altem Volksglauben die Seelen der Verstorbenen über das Wasser in das Jenseits; ein naheliegendes Patrozinium an einem See also. 1071 hören wir von der Einweihung einer neuen Kirche.
Im 17. Jahrhundert hat man das spätgotische Gotteshaus barockisiert. 1672 entstand ein achteckiger Turmaufsatz mit Zwiebel, 1723 begann eine zweite Barockisierung. Neue Fresken und eine Stuckdecke – vermutlich von einem Mitarbeiter  von Joh. Baptist Zimmermann - entstanden. Ab 1767 wurden die Altäre erneuert, die Kanzel stammt aus der bei der Säkularisation zerstörten Pfarrkirche in Benediktbeuern.
Seit dem Ende des 19. Jh. war die Bevölkerung stark angewachsen, doch erst 1930 konnte das Gotteshaus auf die jetzt nötige Größe erweitert werden.

Zwei Glocken aus Barock

Vom Turm erklingt ein fünfstimmiges Geläute. Drei Glocken wurden nach dem zweiten Weltkrieg gegossen, die zwei besonders schönen, aus barocker Zeit herübergeretteten, 1790 von Iganz Daller in München gegossenen Glocken, tragen eine besonders schöne Reliefzier.


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